3sat-Programmtipps und Informationen vom 5. bis 11. März 2001
CeBIT 2001: 3sat berichtet umfassend über die Trends der wichtigen Computermesse
Mainz (ots)
Wenn die CeBIT unter dem Motto "Get the spirit of tomorrow" vom 22. bis 28. März 2001 in Hannover ihre Tore öffnet, ist 3sat vor Ort, um Trends und Messeneuheiten in der Informationstechnik, Telekommunikation, Software und der Büroautomation einzufangen. Zwei 3sat-Sendungen der "NEUES"-Familie sowie das werktägliche Wissenschaftsmagazin "nano" berichten ausführlich und aktuell über eine der weltweit wichtigsten Fachmessen für digitale Technologien.
Am Montag, 26. März, 21.30 Uhr, widmet "NEUES... ", der CeBIT eine ganze Sendung. Unter dem Titel "Neues... spezial von der CeBIT 2001" berichtet die Redaktion über die Trends der Computerbranche in Sachen Soft- und Hardware. "NEUES... " zeigt, wohin der breitbandige Weg des Internets geht, stellt die neue Generation der kleinen Alleskönner, der so genannten Handheld-Computer, vor und taucht in die Multimedia-Zukunft der Computer ein. Darüber hinaus beschäftigt sich "NEUES... " mit der Zukunft des E-Commerce.
Das 3sat-Telekommunikationsmagazin "di@lneues" beschäftigt sich am Montag, 2. April, 21.30 Uhr, ausschließlich mit der CeBIT 2001. "di@lneues" stellt neue Produkte für Festnetz und Mobilfunk vor. Außerdem informiert "di@lneues" über zukünftige Übertragungsstandards, wie GPRS und UMTS. Auf der CeBIT werden die ersten Anwendungen der neuen Standards gezeigt. "di@lneues"-Moderatorin Anja Bergerhoff führt auf der Messe Hintergrundgespräche mit TK-Spezialisten. Experte Harald Platz präsentiert die Tipps der Redaktion und bespricht einzelne Produktneuheiten.
"nano" berichtet am Donnerstag, 22. März, 18.30 Uhr, über "digitale Fotografie". Schon lange hat sich die digitale Fotografie in den Presse-, Bild- und Medien-Agenturen etabliert; nun erobert sie zunehmend neue Einsatzgebiete. Die Vorteile der neuen Technik: Die auf Chips gespeicherten Bilddaten sind von hoher Qualität und können ständig verändert werden. Ob die digitale Technik auch den Normalverbraucher interessiert, und welche Konsequenzen sich daraus für den Handel ergeben, versucht "nano" in verschiedenen Interviews mit privaten Einzelnutzern, Fotojournalisten, Händlern sowie Vertretern der Herstellerfirmen herauszufinden.
Am Freitag, 23. März, 18.30 Uhr, widmet sich "nano" mit einem Schwerpunktthema den wichtigsten Aspekten der CeBIT: Mobilität und Internet. Immer mehr Mobilität verschaffen die zunehmend handlicheren Geräte, mit denen User mittlerweile den Leistungsumfang eines kompletten PCs ersetzen können. Immer seltener benötigen diese Kleingeräte eine Anbindung per Kabel an stationäre Netzwerke und Rechner sowie an Peripherie-Geräte. Durch die vollständige Mobilität der Geräte wird auch das Internet mobil. "Mobile Internet" ist daher ein wichtiges Schlagwort, über das "nano" sprechen wird.
Montag, 5., bis Freitag, 9. März 2001
18.30 Uhr nano - die Welt von morgen
Die "nano"-Themen dieser Woche:
Elektronische Signatur: Wer sich ein Auto kauft und es bei der Zulassungsstelle anmelden will, muss sich bald nicht mehr anstellen. Grund dafür ist ein Beschluss des Bundestages, der die elektronische Signatur der handschriftlichen gleichstellt. Mit einem persönlichen Schlüssel, bestehend aus einer Zeichenfolge, die auf einem Chip gespeichert ist, können sich Internetbenutzer bald zeitraubende Behördengänge ersparen. Auch Verträge und Geldgeschäfte sollen künftig auf diese Art rechtsverbindlich abgeschlossen werden können. Zuvor müssen jedoch über 400 Zivilgesetze geändert werden. "nano" fragt, wie sicher die elektronische Signatur ist.
Europäisches Jahr der Sprachen: Der Europarat und die EU haben das Jahr 2001 zum "Europäischen Jahr der Sprachen" erklärt; es beginnt am 7. März. Ziel ist es, die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas bewusst zu machen, zum Lernen einer Sprache zu motivieren sowie die Mehrsprachigkeit zu fördern. Dazu finden in Österreich mehr als 260 unterschiedliche lokale Projekte satt: beispielsweise das "Gymradio in Hollabrunn", die "Babylonische Sambaschule am Ufer der Donau" und die Aktionswoche "Erwachsene lernen Sprachen".
