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NABU: Nach Aus für Biokraftstoffverordnung Klimaschutzstrategie korrigieren

Berlin (ots)

Nach dem faktischen Aus für die von der
Bundesregierung geplante Biokraftstoffverordnung hat der NABU eine 
Korrektur der Klimaschutz-Strategie im Straßenverkehr gefordert. Die 
Bundesregierung ist mit ihren Plänen zur Verdopplung des 
Agrarkraftstoffanteils vorerst gescheitert, weil mehr ältere 
Fahrzeuge als bisher vermutet die Beimischung von zehn Prozent 
Ethanol zum Benzin nicht vertragen. Vor allem aber ist der 
kalkulierte Klimaschutzbeitrag von Agrarkraftstoffen nicht mehr 
haltbar. Für den NABU müssen daher auch das Klima- und 
Energieprogramm der Bundesregierung sowie die EU-Vorgaben bei 
Kohlendioxid-Grenzwerten für Pkw auf den Prüfstand.
"Bundesregierung und EU-Kommission haben auf zweifelhafte 
Agrarkraftstoffe gesetzt. Dieses Unterfangen ist auf ganzer Linie 
gescheitert", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die jetzt 
diskutierte Verschiebung der Biokraftstoffverordnung um drei Jahre 
mache allerdings nur Sinn, wenn sich die Umwelt- und Klimabilanz von 
Agrarkraftstoffen entscheidend verbessere. Damit sei jedoch vorerst 
nicht zu rechnen. Der NABU hatte sich wiederholt für einen Stopp der 
Verordnung wegen der mit der Agrarkraftstoff-Produktion verbundenen 
negativen Folgen wie Entwaldung, Wasserknappheit und teurere 
Lebensmittelpreise ausgesprochen.
"Der Straßenverkehr wird nur dann einen deutlichen Beitrag zur 
Erreichung der deutschen und europäischen Klimaschutzziele leisten 
können, wenn die Automobilindustrie ihren Widerstand gegen ein paar 
ungeliebte, aber unausweichliche Klimaschutzinstrumente aufgibt. Dazu
gehören ambitionierte Verbrauchsvorgaben für neue Autos und die 
Einführung des überfälligen Tempolimits auf Autobahnen", betonte 
Tschimpke.
Die EU sieht vor, dass die Autohersteller einen Teil der 
Klimavorgaben für Autos mit Beimischung von Agrarkraftstoffen 
erfüllen können. Das lehnt der NABU weiterhin ab. "Den Patzer, den 
sich das Umweltministerium bei der Biokraftstoffverordnung 
hierzulande geleistet hat, könnte es zumindest teilweise in Brüssel 
wieder gutmachen. Bundesumweltminister Gabriel muss sich dort ab 
sofort klar und deutlich gegen eine Anrechnung der Agrarkraftstoffe 
beim geplanten Kohlendioxid-Grenzwert aussprechen", sagte 
NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Pressekontakt:

Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 030-284984-1613, mobil
0172-9201823.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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