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NABU: Einschleppung der Vogelgrippe durch Weißstörche äußerst gering

Berlin (ots)

Angesichts der aktuellen Risikobewertung zur
Einschleppung des Vogelgrippevirus durch Zugvögel hat der 
Naturschutzbund NABU davor gewarnt, Weißstörche vorschnell zu 
Sündenböcken zu stempeln. "Die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering,
dass sich Zugvögel wie der Weißstorch beim Rasten während des 
Vogelzugs infizieren", sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. 
Es sei kaum zu erwarten, dass Weißstörche in der Türkei mit 
infiziertem Geflügel in Kontakt kämen. Das Zugverhalten des 
NABU-Wappenvogels sei sehr genau bekannt. So überquerte die am 
Storchenhof Loburg mit einem Satellitensender ausgestattete Störchin 
"Prinzesschen" die Türkei Anfang April vergangenen Jahres innerhalb 
von 10 Tagen, ein weiterer Storch durchkreuzte das Land in nur drei 
Tagen.
"Zwischenstopps legen Weißstörche in der Regel abseits 
menschlicher Siedlungen ein und sie verhalten sich viel scheuer als 
hierzulande in ihren Brutgebieten", so Nipkow weiter. Im Gegensatz zu
gefährdetem Wassergeflügel wie Enten und Gänsen rasten Störche 
bevorzugt auf Feldern. Wie eine vom Michael-Otto-Institut im NABU 
erstellte Karte verdeutlicht, liegen die meisten bekannten 
Rastgebiete der Störche außerhalb der in der Türkei von der 
Vogelgrippe befallenen Provinzen. "Weltweit ist bislang noch kein 
einziges hoch pathogenes Vogelgrippevirus bei Störchen nachgewiesen 
worden", betonte Nipkow. Entgegen vieler Befürchtungen ist die 
Krankheit bisher auch nirgendwo in den afrikanischen 
Überwinterungsgebieten aufgetreten. Dagegen macht die Ausbreitung in 
der Türkei - zu einer Jahreszeit, in der dort gar kein Vogelzug 
stattfindet - deutlich, dass andere Faktoren bei der Verbreitung der 
Viren im Spiel sein müssen.
Die ersten Störche werden Anfang April zurückerwartet. Der NABU 
will Adebars Rückkehr weiterhin genau verfolgen und von den 
zurückgekehrten Störchen auch Kotproben analysieren. "Gibt es auch 
nur einen Verdacht auf ein mögliches infiziertes Tier, wird das 
sofort bekannt. Dank der vielen Weißstorchschützer in Deutschland 
liegen über kaum eine Vogelart so gute Informationen vor wie beim 
Weißstorch", so Nipkow.
Die Karte zu aktuellen Rast- und Durchzugsgebieten des Weißstorchs
in der Türkei sowie ein Hintergrundpapier zu Gefahren und Risiken der
Vogelgrippe ist im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 0228-4036-155, 
Kai-Michael Thomsen, NABU-Weißstorchexperte, Tel. 0162-9098072

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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