All Stories
Follow
Subscribe to NABU

NABU

NABU fordert Entgiftungsoffensive für die Landwirtschaft

Bonn (ots)

Vor dem Hintergrund des Nitrofen-Futtermittelskandals
hat der Naturschutzbund NABU eine Entgiftungsoffensive für die
Landwirtschaft gefordert. "Der aktuelle Fall ist weniger ein
Bio-Skandal als vielmehr ein weiterer Beweis dafür, dass die
chemisch-industrielle Landwirtschaft in die Sackgasse führt", sagte
NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Die eklatanten Defizite in der
konventionellen Landwirtschaft würden nicht zuletzt durch Aussagen im
jüngsten Jahresbericht der EU-Kommission belegt, wonach 4,5 Prozent
der Lebensmittel in der EU die zulässigen Rückstands-Grenzwerte
überschreiten. Dieser alltägliche Skandal sei umso gravierender, als
nicht mehr zugelassene Pestizide wie Nitrofen in der Regel aus den
Untersuchungsprogrammen herausgenommen worden seien. "Das Risiko des
mit konventionellen Produkten aufgenommenen Pestizid-Cocktails kann
noch gar nicht genau abgeschätzt werden", so Flasbarth.
Nach Auffassung des NABU müsse der Einsatz von hochgiftigen
Pestiziden deutlich reduziert und nicht-chemischen
Pflanzenschutzmaßnahmen Vorrang eingeräumt werden "Nur so kann eine
weitgehende Rückstandsfreiheit von Ökoprodukten auch in Zukunft
garantiert werden", sagte der NABU-Präsident. Darüber hinaus sei eine
Verschärfung der Rückstandskontrollen insbesondere bei importierten
Lebensmitteln dringend erforderlich. Schließlich zeige der Skandal,
dass eine rasche und transparente Aufklärung der Verbraucher ohne
Alternative sei. "Anstatt gegen die Agrarwende von Renate Künast zu
schwadronieren, sollten die unionsregierten Länder ihre
Blockadehaltung gegen das neue Verbraucherinformationsgesetz aufgeben
und dem Entwurf am Freitag im Bundesrat zustimmen", so Flasbarth
abschließend.
Für Rückfragen:
Florian Schöne, 
NABU-Agrarexperte, 
Tel. 0172-5966097

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

More stories: NABU
More stories: NABU
  • 29.05.2002 – 13:01

    Pressekonferenz: Umweltverbände zu Atommüll-Endlager

    Bonn/Berlin (ots) - Während der Arbeitskreis "Auswahlverfahren Endlagerstandorte" (AkEnd) noch im Auftrag der Bundesregierung Kriterien für Atommüllendlager erarbeitet, wird mit Schacht Konrad in diesen Tagen bereits das erste Endlager genehmigt. Für die Umweltverbände BUND, Robin Wood und NABU wirft dieses bemerkenswerte Vorgehen eine Reihe grundsätzlicher Fragen auf. Hat sich die Bundesregierung damit ...

  • 27.05.2002 – 12:43

    NABU warnt vor Verteufelung des Öko-Landbaus

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat angesichts der aktuellen Debatte um den Nitrofen-Futtermittelskandal vor einer Verteufelung des Öko-Landbaus gewarnt. Wer wie der niedersächsische Agrarminister Bartels vom Ende der einseitigen Förderpolitik zugunsten der Öko-Betriebe rede, versuche das Fehlverhalten einiger schwarzer Schafe auf perfide Weise für seine Interessen zu nutzen. "Die Agrarwende von Renate ...

  • 24.05.2002 – 14:36

    NABU gratuliert dem Goldregenpfeifer zum Gewinn des Grand Prix der Vögel

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat dem für Island gestarteten Goldregenpfeifer zum Gewinn des European Bird Song Contest gratuliert. Der für Deutschland gestartete Zaunkönig hat mit Platz 6 das "erste Drittel" unter den 21 Kandidaten erreicht. "Auch wenn der Zaunkönig nicht die europäische Sängerkrone aufsetzen darf, hat sich die Nominierung für ihn ...