Bobsport: Auch im Bobsport ist Erfolg ohne wissenschaftliche Unterstützung kaum noch möglich. So entwickelt das Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Sportgeräte (FES) jährlich neue Bobs, die um Tausendstel schneller sind als die alten Modelle. Denn, nur wer über das beste Material verfügt, kann auch vorne mitfahren ...
19.20 Uhr Kulturzeit
Die Schwerpunktthemen dieser Woche:
"Kulturzeit" beschäftigt sich mit dem Kampf gegen zunehmende fremdenfeindliche Gewalt in unserer Gesellschaft und begleitet die 3sat-Aktionswoche "Gemeinsam Gegen Gewalt" mit einem Gespräch mit dem Autor Arno Gruen über sein Buch "Der Fremde in uns" und Porträts von Menschen, die beim Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit Zivilcourage gezeigt haben. "Kulturzeit" beschäftigt sich außerdem mit der wachsenden Gewaltbereitschaft von Jugendlichen und fragt nach Verantwortung, Mitschuld und Haftung.
"Kulturzeit" porträtiert den Verlag "Zweitausendeins", stellt den Filmemacher Amos Kollek vor, wirft einen Blick auf die Kunstszene in Kaliningrad und porträtiert die Schauspielerin Angela Winkler, die am 11. März den Eysoldt-Ring verliehen bekommt.
Redaktionshinweis: Am Freitag, 9. März, beginnt "Kulturzeit" bereits um 19.15 Uhr.
Montag, 5. März 2001
20.15 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt "Wir sind da!" Juden in Deutschland nach 1945 1. Neuanfang? anschl. Hass und Propaganda (21.00 Uhr) Rechtsextreme im Internet
Was nach Auschwitz niemand für möglich gehalten hatte, geschah: Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich in Deutschland erneut Juden nieder. Richard Chaim Schneiders Dokumentation erzählt von der Integration in die bundesrepublikanische Gesellschaft, vom Kampf um die eigene Identität im Spannungsfeld von Tradition und Assimilation und vom Teilhaben am Aufbau einer neuen, demokratischen Gesellschaft im zusammenwachsenden Europa.
Die weiteren Folgen der vierteiligen Reihe "Wir sind da!" zeigt 3sat an den drei kommenden Montagen jeweils um 20.15 Uhr.
Verfassungsschützer gehen von knapp 400 rechtsextremen Homepages aus, Aufrufe im Internet zur Tötung von Menschen sind kein Tabu mehr. Die amerikanische Rassisten-Organisation "National Alliance" dringt auf den deutschen Musikmarkt vor. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse warnt vor dem Internet als rechtsextremistischer Agitationsfläche und fordert eine neue Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Ländern, um schnellere Überprüfungen und Verbote zu ermöglichen.
Zu dem Beitrag "Hass und Propaganda" ist nach dem Ende der Sendung für zwei Stunden ein Internetforum geöffnet, an dem Manfred Klink, Direktor des Bundeskriminalamtes, und ein Vertreter der Jugendinitiative für Toleranz und Verantwortung, Step21, teilnehmen. Aktuelle Informationen zu den Internetforen finden Sie unter www.3sat.de.
22.25 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Beromünster: Im Land der Schweizermacher (Deutsche Erstausstrahlung)
Der Schweizer Ort Beromünster machte jüngst wegen einer umstrittenen Einbürgerung Schlagzeilen: Die Bürgergemeinde verweigerte zwei in der Schweiz geborenen und aufgewachsenen jungen Frauen aus dem Kosovo drei Mal den Schweizer Pass. Der Fall hat wahre Entrüstungsstürme ausgelöst. Der Film von Paul Riniker geht den Hintergründen des Vorfalls, aber auch der Stimmung in Beromünster nach. Entstanden ist ein Porträt der beiden jungen Frauen und das Stimmungsbild einer Gemeinde, die von der Moderne nicht profitiert hat.
Dienstag, 6. März 2001
18.00 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Warum musste Adriano sterben? Wenn Fremdenhass tötet
Der Film von Hans-Jürgen Haug dokumentiert ein grausames Verbrechen: In der Nacht des 11. Juni 2000 wurde der junge Mosambikaner Alberto Adriano im Stadtpark von Dessau von drei angetrunkenen jungen Männern ermordet. Das Motiv der 16- bis 24-jährigen Täter: Fremdenhass. Das Gericht verurteilte die beiden Jugendlichen zu neun Jahren, den Erwachsenen zu lebenslanger Haft. Im Park erinnert ein Gedenkstein an den kaltblütigen Mord: Unbekannte haben dort Blumen niedergelegt.
Zu dem Beitrag "Warum musste Adriano sterben?" ist nach dem Ende der Sendung für zwei Stunden ein Internetforum geöffnet, an dem Gaby Jaschke und Kai Sendel von dem Verein "Opferperspektive" teilnehmen. Aktuelle Informationen zu den Internetforen finden Sie unter www.3sat.de.
