WM 2006: Erste Abnutzungserscheinungen sind spürbar
Frankfurt am Main (ots)
Die allgegenwärtige Präsenz des Themas WM 2006 fördert bereits erste Abnutzungserscheinungen in der Bevölkerung zu Tage. So lautete eine der Kernaussagen beim gestrigen media coffee der dpa-Tochter news aktuell in Frankfurt. Gut 160 Fachleute für Sportkommunikation diskutierten über das Thema "WM 2006 - Herausforderung für Sponsoring und PR". Moderiert wurde die Diskussion von Oliver Zils vom Fachmagazin Horizont Sport Business.
Jörg Ulrich Hahn von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärte, dass er "gewisse Abnutzungserscheinungen in der Bevölkerung" feststellen könne, was die WM 2006 betrifft. "Sponsoren und Medien müssen aufpassen, wie sie weiter mit dem Produkt Fußball umgehen", forderte der Sportchef der Tageszeitung.
Kritische Worte für die FIFA fand Günter Hampel, Geschäftsführer der Frankfurter Tourismus+Congress GmbH. "Die Leistungen der FIFA stehen in einem krassen Missverhältnis zu den Restriktionen, die festgeschrieben sind. Jedes Stück Papier, jeder Vertrag, jede Absprache muss vorgelegt werden", sagte er. Gleichzeitig räumte der Eventmanager aber ein: "Unser Projekt 'Sky Arena' wäre ohne die FIFA nicht möglich gewesen." Kurz vor der WM wird die Skyline von Frankfurt zu einer gigantischen Leinwand umfunktioniert.
Mit welchen Problemen sich Stadion-Sponsoren während der WM auseinandersetzen müssen, verdeutlichte Willi Sonntag von der Commerzbank. "Alle Brands am Stadion, die sichtbar sind, müssen während des Turniers neutralisiert werden. Das gilt sogar auch für die Wegweiser im Stadionumfeld", so der Werbeleiter. Die Commerzbank ist Namensgeberin des Frankfurter Bundesliga-Stadions. Auf die rechtlich noch nicht geklärte Situation in Bezug auf die so genannte Bannmeile um die Spielstätten herum wies Rechtsanwalt Lutz Leda von der Kanzlei ArneckeSiebold hin. "Es ist eine gewisse Unsicherheit bei den Werbetreibenden festzustellen."
Dass dem Abschneiden der Gastgebermannschaft während des Turniers eine große Bedeutung zukommen wird, bestätigte Dirk Rumberg, der bei der Süddeutschen Zeitung die Abteilung Neue Produkte leitet. "Für uns ist der Erfolg der deutschen Mannschaft sehr wichtig. Trotzdem haben wir unsere Businesspläne so gestrickt, dass am 9. Juni alles eingefahren ist", erklärte der Verlagsmanager, dessen Haus erfolgreich Bildbände zur WM-Historie vermarktet.
Welche Möglichkeiten ein offizielles Sponsoring bietet, machte Andrea Rinnerberger deutlich, die bei Avaya Tenovis verantwortlich für das Marketing ist. "Auch wenn es für ein Unternehmen, das nur Geschäftskunden hat, eher unüblich ist, ein Event wie die WM zu sponsern, wollen wir mit unserem Engagement die Markenbekanntheit bei Entscheidern aus der IT- und Telekommunikationsbranche steigern. Wenn wir eine Bekanntheit von 20 Prozent erreichen, dann war unser Sponsoring ein Erfolg", erklärte Rinnerberger.
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