NABU fordert wirksames Schutzprogramm für die letzten Urwälder
Bonn (ots)
Zu Beginn der 6. Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt in Den Haag (COP 6) hat der Naturschutzbund NABU ein wirksames Schutzkonzept für die letzten naturnahen Wälder gefordert. Der vorgelegte Entwurf eines Arbeitsprogramms zum Schutz der Wälder sei dafür eine gute Grundlage, sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth: "Die Bundesregierung muss sich innerhalb der EU-Delegation mit großem Nachdruck für die Verabschiedung und Umsetzung dieses Arbeitsprogramms einsetzen." Zentrale Maßnahmen seien dabei die Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags in Entwicklungsländern, die weltweite Einführung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung sowie die Einrichtung ausreichender Schutzgebietsnetze.
Nach Auffassung des NABU biete COP 6 die letzte Chance, die Vernichtung der verbliebenen naturnahen Wälder zu stoppen. "Die Delegierten sind in Den Haag zum Erfolg verdammt", betonte Flasbarth. Wälder seien weltweit die zugleich artenreichsten und bedrohtesten Ökosysteme, alleine in den Tropen gehe jährlich eine Fläche von der Größe Deutschlands verloren. "Vor allem unberührte und daher besonders artenreiche Urwälder fallen immer noch in großem Umfang illegalem Holzeinschlag zum Opfer", so der NABU-Präsident.
Es sei zu erwarten, dass vor allem Länder mit großen Urwaldflächen sich aus kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen für eine massive Aufweichung des Arbeitsprogramms einsetzen würden. Um glaubwürdig und mit gutem Beispiel voranzugehen, müsse auch Deutschland seine Anstrengungen zum Schutz der eigenen Naturwälder intensivieren. "Die Fläche der wirtschaftlich ungenutzten und rechtlich geschützten Naturwälder in Deutschland muss von derzeit unter einem Prozent auf mindesten fünf Prozent erhöht werden", so Flasbarth abschließend.
Für Rückfragen: Christoph Heinrich, NABU-Naturschutzexperte, 0228-4036-163, mobil 0172-5966098
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