All Stories
Follow
Subscribe to NABU

NABU

NABU: Bauernverband soll Blockade gegen EU-Agrarreform aufgeben

Bonn (ots)

Anlässlich des Bauerntages in Freiburg hat der
Naturschutzbund NABU den Deutschen Bauernverband aufgefordert, seine
Fundamentalopposition gegen die jüngsten Luxemburger Beschlüsse zur
EU-Agrarreform aufzugeben. "Mit seiner rückwärtsgewandten
Blockadehaltung leistet der Bauernverband sich und seinen Mitgliedern
einen Bärendienst", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Auch dem
Bauernverband dürfe nicht verborgen geblieben sein, dass ein
Verweigerungskurs keine Zukunftsperspektiven eröffne, sondern
vielmehr zunehmend ins gesellschaftliche und wirtschaftliche Abseits
führe. Dem Bauernverband drohe das gleiche Schicksal zu ereilen wie
manchen Gewerkschaften, sagte Tschimpke: "Heute muss es darum gehen,
mit weniger Subventionen bessere Lebensmittelqualität zu produzieren.
Der Bauernverband scheint für diese Debatte nicht gerüstet zu sein."
Die pauschale Ablehnung der EU-Agrarreform entmutige die Landwirte
ohne Not. "Mehr Geld für Natur- und Umweltschutzleistungen bietet
schließlich für die Landwirtschaft auch eine große Chance", so
Tschimpke. Daher sei es unverständlich, dass der Bauernverband die
beschlossene Entkopplung der Direktzahlungen und die verstärkte
Förderung der ländlichen Entwicklung nicht als längerfristige
Absicherung der Agrarzahlungen betrachte.
"Der Bauernverband hat es jetzt selbst in der Hand, eine
unbürokratischere und zukunftsfähigere Landwirtschaft konstruktiv mit
zu gestalten", betonte Tschimpke. Zu diesem Zweck müsse er sich für
eine möglichst rasche und vollständige Umlegung der Prämienzahlungen
auf eine regionale Flächenprämie einsetzen. Auch die Ausgestaltung
und Umsetzung neuer Förderprogramme im ländlichen Raum berge
zusätzliche Einkommensperspektiven. Auf diese Weise könne erreicht
werden, dass die Landwirtschaft sowohl bei den anstehenden
WTO-Verhandlungen als auch in der gesellschaftlichen Debatte nicht
weitere Federn lassen müsse. "Gerade die Entkopplung birgt die
Chance, Markt und Umweltschutz stärker zusammenzubringen und die
bürokratischen Hürden drastisch abzubauen", so Tschimpke weiter. Wer
diese Chance jetzt nicht nutze, verteidige nur alte Besitzstände und
schade damit einem Großteil seiner Mitgliedschaft.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
NABU-Pressestelle, Tel. 0228-4036-14

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

More stories: NABU
More stories: NABU
  • 26.06.2003 – 11:12

    NABU begrüßt EU-Agrarbeschluss als Chance für Kurswechsel

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat den Beschluss der europäischen Agrarminister zur EU-Agrarreform als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet. "Der Kompromiss bietet die Grundlage für einen Kurswechsel", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Auch wenn einige Reformvorschläge verwässert oder aufgeschoben worden seien, könne mit dem Beschluss endlich das Ende einer verfehlten ...

  • 25.06.2003 – 13:15

    NABU begrüßt geplante Ausweisung von Meeresschutzgebieten

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die Pläne des Bundesumweltministeriums zur Ausweisung von Meeresschutzgebieten in der deutschen Nord- und Ostsee begrüßt. "Erst die Ausweisung von Schutzgebieten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone zwischen Küste und hoher See ermöglicht einen wirksamen Schutz der bedrohten Tierwelt unserer Meere und schafft die dringend notwendige Planungs- und Investitionssicherheit ...

  • 21.06.2003 – 19:25

    Olaf Tschimpke ist neuer NABU-Präsident

    Kassel/Bonn (ots) - Die außerordentliche Bundesvertreterversammlung des Naturschutzbundes NABU hat heute in Kassel den bisherigen niedersächsischen NABU-Landesvorsitzenden und NABU-Landesgeschäftsführer Olaf Tschimpke zum neuen NABU-Präsidenten gewählt. Der 47-jährige setzte sich in zwei Wahlgängen gegen seine Mitkonkurrenten Christoph Heinrich und Prof. Dr. Manfred Niekisch durch. Tschimpke tritt zunächst ...