Umwelt- und Naturschutzverbände fordern Taten statt Worte im Freiwilligenjahr
Bonn (ots)
Die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND und NABU, der Deutsche Naturschutzring (DNR) sowie die Schutzstation Wattenmeer haben vor dem offiziellen Start zum Internationalen Freiwilligenjahr 2001 von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen anstatt der üblichen Sonntagsreden gefordert. "Ohne ausreichende finanzielle und strukturelle Unterfütterung bleibt das Bekenntnis zur Bürgergesellschaft ein Muster ohne Wert", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Allein im NABU würden jährlich über 20 Millionen ehrenamtlicher Arbeitsstunden geleistet. Die Bereitschaft zum freiwilligen Engagement gerade im Umwelt- und Naturschutz ist nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm noch weitaus größer, müsse aber stärker als bislang gefördert werden: "Wichtige Maßnahmen wären etwa die Zahlung einer angemessenen Aufwandsentschädigung oder die Gründung von Freiwilligenagenturen."
DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen kritisierte die Konzeptlosigkeit der Bundesregierung angesichts der angekündigten Einschnitte im Zivildienst: "Wenn die Dienstzeiten auf unter ein Jahr gekürzt werden, sind die Umwelt- und Naturschutzverbände ausgerechnet im Freiwilligenjahr zur spürbaren Reduzierung ihres Angebots gezwungen." Die Umwelt- und Naturschutzverbände hätten deshalb die Einrichtung eines mindestens 13monatigen Freiwilligendienstes vorgeschlagen, der neben einer angemessenen Vergütung auch die Möglichkeit zur berufsvorbereitenden Qualifikation und die Anrechung als Wartezeit auf einen Studienplatz bieten müsse.
Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer forderte die Bundesregierung auf, den künftigen Freiwilligendienst nicht -- wie derzeit diskutiert -- im Zivildienstgesetz zu verankern, sondern eigenständig abzusichern: "Sonst kippt der Freiwilligendienst in dem Moment, in dem die Wehrpflicht abgeschafft wird -- gerade dann werden wir ihn am nötigsten brauchen." Darüber hinaus dürfe das freiwillige Engagement der Bewerber nicht zusätzlich zur längeren Dienstzeit durch finanzielle Nachteile gegenüber Wehr- und Zivildienstleistenden belastet werden.
Weitere Informationen sowie ein Positionspapier zum Freiwilligendienst gibt es in den Geschäftsstellen des DNR (Tel. 0228-359005), des BUND (030-275864-0), des NABU (0228-4036-161) und der Schutzstation Wattenmeer (04841-87919).
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