visionieren - respektieren - porträtieren
Menschen und Regionen - gesehen von Rosemarie Pfluger
Werkschau des Schweizer Fernsehens DRS
vom 24. März bis 9. Juni 2000 in 3sat
Als Rosemarie Pfluger einen Job als Ansagerin des Schweizer Fernsehens antrat, war dies als kurzer Ausflug in die Medienwelt gedacht. Er sollte bitte höchstens ein Jahr lang dauern. Das war 1970.
Heute, dreißig Jahre später, ist sie noch immer eine "Fernsehfrau". Allerdings eine, die ihr Arbeitsfeld schon lange hinter die Kamera verlegt hat, in die Werkstätte so zu sagen, dahin, wo man weniger bestimmt wird als selber bestimmt. Ein langer, nicht ganz einfacher Weg, auf dem sie immer wieder der Frage begegnete, warum sie sich, statt den Bekanntheitsgrad zu nutzen, im Hintergrund verkrieche. Es war weder Plan noch Kalkül. Es war ein natürlich gewachsenes Bedürfnis, nach medienmäßigen Balanceakten wieder Boden unter den Füßen zu spüren und diesen, wenn möglich, selber zu beackern. Mit Einsatz, Lust und Eigensinn. Oder: mit der Lust, die eigenen Sinne für Gestalterisches einzusetzen und mit Erfahrungen zu verweben.
Ein Glück sei es, gegenwärtig Porträtfilme drehen zu können, statt schnell und lieblos gemachte Berichte zu liefern, sorgfältige Beobachtungen anzustellen, Menschen auf die Spur zu kommen, ihnen zuzuhören, sie einzukreisen ohne sie zu erklären. In ihren Filmen wird längst nicht alles gesagt, sie wirken atmosphärisch, der Tiefsinn kommt leichtfüßig daher, unangestrengt, unterhaltend, als Beitrag zum Unterhalt der Sinne gedacht. Die Schwierigkeit liegt darin, diese Leichtigkeit - nicht zu verwechseln mit Oberflächlichkeit - immer wieder zu erreichen ... Dem qualitätsbewussten Arbeitsumfeld sei es zu verdanken, derart gegen den Strom schwimmen zu dürfen, meint sie. Mit ihrer Gegenleistung selten ganz zufrieden, versucht sie es weiter - mit dem ihr eigenen Humor, Gespür und Respekt vor dem jeweiligen Gegenüber.
Die gebürtige Innerschweizerin (Zug) und ausgebildete Lehrerin besuchte nach zwei Jahren Schul-Praxis und einem abgebrochenem Germanistik-Studium die Schauspielakademie Zürich. Nach einem Zwischenspiel als Lektorin und Hörspielerin am Radio kam sie 1970 als Ansagerin, Moderatorin und Realisatorin zum Schweizer Fernsehen und bewies in der Samstag-Abendsendung "Zum doppelten Engel" auch ihr komödiantisches Talent. Sie realisierte zahlreiche Kurzporträts vor allem über Künstler, aber auch für die Reihe "Bauer sucht Bäuerin" oder "Geschichte des Monats." Seit 1989 ist sie für 3sat tätig. So produzierte sie unter anderem "Reiseland Schweiz", eine Reihe von Dokumentarporträts über interessante "Zeitgenossen" und diverse Einzelsendungen.
