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(Sperrfrist: 19. Mai, 15:00 Uhr) NABU: Neue Rote Liste bedrohter Vögel - Über 1.200 Arten weltweit stark gefährdet

Bonn (ots)

Zu Beginn der 9. Vertragsstaatenkonferenz über die
biologische Vielfalt haben der weltweite Dachverband des NABU, 
BirdLife International, und die Internationale Naturschutzunion IUCN 
heute in Bonn ihre neue Rote Liste der bedrohten Vogelarten der Welt 
vorgestellt. BirdLife International hat diese Liste als weltweit 
führende Organisation für die Erfassung und den Schutz von Vogelarten
im Auftrag der IUCN erstellt. An der Erstellung der Roten Liste waren
Tausende von Wissenschaftlern weltweit beteiligt.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke: "Das Werk ist ein alarmierendes 
Signal für den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt. Die Liste 
belegt darüber hinaus erstmalig, dass sich der Klimawandel negativ 
auf die Vogelbestände auswirkt, insbesondere durch lange 
Dürreperioden, die Ausbreitung der Wüsten und extreme 
Wettersituationen."  Danach gelten 1.226 Arten und damit über zwölf 
Prozent der weltweit etwa 10.000 Vogelarten als hochgradig bedroht. 
Acht Arten, darunter der Tristan-Albatros (Diomedea dabbenena), der 
Löffelstrandläufer (Eurynorhynchus pygmeus) und die 
Floreana-Spottdrossel (Nesomimus trifasciatus) mussten im Gegensatz 
zur letzten Roten Liste zusätzlich als vom Aussterben bedroht 
eingestuft werden. Zudem stiegen 24 Arten in eine höhere 
Gefährdungskategorie auf, darunter der in Europa vorkommende Große 
Brachvogel (Numenius arquata) und die in Spanien, Frankreich und 
Italien lebende Provencegrasmücke (Sylvia undata).
Der NABU verweist darauf, dass auch in Deutschland immer noch mehr
als 40 Prozent aller Vogelarten auf der Roten Liste stehen. Die 
Hauptursachen des Artensterbens in Europa und Deutschland sind die 
Intensivierung der Landwirtschaft und der wachsende Flächenverbrauch 
seit Mitte des 20. Jahrhunderts. "Wenn wir das Steuer nicht 
herumreißen, wird es uns nicht gelingen, den Artenverlust 
aufzuhalten", so Tschimpke. Deutschland habe zum Beispiel eine 
weltweite Verantwortung für den Rotmilan, da sechzig Prozent seiner 
Weltpopulation hier brüten. 2001 hatten die Staats- und 
Regierungschefs der EU beschlossen, das weitere Artensterben bis zum 
Jahr 2010 zu stoppen.
Vor allem das Netz von Schutzgebieten für Lebensräume und Arten 
müsse verbessert werden. Nach einer wissenschaftlichen Studie, die 
jüngst in der renommierten Zeitschrift "Science" erschienen ist, 
haben sich die Populationen der Vogelarten in den Natura 
2000-Gebieten erholt, während die Bedrohung der Arten der 
Agrarlandschaft zugenommen hat.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und 
www.birdlife.org/action/campaigns/species_champions/index.html
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Dr. Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 030-284984-1620. In
Bonn: Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil 0172-5966098.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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