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NABU: Kein Genmais-Anbau im Europäischen Vogelschutzgebiet Rhin-Havelluch

Berlin (ots)

Der NABU wendet sich mit juristischen Schritten
gegen die geplante Freisetzung von genmanipuliertem Mais in dem 
Europäischen Vogelschutzgebiet Rhin-Havelluch in Brandenburg. Der 
US-Konzern Pioneer Hi Bred, ein Tochterunternehmen des weltweit 
tätigen Chemieunternehmens DuPont, plant Freisetzungen von 
gentechnisch veränderten Maiskonstrukten an fünf Standorten in 
Brandenburg und Sachsen, unter anderem in dem EU-Vogelschutzgebiet 
Rhin-Havelluch. Im Frühjahr und Herbst rasten dort mehrere 
Zehntausend Kraniche, die sich hauptsächlich von Mais ernähren. Wo 
sich seit Jahren eine naturnahe Wiesenlandschaft entwickelt und 
seltene Vögel wie Wiesenweihen und Großtrappen vorkommen, soll bald 
gentechnisch veränderter Mais stehen. Angemeldet wurde die 
Freisetzung als Sortenversuch, das heißt, das Unternehmen will 
untersuchen, wie sich die Hochleistungspflanzen an verschiedenen 
Standorten bewähren. Mögliche Risiken für Natur und Umwelt dieser 
neuen genmanipulierten Maissorte werden jedoch nicht geprüft. Pioneer
hat einen Antrag für die Freisetzung des Gen-Maises beim Bundesamt 
für Verbraucherschutz gestellt.
Bei den Sorten, die nun in Brandenburg angebaut werden sollen, 
handelt es sich um Mais, der resistent ist gegen den Maiswurzelbohrer
und den Maiszünsler sowie gegen die Herbizide Glufosinat und 
Glyphosat. Die ökologischen Risiken  so genannter gestapelter Gene 
sind höchst umstritten. In den USA feiern solche Konstruktionen 
bereits Erfolge, da die Nachfrage nach Mais für die 
Bioethanolproduktion enorm gestiegen ist. Auch in Deutschland ist ein
regelrechter Boom von Biogasanlagen zu beobachten, die mit Mais 
betrieben werden.
"Grünlandumbruch läuft den Schutzzielen dieser einzigartigen 
Landschaft zuwider. Es ist unverantwortlich, in einem für Zugvögel 
bedeutenden Rastgebiet Versuchsfelder mit Gen-Mais einzurichten", 
sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU beobachte mit 
Sorge, dass im Zuge der Biogasproduktion die damit einhergehende 
Konzentration des Maisanbaus auch in Deutschland die Nachfrage nach 
Gen-Mais befördern könne. "Die Aussaat von Genpflanzen in 
Schutzgebieten muss ein Tabu bleiben. Allen Versuchen in diese 
Richtung muss von Anfang an ein Riegel vorgeschoben werden", so 
Miller.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel. 030-284984-25, mobil
0171-3027718

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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