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NABU: Ernüchternde Bilanz zum Artenschutz in Deutschland

Berlin (ots)

Mit Blick auf den Internationalen Tag des
Artenschutzes (3.3.) hat der NABU eine ernüchternde Bilanz zum 
Artenschutz in Deutschland gezogen. Einzelne Erfolge wie beim 
Seeadler, Fischotter, Wolf und Luchs dürften nicht darüber 
hinwegtäuschen, dass die Lage insgesamt weiterhin dramatisch ist. 
"Die Politik übertrifft sich zurzeit leider nur in 
Lippenbekenntnissen, etwas für den Schutz der Arten tun zu wollen. 
Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, bis 2010 das Artensterben zu 
stoppen. Die Zeit läuft bald ab und konkrete Leistungen, wie der 
Artenverlust aufgehalten werden kann, stehen weiter aus", sagte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ob es überhaupt noch zu einem 
bundeseinheitlichen Mindestschutz durch ein neues Naturschutzgesetz 
komme, sei weiterhin offen.
Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten ist seit dem ersten Tag 
des Artenschutzes 1973 stark zurück gegangen. 43 Prozent aller 
Brutvogelarten Europas (226 Arten) sind gefährdet. Selbst ehemals 
häufige Feldvögel sind seit 1980 um durchschnittlich 50 Prozent 
weniger geworden. Besonders alarmierend ist der Rückgang bei Arten 
wie Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn, die nicht von der Ausweisung 
von Natura 2000-Gebieten nach der EG-Vogelschutzrichtlinie 
profitieren.
"Wir stehen kurz davor, alle Spezialisten zu verlieren, selbst 
Allerweltsarten wie Spatz und Feldlerche verschwinden mehr und mehr",
warnte Tschimpke. Als Gegenmodell zum "weiter wie bisher" habe der 
NABU mit seinem "Masterplan 2010" bereits im vergangen Jahr konkrete 
Maßnahmen aufgezeigt, wie dem weiteren Artenschwund sofort begegnet 
werden kann.
Tschimpke: "Aber selbst die Arten,  bei denen wir den gesetzlichen
Schutz ernst nehmen, wie Luchs und Wolf, sind dem Tod auf unseren 
Straßen hilflos ausgeliefert, weil ihre Lebensräume zerschnitten 
werden." Hier gelte es,  die Gelder des Konjunkturprogramms sinnvoll 
zu nutzen. "Jetzt ist es an den Ländern, ihren Bedarf für Grünbrücken
und andere Querungshilfen anzumelden, damit bis 2011 die ersten 
Pfeiler für mehr Artenschutz in der bundesweiten Verkehrswegeplanung 
gezogen werden können", so Tschimpke. Der NABU-Bundeswildwegeplan 
gebe die Richtung vor, jetzt müsse gehandelt werden.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Referent für Natur- und Artenschutz, Tel.
030-2849841618, mobil 0172-9422694.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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