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Journalismus und PR – Interessenbalance oder Interessengegensatz?

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Hamburg (ots)

Qualitativ hochwertige PR wird zukünftig einen
noch höheren Stellenwert haben, so das Fazit des jüngsten media
coffees der dpa-Tochter news aktuell. Über 120 Journalisten,
Pressesprecher und PR-Profis diskutierten gestern abend im
Düsseldorfer Stadtmuseum über das Thema: "Die Krise der Medien – gute
Zeiten, schlechte Zeiten für PR?". Moderiert wurde die Veranstaltung
von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, news aktuell.
Jens Kürten, Pressesprecher Wirtschaft von Vodafone, meinte, dass
die Medien übertreiben würden, wenn sie über ihre eigene Krise
berichten. Es sei eine ganz normale "Anpassung an die Realität", wie
es sie schon vor einigen Jahren in allen anderen Wirtschaftszweigen
gegeben habe. In den Medien herrsche jetzt wieder eine höhere
Sachlichkeit. "Selbst Maschinenbauer haben mit guter PR eine Chance
ins Blatt zu kommen", sagte Kürten. Er prognostizierte ein
zunehmendes Bedürfnis an Pressearbeit und PR-Agenturen. Dabei spiele
die Produkt-PR zukünftig eine große Rolle, so Kürten.
Auch Dr. Hans-Peter Siebenhaar vom Handelsblatt bescheinigte der
PR eine gute Zeit, während es dem Journalismus eher schlecht gehe.
Durch den Personalabbau in den Redaktionen sei eine kritische
Betrachtung heute sehr schwierig geworden. Seine These lautete: "Es
herrscht ein Interessengegensatz zwischen PR und Journalismus".
PR-Leute böten bestimmte Sichtweisen zu Themen an, und im Sinne des
Lesers gelte es herauszufinden, ob diese stimmen. Das sei bei immer
knapper werdenden Ressourcen kaum noch möglich. Siebenhaar forderte
deshalb mehr Ehrlichkeit seitens der PR.
Andreas Severin, Chef der PR-Agentur Crossrelations hingegen
bezeichnete das Verhältnis zwischen PR und Journalismus als
"Interessenbalance" nicht als Gegensatz. Für ihn sei PR Einflussnahme
im Dienste des Kunden. "Beide Seiten des Schreibtischs wissen, was
die andere will", meinte Severin. Für ihn ist das Grundproblem der
Medien eher deren Käuflichkeit. Die PR-Branche müsse diesem Reiz
allerdings widerstehen.
Dr. Martin Kessler, Leiter des Wirtschaftsressorts bei der
Rheinischen Post, sah die Situation entspannter. Als Journalist lebe
er von der Vielfalt der PR. Für ihn seien PR-Leute "Dienstleister,
die man kritisch betrachten muss". Seiner eigenen Zunft empfahl er,
sich zu größeren Wirtschaftseinheiten zusammenzuschließen, damit bei
den Regionalzeitungen trotz des Personalabbaus die Qualität gewahrt
bleibe.

Rückfragen bitte an:

news aktuell

Jens Petersen
Head of Media Communications
Telefon: 040-4113 2843
Fax: 040-4113 2876
Email: info@newsaktuell.de

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