3sat-Programmhinweis
Kurz vor der US-Entscheidung über transgen erzeugte Medikamente
"nano" berichtet über die tierischen "Pharmafabriken" der Zukunft
Mittwoch, 29. November 2000, 18.30 Uhr
Mainz (ots)
Anlässlich der bevorstehenden Entscheidung in den USA über die Zulassung von transgen hergestellten medizinischen Produkten, widmet sich "nano" in einem Schwerpunkt den "Pharmafabriken" der Zukunft. Diese sind keine Reinräume mit großen Apparaturen aus blankem Edelmetall, sondern sie sind bunt gescheckt, borstig oder struppig, sie laufen auf vier Beinen und leben im Stall - so sieht die Zukunft jedenfalls dann aus, wenn sich durchsetzt, womit viele Biotechnologiefirmen in den USA und Europa bereits experimentieren: mit transgenen Tieren.
Transgene Tiere sind Tiere, denen menschliche Gene eingepflanzt wurden. Mit Hilfe dieser Geninformationen produzieren sie für den Menschen Spenderorgane und lebenswichtige Substanzen wie Hormone und Enzyme. Um hochwertige Ersatzorgane zu erhalten, forschen Wissenschaftler intensiv an Schweinen, da ihre Organe den menschlichen sehr ähneln. Mit genetischen Eingriffen werden die Tiere "humanisiert". Dazu werden ganz bestimmte Gene, die die Oberflächenstruktur der Transplantate bestimmen, in den Tierembryo eingeschleust. Die Ersatzorgane haben dann die gleichen Gewebeeigenschaften wie die des Organempfängers.
Außerdem können aus der Milch genveränderter Tiere wertvolle Proteine gewonnen werden - zum Beispiel Eiweiße, die tödliche Blutgerinnsel verhindern, Krebs und Erbkrankheiten bekämpfen oder das Blut gerinnen lassen. Hoffnungsvolle Aussichten für viele Patienten, denn diese Proteine sind rar. Auch die Pharmaindustrien haben Grund zur Freude, da es sich mit transgenen Tieren erheblich billiger produzieren lässt als mit herkömmlichen Hightech-Fabriken.
Für die ersten Medikamente von transgenen Tieren soll in den USA in den nächsten Wochen die Zulassung beantragt werden. Über die Gefahren und Risiken dieser "vermenschlichten Organprothesen" berichtet "nano" am Mittwoch, 29. November.
Redaktionshinweis: Das Thema wurde in Zusammenarbeit mit "Bild der Wissenschaft" (bdw) recherchiert. Mehr dazu berichtet die aktuelle Ausgabe der bdw (Nr. 12).
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