visionieren - respektieren - porträtieren
Menschen und Regionen - gesehen von Rosemarie Pfluger Werkschau des Schweizer Fernsehens vom 24. März bis 9. Juni 2000 in 3sat
Die Sendetermine in der Übersicht
Freitag, 24. März 2000 15.15 Uhr Von Büchern und Menschen Diogenes - ein Verlagsporträt von Rosemarie Pfluger SF DRS 1998
Freitag, 31. März 2000 15.15 Uhr Bauer sucht Bäuerin Heiratsvermittlung via Fernsehen Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1983/1993/2000
Freitag, 7. April 2000 15.30 Uhr Reiseland Schweiz: 3 x Graubünden Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 7. April 2000 16.00 Uhr Zeitgenossen: Die Malerin Rosina Kuhn Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 14. April 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Beidseits des Gotthards Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1994
Freitag, 14. April 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Kathrin Brenk - Solo nach Mass Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 28. April 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Gastro- und Pilgertour Zug/Einsiedeln Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 28. April 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Ingrid Grave - Das Nummerngirl Gottes Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 5. Mai 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Jura-Tour Auf Römerspuren Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 5. Mai 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Werner Kieser - Der Muskel-Millionär Film von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1997
Freitag, 12. Mai 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Sommerreise durch die Urschweiz Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 12. Mai 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Pit Nüscheler - ein Bettelmönch Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 1958
Freitag, 19. Mai 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Autofreie Kurorte Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 19. Mai 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Zwei Wege - ein Ziel: Zirkus Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 1997
Montag, 22. Mai 2000 22.25 Uhr Zeitgenossen: Lea Wyler Erstausstrahlung Die unheilige Mutter Teresa Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 2000 (Wiederholung am 9. Juni 2000)
Freitag, 26. Mai 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Touren und Kuren im Appenzell Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 26. Mai 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Die Acapickels Vierstimmige Hormonie Film von Rosemarie Pfluger SF DRS 1996
Freitag, 9. Juni 2000 15.15 Uhr Reiseland Schweiz: Nordostschweiz Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger SF DRS 1995
Freitag, 9. Juni 2000 15.45 Uhr Zeitgenossen: Lea Wyler Die unheilige Mutter Teresa (Wiederholung vom 22. Mai 2000)
Freitag, 24. März 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Von Büchern und Menschen Diogenes - ein Verlagsporträt von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1998 Länge: 56'
Sie sind augenfällig, gepflegt und unverkennbar: die Bände des Diogenes-Verlags, dessen breitgefächertes Angebot von alten und neuen Klassikern über Kriminalliteratur, großen Erzählern und Zeichnern bis zu Kinderbüchern und philosophischen Werken reicht. Als der gelernte Buchhändler und Kunstfreund Daniel Keel 1953 sein Ein-Mann-Unternehmen in Zürich gründete, interessierten ihn in erster Linie Karikaturen. Zeichner wie Ronald Searle, Paul Flora, Loriot, Sempé, Tomi Ungerer und andere bildeten die Verlagsbasis der frühen Jahre.
Keels Begeisterung für angelsächsische Erzähler öffnete den Weg für ein ständig wachsendes literarisches Programm, ausgewählt nach Voltaires Devise: "Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht." Das (subjektive) Kriterium der Lesbarkeit und des sinnlich-intellektuellen Vergnügens, das Bücher dem Leser zu bieten haben, gilt für Keel bis heute. Mit seiner legendären Spürnase für potente Autoren, seiner Treue zu diesen - und zu sich selbst - brachte es Keel mit seinem Geschäftspartner Rudolf C. Bettschart und einem mittlerweile 60-köpfigen Team zum Erfolg: Diogenes gilt heute als größter rein belletristischer Verlag Europas - und, Krise hin oder her, als höchst rentables Unternehmen.
"Von Büchern und Menschen" spürt der Verlagsgeschichte mit ihren Krisen und Höhepunkten nach, lässt Keel erzählen von Begegnungen mit Patricia Highsmith, Fellini oder Dürrenmatt und versucht, im Dialog mit Autoren dem Erfolgsgeheimnis des Diogenes-Verlages auf die Spur zu kommen.
Freitag, 31. März 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Bauer sucht Bäuerin Heiratsvermittlung via Fernsehen SF DRS 1983/1993/2000 Länge: 60'
1983 startete das Schweizer Fernsehen DRS in seiner Vorabend-Sendung "Karussell" ein für die damalige Zeit gewagtes Experiment: eine Heirats-Vermittlungsreihe für ledige Bauern. Über 20.000 als schwer vermittelbar geltende Landwirte waren damals ohne Partnerin - und damit in einer existenziellen Notlage, denn auf Dauer ist ein Betrieb allein nicht zu unterhalten.
