All Stories
Follow
Subscribe to NABU

NABU

NABU: Deutschland bekommt Feinstaub-Problem nicht in den Griff

Berlin (ots)

Angesichts der alarmierend hohen
Feinstaub-Konzentrationen in deutschen Städten hat der 
Naturschutzbund NABU Bund, Länder und Kommunen zu schnellen Maßnahmen
gegen die Luftverschmutzung aufgefordert. "Wir haben ein ernstes 
Feinstaub-Problem. Statt über die Aufweichung der geltenden 
EU-Feinstaub-Richtlinie oder heranwehende Stäube aus Osteuropa zu 
diskutieren, müssen die Verantwortlichen endlich handeln", sagte 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Maßnahmen, um die 
Feinstaub-Belastung dauerhaft in den Griff zu bekommen, seien der 
Einbau von Rußfiltern in allen Diesel-Pkw, Lkw und Bussen, eine 
Optimierung von Verbrennungsprozessen bei Industrie und Haushalten 
und die weitere Förderung von Bussen und Bahnen. Darüber hinaus 
begrüßt der NABU die Ankündigung von Bundesumweltminister Sigmar 
Gabriel zur Einführung von Umweltplaketten, die den Autoverkehr bei 
hohen Feinstaubwerten begrenzen können. "Dann hätten die Kommunen 
endlich eine konkrete Handhabe, um gegen Diesel-Stinker vorzugehen", 
so Miller.
Grenzwertüberschreitungen von Feinstäuben sind dem Umweltbundesamt
seit Jahresbeginn bereits von über 300 Messstellen gemeldet worden. 
Seit Wochen ist die Belastung insbesondere in den ostdeutschen 
Städten auch durch so genannte Inversionswetterlagen -mangelndem 
Luftaustausch in der Atmosphäre - aus den östlichen Nachbarländern 
sehr hoch. Daraus aber zu folgern, Maßnahmen vor Ort könnten die 
Situation nicht verbessern, sei nach Ansicht des NABU ein Trugschluss
- schließlich führten die lokalen Emissionen wiederum weiter 
westwärts zu Belastungen in anderen Städten. So würde das Problem auf
der Landkarte verschoben.
Allerdings dürften auch die neuen EU-Beitrittsländer bei der 
Umsetzung der Feinstaub-Richtlinie keine Zeit mehr verlieren, selbst 
wenn sie dort erst ab 2012 gilt. Das zeige das Negativ-Beispiel 
hierzulande. "Hier geht es um einen giftigen Cocktail aus Abgasen und
heranwehenden Stäuben, der jedes Jahr Tausende Bürger krank macht und
vorzeitig zum Tode führen kann. Nicht akzeptabel ist daher, dass 
Deutschland auch sieben Jahre nach dem EU-Beschluss das 
Feinstaub-Problem nicht in den Griff bekommt", so Miller.
Gegen Luftverschmutzung und Feinstaub in die Offensive geht der 
NABU auch mit seinem aktuellen TV-Spot "Es ist Zeit, Luft zu holen". 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de/verkehr
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 030-284984-28.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

More stories: NABU
More stories: NABU
  • 26.01.2006 – 12:52

    NABU warnt vor Todesurteil für junge Feldhasen, Rehe und Rebhühner

    Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat an die Bundesländer appelliert, die geltenden Regelungen zur Pflege von stillgelegten Ackerflächen nicht anzutasten. Laut Gesetz dürfen Landwirte in der Zeit vom 1. April bis 15. Juli - während der Brut und Aufzucht vieler Wildtierarten - ihre Brachflächen weder mähen noch mulchen. Die Länder Baden-Württemberg ...

  • 25.01.2006 – 09:15

    NABU warnt vor negativen Folgen der Agro-Gentechnik

    Berlin (ots) - Anlässlich der NABU-Tagung "Agro-Gentechnik - eine Vision für die Zukunft?" hat der Naturschutzbund NABU vor den negativen Folgen der Grünen Gentechnik gewarnt. "Wenn die Industrie die breiten Einsatzmöglichkeiten von Gen-Pflanzen bei nachwachsenden Rohstoffen, Nahrungs- und Futtermitteln sowie Medikamenten preist, hat sie nur den eigenen Nutzen und kommerziellen Gewinn im Blick", sagte ...

  • 18.01.2006 – 14:29

    NABU gegen kommerziellen Tier- und Jagdtrophäenhandel in Kirgistan

    Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU kritisiert den zunehmenden Tier- und Jagdtrophäenhandel in Kirgistan auf Kosten der Artenvielfalt. Aktuell kämpft der NABU vor Ort um insgesamt 24 wild gefangene seltene Marco-Polo-Schafe und Sibirische Steinböcke, die sich bereits mehr als ein Jahr in Gefangenschaft befinden und ins Ausland verkauft werden sollen. Der NABU appelliert an die kirgisische Regierung, die ...