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Der deutsche Finanzmarkt muss sich in Brüssel frühzeitiger einmischen  

Der deutsche Finanzmarkt muss sich in Brüssel frühzeitiger 
einmischen  
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Hamburg (ots)

Deutsche Interessengruppen müssen sich
frühzeitiger einmischen, wenn in Brüssel Transparenzrichtlinien für
den Finanzmarkt entwickelt werden, lautete das Fazit des "euro adhoc
IR-Forum". Knapp 50 Investor-Relations-Fachleute diskutierten gestern
in Hamburg über das Thema "Die Finanzplätze Deutschland und Europa in
der Regulierungsfalle?". Die dpa-Tochter news aktuell hatte zu diesem
Branchentreff eingeladen.
"Verbindliche Regeln für den Finanzmarkt müssen sein. Aber wie
viele?", fragte dpa-AFX-Chefredakteur Roland Freund, der die
Experten-Runde moderierte. Dass es in Deutschland keine
Transparenzvorschriften für Emittenten geben werde, die über die
Vorgaben aus Brüssel hinausgehen, machte Dr. Werner Kerkloh vom
Bundesfinanzministerium deutlich. "Wir machen in Deutschland
Minimal-Umsetzung", so der Referatsleiter Wertpapierwesen. In diesem
Zusammenhang wies Kerkloh darauf hin, dass es letztendlich aber die
Pflicht des Gesetzgebers sei, Vorgaben aus Brüssel umzusetzen.
Dass es bei guter IR-Arbeit nicht allein auf die Erfüllung von
Publizitätspflichten ankomme, betonte Mirko Wollrab von der
Beratungsagentur CNC. Er gab den Rat, dass sich auch Finanzvorstände
regelmäßig den Journalisten zu stellen hätten. "IR-Abteilungen müssen
ihren Investoren Geschichten erzählen. IR und Kommunikation sollten
dabei sehr eng zusammenarbeiten", forderte Wollrab.
Einen wesentlichen Raum in der Diskussion nahm die Frage nach
einem international kompatiblen elektronischen Format ein, das den
Informationsaustausch an den Finanzmärkten in Zukunft erleichtern
soll. Momentan wird dafür das so genannte XBRL-Format getestet. XBRL
steht für eXtensible Business Reporting Language. Mit XBRL können
Unternehmen Quartalsberichte oder Jahresabschlüsse effizient im
internationalen Kapitalmarkt verbreiten und sie den Investoren
bedarfsgerecht bereitstellen. "XBRL wird bald international anerkannt
sein", prophezeite Mark Hynes von der Beratergruppe Transparenz beim
CESR (Committee of European Securities Regulators) und Managing
Director Investor Relations bei PR Newswire. Unterstützung fand er
bei Jochen Mathée von der Westfalenbank. Mathée, Leiter Asset
Management und Vertrieb, sagte: "Zahlen sind letztendlich nur dafür
da, um sich auf Gespräche vorzubereiten. XBRL wird dafür ein Gewinn
sein. Aber natürlich bleibt der Dialog das A und O in unserem
Geschäft."
Kritische Töne im Hinblick auf das Format fand Doris Grass von der
Financial Times Deutschland. "Natürlich steht dann jede Zahl da, wo
sie hingehört. Aber was steht denn hinter den Zahlen?", fragte Grass,
die als Korrespondentin für Finanzmarktpolitik und Börsen regelmäßig
das Geschehen in Brüssel beobachtet. "XBRL wird dazu führen, dass man
weniger hinter die Zahlen schaut", so die Journalistin. Grundsätzlich
gab sie den Akteuren des deutschen Finanzmarktes den Rat, sich früher
einzumischen, wenn die EU neue Vorgaben erarbeitet. "Wenn in Brüssel
alles gelaufen ist, dann ist es zu spät."
Über euro adhoc: euro adhoc ist der Publizitätsservice von news
aktuell. Hinter euro adhoc stehen die führenden Verbreiter von
Originalinformationen im deutschsprachigen Raum: news aktuell als
Tochter der Deutschen Presse-Agentur (dpa), APA OTS als Tochter
der Austria Presse Agentur (APA) und news aktuell schweiz, eine
Tochter der Schweizerischen Depeschenagentur (sda). Weitere
Informationen unter: www.euroadhoc.com

Rückfragen bitte an:

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Jens Petersen
Head of Media Communications
Telefon: 040-4113 2843
Fax: 040-4113 2876
Email: petersen@newsaktuell.de

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