Für den Fernsehversuch stellten sich sieben Bauern zur Verfügung, die Rosemarie Pfluger in sorgfältigen, informativen Filmporträts vorstellte. Man war gespannt: Ob sich wohl Frauen daraufhin melden würden? Und ob sie sich meldeten!
Rosemarie Pfluger vermittelt in der Sendung "Fernsehen als Zeitgeschichte" einen Rückblick auf das Fernsehexperiment und das, was sie beim Besuch "ihrer" Bauern-Paare 1993 zehn Jahre später vorfand. Aus dem Experiment war eine Langzeit-Story geworden mit Verlobungen, Enttäuschungen, Hochzeiten, Geburten, Trennungen - kurz mit Liebes- und Alltagsgeschichten wie sie, Fernsehen hin oder her, das Leben schreibt.
Freitag, 7. April 2000
15.30 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: 3 x Graubünden Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 29'
Die Schweiz als bekanntes Ferien- und Reiseland ist schön, reich und reichlich klischeebehaftet: Bilder von Käse, Kühen, Banken und dem Matterhorn drohen seit langem die Sicht auf die wirklichen, vielfältigen Reize zu verdecken.
Die 16-teilige Reihe "Reiseland Schweiz" spürt den echten, noch immer vorhandenen Werten und Schönheiten nach: Sie zeigt landschaftlich, touristisch und kulturell Hochkarätiges aus ganz verschiedenen Gegenden des Landes. Rosemarie Pfluger hat die feuilletonistisch gestalteten 30-minütigen Sendungen aus Filmen zusammengestellt, die während fünf Jahren für das 3sat-Reisemagazin entstanden sind. Die erste Folge führt ins Bündnerland. Die Rheinschlucht im Vorderrheintal, der "Grand Canyon der Schweiz", einst Schauplatz einer gewaltigen Katastrophe, ist heute das Ziel sowohl abenteuerlicher Riverrafting-Freaks wie auch beschaulicher Wanderer. Ein weiterer Abstecher gilt dem Silvretta-Gebiet über Guarda, einem der schönsten, hervorragend erhaltenen Bündner Dörfer im Unterengadin. Der Besuch im winterlich attraktiven Oberengadin gipfelt in einem originellen "Konzert auf höchster Ebene".
16.00 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Die Malerin Rosina Kuhn Film von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 29'
Seit Jahrzehnten setzt sich die in Zürich geborene Malerin Rosina Kuhn mit der Präsenz und Ausdruckskraft des menschlichen Körpers auseinander - wie in ihren "Rückenlandschaften" (Kunsthaus Zürich 1987). In letzter Zeit gilt ihre künstlerische Kraft der Porträtmalerei. Rund 200 Bilder bekannter und unbekannter Zeitgenossen, von der Tänzerin bis zum Bundesrat, zeugen von der intensiven Auseinandersetzungen mit der "Sprache der Gesichter". Der schwierige "Akt des Porträt-Malens" und die Vorgänge zwischen Künstlerin und Modell boten Rosemarie Pfluger ihrerseits den Anlass zu einem "Porträt einer Porträtistin": Sie verfolgte den spannenden Prozess, beispielsweise beim Malen der Schriftstellerin Laure Wyss oder Hugo Loetscher, und beobachtete Rosina Kuhn auch privat.
Freitag, 14. April 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Beidseits des Gotthards Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1994 Länge: 28'
Diesseits und Jenseits des Gotthard: Zur "Gotthard"-Südseite gehören die bekannten palmenumsäumten Seen genauso wie die Tessiner Bergtäler mit ihrem herben, eigenwilligen Reiz. Eine Fahrt durchs "Centovalli" mit der gemütlichen "Centovallibahn" führt zwischen Locarno und Domodossola hinauf ins "andere Tessin", in ein Bergland mit stillen, nur aus Besuchersicht "romantischen" Dörfern ohne jeden touristischen Rummel und Luxus. Schneefreuden auf der Nordseite des Gotthard: Der Winter-Besuch gilt dem einstigen Urner Passdorf "Andermatt" mit der bewegten Geschichte, seinem heutigen Image als Ferienort und den Ski-Tour-Möglichkeiten in der Umgebung, die - unter kundiger Führung wie beispielsweise der Bergsteigerschule Uri - einmalige Erlebnisse versprechen.
