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NABU: Klimaveränderungen und Luftverschmutzung schaden dem Wald

Berlin (ots)

Angesichts der alarmierenden Zahlen im heute
vorgestellten Waldzustandsbericht hat der Naturschutzbund NABU
gefordert, konsequentere Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und die
Ursachen von Ozonbelastungen und Klimaveränderungen zu ergreifen.
"Der Wald steht unter Stress, der von verschiedenen Faktoren
verursacht wird. Dazu zählen auch die Klimaveränderungen, die zu
Hitze und Trockenheit der Rekordsommer 2002 und 2003 geführt haben",
sagte NABU-Vizepräsident Christian Unselt. Man dürfe sich aber nicht
dazu verleiten lassen, das Problem allein auf den Jahrhundertsommer
2003 zu schieben, denn auch Ozon, das vor allem für die Schäden an
den Laubbäumen verantwortlich sei, spiele eine bedeutende Rolle.
Daher müssten der Schadstoffausstoß und der Durchschnittsverbrauch
neuer Fahrzeuge gesenkt werden. Ein weiteres Problem stellten laut
NABU die nach wie vor hohen Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft
dar, die unbedingt reduziert werden müssten.
Der Waldzustandsbericht weist die stärkste Schadenszunahme seit
dem Beginn der Aufzeichnung auf. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind
nicht nur Nadelbäume massiv betroffen, sondern auch Laubholzarten.
Wenn sich Standorte verändern, leiden laut NABU darunter am meisten
die Baumarten, die sich am Rande ihres Ausbreitungsgebietes befinden.
Dies trifft vor allem auf die Buche zu, die nach der Eiche die am
schwersten geschädigte Baumart ist. Nach Ansicht des NABU muss sich
der Waldbau auf die Standortveränderungen einstellen. So müssten bei
der Wahl der Baumarten die natürlichen Standorte besser
berücksichtigt werden, sagte Unselt: "Eine naturnahe Waldwirtschaft
muss das Ziel der anstehenden Novelle des Bundeswaldgesetzes sein."
Als weitere Voraussetzung für den Umbau der Forste in naturnahe
und ökologisch stabile Wälder forderte der NABU die baldige Reform
des Bundesjagdgesetzes. So könnten andere schwächende Einflüsse wie
etwa die überhöhten Schalenwildbestände auf ein tragbares Maß
reduziert werden. Skeptisch betrachte der NABU die Forderungen nach
einer stärkeren Nutzung der angeblich zu hohen Holzvorräte. "Holz ist
zwar ein nachwachsender Rohstoff mit Zukunft, aber in der aktuellen
Situation sollten wir froh sein, noch Holzreserven im Wald zu haben",
sagte der NABU-Vizepräsident. Von den geschädigten Bäumen könne ein
Großteil in den kommenden Jahren ausfallen, der dann als
Sondernutzung entnommen werden müsse. "Um dem Wald zu helfen, muss in
längerfristigen Dimensionen gedacht werden und das heutige
ökologische Verständnis ein stärkeres Gewicht bekommen", so Unselt.
NABU-Hintergrundinfos zu den Novellen von Wald- und Jagdgesetz
unter www.NABU.de
Für Rückfragen:  
Gregor Beyer, 
NABU-Waldexperte,  
Tel. 0174-1826504.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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