Medizinjournalismus: PR-Inhalte bitte inklusive Illustrationen und seriösen Expertentipps
Margit Pratschko leitet das Medizin-Ressort bei der BUNTEN. Sie greift regelmäßig auf gut aufbereitetes PR-Material zu. Aber es sollte optisch ansprechenden Illustrationen oder seriöse Expertentipps beinhalten. Das verriet sie uns im Blitzinterview. In unserer Reihe "Wer liest eigentlich Pressemitteilungen" fragen wir Journalisten zu Ihrem Arbeitsalltag. Wir wollen wissen, wie sie Themen recherchieren und welche Anforderungen sie an PR-Inhalte haben.
TREIBSTOFF: Würden Sie uns in ein paar Sätzen Ihren Arbeitsalltag beschreiben?
MARGIT PRATSCHKO: Was fast jeden Tag abläuft - wenn nichts Aktuelles dazwischen kommt - sind Redaktionskonferenzen, bei uns morgens und abends. Außerdem Ressortbesprechungen, in denen wir Themen generieren und besprechen, Abstimmungen mit Kollegen anderer Ressorts, Layout-Brainstormings mit Bildredaktion und Grafik. Daneben tauschen wir uns mit Experten, Kunden oder Lesern aus, telefonieren mit PR-Agenturen und - sehr, sehr wichtig und eigentlich Punkt eins auf der Tagesordnung! - verschaffen uns einen Überblick über aktuelle Ereignisse und neue Studien.
TREIBSTOFF: Wie recherchieren Sie neue Themen?
MARGIT PRATSCHKO: Wir haben das Glück, dass in unserem Haus noch sehr viel Wert auf eine gründliche, fundierte Recherche gelegt wird. Wir können Fachkongresse besuchen, hochrangige Experten zum Interview besuchen oder in einer Klinik oder Praxis bei einem Eingriff dabei sein. Daneben sind wichtige Recherchegrundlage Fachartikel und Bücher, aber auch gut aufbereitetes PR-Material, etwa mit optisch ansprechenden Illustrationen oder seriösen Expertentipps.
TREIBSTOFF: Wie sollten PR-Inhalte aussehen, mit denen Sie etwas anfangen können?
MARGIT PRATSCHKO: Generell finde ich eine umfassende Information rund um ein bestimmtes Thema gut. Wenn es zum Beispiel um ein Produkt gegen Reizhusten geht, ist es für Redaktionen hilfreich, auch etwas zur Stärkung des Immunsystems, zur Vorbeugung oder über die positive Wirkung von Hühnersuppe zu erfahren. Oder dass man bei einem Venenthema neben Fachinfos und Studien eine Fotostrecke zu Fußgymnastik bekommt. Die meisten PR-Agenturen machen das aber schon lange und sehr gut.
TREIBSTOFF: Welche Fehler machen Absender von Pressematerial immer wieder?
MARGIT PRATSCHKO: Bei der Flut von Pressematerial, das jeden Tag bei uns ankommt, ist es natürlich hilfreich, wenn es in der Ansprache nicht heißt: "Liebe Redaktionen", sondern wenn der - möglichst korrekt geschriebene - Name des Adressaten genannt wird.
Dieser Beitrag ist ein Original-Blogpost aus TREIBSTOFF: http://treibstoff.newsaktuell.de/wer-liest-pr-inhalte-margit-pratschko/
Was ist TREIBSTOFF?
TREIBSTOFF ist das Blog der dpa-Tochter news aktuell. Es geht dort um die Themen Kommunikation, Pressearbeit und Social Media. Und manchmal auch um news aktuell selbst. Welche Trends, welche Apps, welche Themen bewegen Kommunikationsfachleute heute? Wie sieht unser Arbeitstag aus? Was ist wichtig für die Karriere? Best Practice, Interviews und Gastbeiträge warten auf PR-Profis und Pressesprecher. Ein Mal pro Quartal gibt es TREIBSTOFF auch als gedrucktes Magazin.