15.45 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Kathrin Brenk - Solo nach Mass Film von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 29'
Kathrin Brenk, Zürcher Schauspielerin in besonders eigenwilliger Prägung, präsentiert 1995 in der Schweiz ihr neues, drittes Soloprogramm "Cafe fertig" - ein Abend mit Liedern und einer maßgeschneiderten Conference von Autor und Ehemann Thomas Hürlimann.
Aus seiner Komödie "Der letzte Gast" stammt die Figur der Serviertochter Milly, als die Kathrin Brenk in "Cafe fertig" heiter-melancholische Chansons vorträgt und dazwischen aus ihrem Leben in der Innerschweiz erzählt - in rotzig-komisch-träfem Ton, der bei Presse und Publikum voll ankommt. Brenks "Solo nach Mass" bildet den roten Faden des Films, den Rosemarie Pfluger über die Schauspielerin drehte. Das spannende Porträt entstand bei Proben, Aufführungen und im privaten Bereich des Paares Kathrin Brenk/Thomas Hürlimann, das in der Nähe von Einsiedeln lebt.
Freitag, 5. Mai 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Jura-Tour Auf Römerspuren Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 29'
Zu Gast in der Romandie: Der Norden des Kantons Waadt, eine Region mit Bauerndörfern, Kornfeldern und Hügeln, auf denen wuchtige Schlösser thronen, ist weitgehend unbekannt. Eine ihrer Besonderheiten sind die zahlreichen Zeugnisse, die sich aus der Römerzeit hier finden: von den Mosaiken in Orbes über das Kastell von Yverdon bis zum Amphitheater von Avenches. Diesen Römerspuren geht "Reiseland Schweiz" in einem vergnüglichen "Streifzug durch den Waadtländer Norden" nach. Der Besuch im eigentlichen Jura gilt einer Auswahl an sommersportlichen und kulturellen Aktivitäten im Bereich der faszinierenden Hügelkette am Westrand der Schweiz.
15.45 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Werner Kieser - Der Muskel-Millionär Ein Porträt von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1997 Länge: 28'
Er hat diverse Etiketten: Fitness-Pionier, Kraft-Apostel, Muskel-Macher oder gar Muskel-Philosoph. Werner Kieser, der Schweizer Unternehmer und Gründer der "Kieser-Trainings-Kette" ist mit seinem Lebenswerk zu einem Begriff geworden. In seinen Studios in der Schweiz und in Deutschland trainieren Tausende an Kraftmaschinen, schwitzen und plagen sich, um physisch am "Widerstand zu wachsen" - wie es Kieser, der Selfmademan mit dem Hang zur Philosophie, will. Überzeugt von der "verstärkten Muskelkraft als Hilfe zu leichterem Leben" setzte der ehemalige Schreiner und Boxer seit dreißig Jahren alles in den Aufbau seiner Betriebe - mittlerweile einem Unternehmen mit angegliederter "medizinischer Kräftigungs-Therapie" und Millionen-Umsätzen. Wer ist der eigenwillige, belesene Selfmademan, der nicht nur Freunde hat? Rosemarie Pfluger hat ihn filmisch beobachtet. Ihr Porträt zeigt einen vielseitigen, engagierten Zeitgenossen ohne jeden Hang zum "Muskelprotz".
Freitag, 12. Mai 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Sommerreise durch die Urschweiz Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 29'
Die Innerschweiz, das "Herzstück" des Landes, erhielt 1991 zum 700. Geburtstag einen eigenen "Weg der Schweiz". In "Reiseland Schweiz" begibt sich eine Reisejournalistin auf die Suche nach der "Wiege der Eidgenossenschaft" und entdeckt rund um den Vierwaldstättersee eine Fülle von Sehenswertem: landschaftliche Glanzlichter, Luzerns stolze Luxushotels oder die Atmosphäre, die eine Bergbauernfamilie dem Gast auf einer "Sommerreise durch die Urschweiz" bieten kann.
