Podcasts sind die Lingua franca von heute
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Hamburg (ots)
Podcasts sind für Medien und PR das wichtigste Web 2.0-Phänomen - mit steigender Tendenz. So eine Schlussfolgerung des jüngsten media coffee von news aktuell in Frankfurt am Main. Über 200 Pressesprecher, PR-Fachleute und Journalisten besuchten die von der dpa-Tochter veranstaltete Podiumsdiskussion zum Thema "Web 2.0 - Wie verändern sich Medien und PR?". Moderiert wurde die Veranstaltung von Annette Milz, Chefredakteurin des MediumMagazins.
Stephan Fink, Vorstand von Fink & Fuchs Public Relations, unterstrich, dass sich die Rolle des klassischen PR-Managers hin zu einem Beziehungsmanager entwickeln wird, der die einzelnen Plattformen von Web 2.0 optimal einsetzt. "Die Verantwortlichen in den Kommunikationsabteilungen der Unternehmen werden sich durch Web 2.0 neuen Aufgaben wie dem Identitätsmanagement oder dem Beziehungsmanagement widmen." Gleichzeitig verwies er auf die Herausforderungen, die sich im rechtlichen Bereich in Bezug auf Blogs ergeben. Er unterstrich, dass alle in diesem Segment noch einiges zu lernen haben: "Die Verantwortlichen haben noch Nachholbedarf. So sind durch Blogs oder Wikis zum Beispiel Rufmordkampagnen und die Verletzung von Persönlichkeitsrechten möglich, die es einzugrenzen gilt."
Für Kai Hattendorf, Senior Manager Public Affairs bei T-Online, sind Communities weiterhin stark im Kommen. Er ist überzeugt, dass Communities in Zukunft aber segmentierter sein werden. Außerdem unterstrich Kai Hattendorf, dass Podcasts Komplexität reduzieren und für Anbieter und User viele Vorteile mit sich bringen: "Podcasts sind eine regelrechte Lingua franca: Die Message ist klar und auf den Punkt gebracht. Dies wird sich auch in Zukunft vorteilhaft auf die Entwicklung dieser Übertragungsform auswirken."
Dass die Zugriffszahlen von Podcasts weiterhin ansteigen, prophezeite auch Klaus-Peter Frahm, Prokurist und Leiter IT bei news aktuell. "Podcasts haben bereits jetzt hohe Zugriffszahlen, und man kann davon ausgehen, dass bei dieser Übertragungsart noch sehr viel passieren wird." Generell betonte er die Chancen, die sich für die PR-Branche ergeben. "Die Rolle des klassischen PR-Beraters wird sich durch Web 2.0 hin zu einem Kommunikationsmanager entwickeln. Die PR-Branche kann dank Web 2.0 ihre Beraterdienste besser verkaufen und im diffusen Umfeld von Foren, Blogs und Podcasts eine ganz wichtige Rolle einnehmen. Web 2.0 ist meiner Meinung nach wie ein Geschenk des Himmels."
Tilo Barz, Leiter Multimedia beim Hessischen Rundfunk, wies darauf hin, dass durch Blogs die Attraktivität einer Website erhöht werden kann. "Ein Blog kann etwas Leben auf eine Website bringen und sie auch sympathischer machen." Allerdings meinte Tilo Barz, dass bei einem Blog viel beachtet werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. "Bloggen um des Bloggens Willen funktioniert nicht, es muss etwas Spezielles geben, das das Blog auch lesenswert macht, wie zum Beispiel ein Spaß-Faktor."
Sebastian Holzapfel, Leiter der Online-Redaktion bei der Frankfurter Rundschau, sieht Corporte Blogs von Unternehmen kritisch und glaubt an die Unabhängigkeit von Bloggern: "Ich denke nicht, dass Unternehmen ein Corporate Blog aufmachen und dann offen erzählen, wie es hinter den Kulissen aussieht. Die Blogger sind eher wie unabhängige Journalisten anzusehen, die auf Missstände reagieren und diese auch aufzeigen." Zudem unterstrich Sebastian Holzapfel den allgemeinen Nutzen, der sich für Journalisten aus Blogs ergibt. "Internetforen und Blogs helfen heutzutage bei der journalistischen Recherche. Dies zeigt zum Beispiel der Fall Emsdetten: Journalisten konnten bei der Berichterstattung auf Informationen aus Blogs zurückgreifen."
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