NABU: Deutschlands Städte vernachlässigen Anpassung an Klimawandel Projekt "StadtKlimaWandel" gestartet
Berlin (ots)
Der NABU will gemeinsam mit Kommunen, Stadtplanern und Hausbesitzern die Anpassung an den Klimawandel in Deutschlands Städten vorantreiben. Vor diesem Hintergrund hat der Verband das Projekt "StadtKlimaWandel" gestartet. Gesucht werden Beispiele aus dem gesamten Bundesgebiet, die zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. "Die Begrünung der eigenen Hausfassade oder eine ökologische Umgestaltung einzelner Stadtviertel sind Beispiele für eine wirkungsvolle Anpassung an Klimaveränderungen in Städten", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Solche naturnahen Maßnahmen, nützten genauso wie in der offenen Landschaft die kostengünstigen Leistungen von Ökosystemen. Unter www.stadtklimawandel.de können Projekte an den NABU gemeldet werden. Zehn konkrete Beispiele sollen in den kommenden Monaten dokumentarisch begleitet werden. Ziel des Projekts ist es, originelle und ökologisch einfach umzusetzende Bausteine für Deutschlands Kommunen zu entwerfen, mit denen sie auf den Klimawandel reagieren können.
Gerade Städte stehen vor neuen Herausforderungen: Extreme Hitzeperioden und andere mögliche Begleiterscheinungen des Klimawandels werden die Menschen in den im Sommer ohnehin schon überwärmten Ballungsräumen zusätzlich belasten. Der NABU ruft deshalb Bürger, Bauherren und Stadtplaner dazu auf, einfache, aber in der Summe sehr wirkungsvolle Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas zu ergreifen. "Ein in die Stadt integriertes Netz von Parks, Wasserflächen und Gebäudepflanzen liefert hervorragende Ergebnisse für ein angenehmes Stadtklima. Auch bei Neubauten lassen sich die negativen Folgen der Besiedlung durch ökologische Architektur und nachhaltige Baukonzepte verkleinern", erläuterte NABU-Stadtklimaexperte Benjamin Bongardt. Doch leider würden solche einfachen Maßnahmen immer noch vernachlässigt, obwohl sie die Lebensqualität der Bewohner rasch steigern.
Über 85 Prozent der Deutschen leben in Städten. Stein und Beton, versiegelte Flächen und Häusermeere verursachen schon seit Beginn des Städtebaus einen lokalen Klimawandel. Temperaturunterschiede zwischen Umland und Stadtzentrum von 10 Grad Celsius werden auch in diesem Sommer wieder zu beobachten sein. Herz und Kreislauf reagieren darauf gestresst, weshalb Kinder, Senioren und Kranke besonders betroffen sind.
Das Projekt "StadtKlimaWandel" wird gefördert durch das Umweltbundesamt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Im Internet zu finden unter www.stadtklimawandel.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Dr. Benjamin Bongardt, NABU-Experte für Stadtklima, Tel. 030
284984-1610.
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