15.45 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Pit Nüscheler - ein Bettelmönch Porträt von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1958 Länge: 28'
Er ist ein "Zeitgenosse der anderen Art": Pit Nüscheler, 47, Sohn aus bestem Zürcher Haus, bricht 1969 als Neunzehnjähriger auf nach Asien. Dem enttäuschten 68er und Glückssucher sind seine Ziele nicht klar - bis er indischen Bettelmönchen begegnet, die ihm ein Leben in absoluter Besitzlosigkeit vorleben. Nach buddhistischen und hinduistischen Einweihungen wandert der Schweizer selber als Bettelmönch durch Indien, sucht spirituelle Grenzerfahrungen, reist, studiert Psychologie und chinesische Heilmethoden, erlebt existenzielle Abstürze und Höhenflüge. 1994 kehrt er nach über zwanzig Jahren, gesundheitlich angeschlagen, heim in die Schweiz, mitten ins westliche Konsum-Paradies. Der heimgekehrte Zürcher Bettelmönch: ein zwischen asiatischem und europäischem Denken Zerrissener? Ein Abenteurer voller Widersprüche? Oder doch ein Gottsucher? Jedenfalls ein anregender, höchst farbiger Zeitgenosse - sich selber dankbar für seine Reise zu Brahma, Buddha, Shiva und Co.
Freitag, 19. Mai 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Autofreie Kurorte Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 28'
"Ferien ohne Auto" liegen im Trend. Wer sie bevorzugt, hat in der Schweiz die Wahl zwischen neun Urlaubsorten, in denen anstelle von Autos Elektromobile verkehren: Es sind die "Autofreien Kurorte" die in der GAST (Gemeinschaft autofreier Schweizer Tourismusorte) zusammengeschlossen sind. "Reiseland Schweiz" stellt die "abgasfreien Ferienorte" und ihre winterlichen Angebote vor. Die Besuche gelten unter anderem Braunwald im Kanton Glarus und den Walliserorten Zermatt, Saas Fee, Rieder- und Bettmeralp.
15.45 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Zwei Wege - ein Ziel: Zirkus Porträts von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1997 Länge: 29'
Zwei junge Männer, deren berufliches Traumziel der Zirkus ist - das gibt es auch heute noch, im Zeitalter der elektronischen Unterhaltungsindustrie. Die beiden Jungen, die Rosemarie Pfluger für die Reihe "Zeitgenossen" porträtierte, sind allerdings grundverschieden: Claudius Specht, 1996 als Jongleur mit dem Zirkus Knie unterwegs, hat sein vorläufiges Ziel erreicht: Der begabte 22-jährige Basler feiert dank enormem Fleiß und Durchhaltewillen außergewöhnliche Erfolge - auch in Deutschland. Fachleute prophezeien ihm eine steile Karriere.
Muhammed Said, 18 Jahre alt, aus Kenya und seit 3 Jahren in der Schweiz, sieht im Zirkus seine einzige berufliche Chance - dies, obwohl seine akrobatischen Künste, dank deren er als ehemaliger Straßenboy von Mombasa überlebte, bescheiden sind. Mit ganz anderen Mitteln als der Schweizer Claudius versucht der clevere Afrikaner ans Ziel zu kommen. Der solide, hart erarbeitete Zirkuserfolg auf der einen, der spielerische, überlebenskluge Versuch dazu auf der anderen Seite - Beispiele zweier Wege zum selben Ziel.
Freitag, 28. April 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Zug/Einsiedeln Von der Gastro- zur Pilgertour Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 28'
Zug, das "Tor zur Innerschweiz", war als steuergünstiger Finanzplatz und Anziehungspunkt dubioser Geschäftemacher immer wieder in den Schlagzeilen. Touristisch hingegen ist die kleine Region am Weg zum Gotthard - obwohl reizvoll - wenig bekannt. Ein ausgedehnter Besuch der Stadt und des kleinen Kantons zwischen Luzern und Zürich lohnt sich - besonders in Form einer "Gastro-Reise um den Zugersee", wie "Reiseland Schweiz" vorschlägt. Einsiedeln im Nachbarkanton Schwyz ist nicht nur für die Zuger-Bürger ein traditioneller Pilgerort. Über 200.000 Gläubige aus aller Welt strömen jährlich in die Barockkirche des Benediktinerstifts - eines geistig-kulturellen Zentrums mit der wichtigsten, über 1000 Jahre alten Kultstätte der Schweiz.
15.45 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Ingrid Grave - "Das Nummerngirl Gottes" Film von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 28'
"Die TV-Nonne", "Nonne als TV-Star" titelte die Presse 1994 beim Start der sonntäglichen Schweizer TV-Sendung "Sternstunden", in der Schwester Ingrid Grave, Dominikanerin aus dem Kloster Ilanz, als Moderatorin und - wie sich herausgestellt hat - für viele Zuschauer als Sympathieträgerin wirkt.
Die 58-jährige aus Norddeutschland stammende Nonne lebt heute ein Leben, das mit klösterlicher Abgeschiedenheit und Weltflucht nichts zu tun hat. Ihre Arbeit im TV-Studio, die sie in Kontakt mit bedeutenden Religionsvertretern, Philosophen und Wissenschaftern bringt, sieht Ingrid Grave als zeitgemäße Möglichkeit, im Sinn des Dominikaner- oder Predigerordens aktiv zu sein. Dabei geht es ihr nicht um Werbung für die katholische Kirche, sondern um jene für größere Toleranz, für Engagement und Verantwortungsbewusstsein ihrer Zeitgenossen. Filmautorin Rosemarie Pfluger beobachtete Schwester Ingrid an ihren wichtigsten Wirkungsstätten: im Kloster und im Fernsehstudio. Sie folgte ihr auf einer Reise nach Norddeutschland und befragte sie zu ihren Gedanken über wesentliche Probleme unserer Zeit. Entstanden ist das Bild einer aufgeschlossenen Ordensfrau, einer Frau mit Humor, die das veraltete Bild der reinen "Dienerin" durch das einer eigenständigen, wachen Persönlichkeit ersetzt - kurz das Porträt einer modernen Nonne.
Montag, 22. Mai 2000
22.25 Uhr Zeitgenossen: Lea Wyler Die unheilige Mutter Teresa Film von Rosemarie Pfluger
SF DRS 2000 Länge: 29'
Erstausstrahlung
Es gibt Menschen, deren Leben zweigeteilt ist in ein "Davor" und ein "Danach". Die Zürcherin Lea Wyler gehört zu ihnen. In London und Israel zur Schauspielerin ausgebildet, wollte sie eben in Haifa ein Engagement am Theater antreten, als eine äußerst schmerzhafte Erfahrung für eine Wende sorgte: Krankheit und Tod ihrer Mutter stürzten sie in eine existenzielle Krise, in der ihr alles sinnlos erschien. Die therapeutische Hilfe eines Arztes und Lamas aus dem Tibet war ihre Rettung: Durch ihn sah sie mit eigenen Augen eine andere Welt - die Welt der Armut und Verwahrlosung, in der Hilfe benötigt wird - zum Beispiel in Nepal. Und Lea half. Zusammen mit Dr. Akong Tulku Rinpoche gründete sie das Hilfswerk Rokpa International, heute ein Unternehmen mit Zweigstellen in 18 Ländern. Wie zu Anfang reist Lea Wyler noch immer im Winter nach Katmandu, versorgt gemeinsam mit freiwilligen Helfern Hungernde, holt Kinder von der Straße ins Rokpa-Kinderhaus, das sie ebenso aufbaute wie ein kleines medizinisches Zentrum, ein Kleider-Depot, eine Frauen-Werkstatt und einen Kindergarten.
In ihrem Porträt der "unheiligen Mutter Theresa" aus der Schweiz beobachtet Rosemarie Pfluger die Powerfrau Wyler, die mit unglaublichem Einsatz Sponsoren in aller Welt sucht und von sich sagt, sie tue das alles aus Eigennutz, denn "teilen sei viel schöner als haben ...".
"Zeitgenossen: Lea Wyler" wird am Freitag, 9. Juni 2000, ab 15.45 Uhr in 3sat wiederholt.
Freitag, 26. Mai 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Touren und Kuren im Appenzellerland Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 29'
Es ist weltberühmt, aber auch weitherum mit Klischee-Vorstellungen verknüpft: das Appenzell, für Spötter eine Art "helvetisches Disneyland". Kulturhistorische Zeugnisse - weit weniger bekannt als Appenzeller-Witze - besitzt die Region zwischen Säntis und Bodensee aber auch: Auf ihre Spuren führt beispielsweise der gut dokumentierte Weg "Kultur zu Fuß" quer durch die Halbkantone. "Reiseland Schweiz" gewährt zudem Einblick in neuere und traditionelle Kurhäuser und verlockt zu einer kurzen "Highlight-Tour" durchs ebenso winzige wie originelle Inner- und Außerrhodische Appenzell.
15.45 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Zeitgenossen: Die Acapickels Vierstimmige Hormonie Porträtiert von Rosemarie Pfluger
SF DRS 1996 Länge: 31'
Wo sie auftreten, lösen sie Lachstürme aus: die Zürcher Acapickels - seit Jahren als einzig wahre weibliche "heart chor band" unterwegs und mittlerweile, außer in der Schweiz, auch auf den Kabarettbühnen Deutschlands höchst erfolgreich. Als schrill-schrullig-schräg, witzig-frech-verschroben, hochmusikalisch und hintersinnig komisch beschreibt sie die Kritik. Das trifft alles zu. Bloß: Wie machen sie das eigentlich, die vier preisgekrönten, acapella-singenden Jungfern in den schrecklichen 50er-Jahre-Klamotten, in denen sie den Zerfall von Sitte und Moral und andere Übel des Lebens besingen? Und wer sind die Damen dahinter? Diese Fragen nach den vorder- und hintergründigen Acapickels interessieren Rosemarie Pfluger. Für ihr Porträt ließen sich die "Schrägen" erstmals - auch privat - über die Schultern gucken und gewährten Einblick in ihre durch und durch weibliche, "demokratisch-anarchistische" Arbeitsweise - wahrscheinlich ihrem Erfolgsrezept.
Freitag, 9. Juni 2000
15.15 Uhr Werkschau Rosemarie Pfluger Reiseland Schweiz: Nordostschweiz Realisation und Moderation: Rosemarie Pfluger
SF DRS 1995 Länge: 30'
Das bekannteste Ausflugsziel der Region, der Rheinfall, ist diesmal nur Ausgangspunkt des Besuchs in der Nordschweiz: Er gilt einem Rundgang durch die mittelalterliche Stadt "Schaffhausen" mit ihren sehenswerten architektonischen und kulturellen Kostbarkeiten. "Saarganserland-Walensee", die wichtigste Tourismusregion der Ostschweiz, kennen viele nur von der Durchreise auf der Verkehrsachse Zürich-Chur. Dem Feriengast bietet die Region Vielfalt auf kleinem Raum: von Bade- und Grandhotel-Vergnügen in Bad-Ragaz über idyllische Ecken am Walensee bis zum Skigebiet in den Flumserbergen.
Im Anschluss, ab 15.45 Uhr, wiederholt 3sat in der Werkschau Rosemarie Pfluger den Film "Zeitgenossen: Lea Wyler. Die unheilige Mutter Teresa".
Herausgegeben im Februar 2000 von der 3sat Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Rückfragen bitte an:
3sat Presse und Öffentlichkeitsarbeit
c/o ZDF
55100 Mainz
Telefon: 06131/70 6479
Fax: 06131/70 6120
e-mail: Presse@3sat.de
www.pressetreff.3sat.de
Programmzusammenstellung:
Programmplanung SF DRS/3sat
Zürich, Februar 2000
Bilderdienst Hotline
Telefon: 06131/70 6100
Fax: 06131/70 6857
3sat Special "visionieren - respektieren - porträtieren"
Original content of: 3sat, transmitted by news aktuell