20.15 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Die Bombe tickt Teil 1
Nach Deutschlands Vereinigung findet Jessica (Julia Grimpe) aus der DDR als Radiomoderatorin schnell Anschluss an die Lebensbedingungen im Westen. Ihr Bruder jedoch, der arbeitslose Ralph (Frank Stieren), verstrickt sich in ein Geflecht rechter Organisationen, Ideologien und Verbrechen. Im Herbst 1992 versperren die Bürger von Bliesburg, einem Ort in Mecklenburg-Vorpommern, einem Bus mit Asylbewerbern die Zufahrt zu ihrer Stadt. Die Jugendlichen des Ortes überfallen das Fahrzeug, verprügeln die Asylbewerber und zünden den Bus an. Ralph und sein Freund, der Skin Gerd, sind mit dabei.
Der zweite Teil des Fernsehfilms "Die Bombe tickt" aus dem Jahr 1993 von Regisseur Torsten Näter folgt am Donnerstag, 8. März, ab 20.15 Uhr. 3sat setzt seine Aktionswoche "Gemeinsam Gegen Gewalt" am Mittwoch, 7. März, ab 20.15 Uhr, mit der "Zeit der Angst - Zeit der Hoffnung" fort.
Zu dem Beitrag "Die Bombe tickt" ist nach dem Ende der Sendung für zwei Stunden ein Internetforum geöffnet, an dem Jörg Fischer, Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene, und ein Vertreter des Online-Informationsportals "Netz gegen Rechts" teilnehmen. Aktuelle Informationen zu den Internetforen finden Sie unter www.3sat.de.
Dienstag, 6. März 2001
22.25 Uhr Terence Davies Entfernte Stimmen - Stilleben
"Entfernte Stimmen - Stilleben" ist eine autobiografische Filmchronik, die mosaikartig den Alltag einer Arbeiterfamilie im Liverpool der 40er und 50er Jahre beschreibt. Das Leben ist nicht leicht für die fünfköpfige Familie mit Vater, Mutter, zwei Töchtern und einem Sohn. Die Aggressionen des tyrannischen Vaters provozieren Angst und Wut. Während die Mutter mit Resignation reagiert, steigen in den Kindern Gedanken an Mord und Totschlag auf. Als der Vater stirbt, ist das - bei aller Betroffenheit - für alle auch die Möglichkeit für einen Neubeginn.
Der 1945 in Liverpool geborene Terence Davies ist ein Filmemacher, dessen gesamtes Werk stark von autobiografischen Einflüssen geprägt ist. "Entfernte Stimmen - Stilleben" wurde auf dem Filmfestival von Locarno 1988 mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet.
Mit dem Publikumserfolg "Entfernte Stimmen - Stilleben" aus dem Jahr 1988 startet 3sat eine Terence-Davies-Reihe, die drei Spielfilme des britischen Regisseurs umfasst. Als nächster Beitrag folgt am Dienstag, 13. März, ab 22.25 Uhr, "Am Ende eines langen Tages".
Mittwoch, 7. März 2001
20.15 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Zeit der Angst - Zeit der Hoffnung
Zwischen November 2000 und Januar 2001 ist der Filmemacher Werner Doyé auf den Spuren alltäglicher Fremdenfeindlichkeit und den Folgen gewalttätiger Übergriffe gegen Minderheiten durch Deutschland gereist. Der dabei entstandene Film erzählt kleine Geschichten aus einem Land, das zwar nicht ausländerfeindlich, aber noch weit entfernt von Ausländerfreundlichkeit ist.
Im Anschluss an "Zeit der Angst - Zeit der Hoffnung" zeigt 3sat im Rahmen der Aktionswoche "Gemeinsam Gegen Gewalt" ab 21.15 Uhr "Ein Tutsi in Dresden". Der Film von Hansjürgen Hilgert berichtet von den Erfahrungen eines Asylbewerbers aus Ruanda in Deutschland.
Mittwoch, 7. März 2001
22.25 Uhr 50 Jahre Fernsehfilm Liebe Mutter, mir geht es gut
Während der Bergbaukrise im Ruhrgebiet 1967 wird ein junger Arbeiter vom Arbeitsamt nach Berlin vermittelt. Er bekommt schnell Schwierigkeiten mit seinen neuen Arbeitskollegen, wohnt er doch in einem Heim mit mehreren Kollegen in einem Zimmer. Obwohl das Heim dem Berliner Senat gehört, ist die Miete hoch. Auch kann er nicht in seinem erlernten Beruf arbeiten, sondern nur als Hilfsarbeiter. Erst während eines Streiks findet er dank seines kollegialen und couragierten Verhaltens Anerkennung bei den anderen. "Mit ,Liebe Mutter, mir geht es gut' hat unser politischer Film endlich jene kommunikative Reife erreicht, von der er bisher nur wirr geträumt hatte," schreibt die Frankfurter Rundschau zum Fernsehfilm von Klaus Wiese (Buch) und Christian Ziewer (Buch und Regie) aus dem Jahr 1972.
Als nächsten Beitrag der Retrospektive "50 Jahre Fernsehfilm" zeigt 3sat am Mittwoch, 14. März, ab 22.25 Uhr, Reiner Werner Fassbinders Film "Händler der vier Jahreszeiten" aus dem Jahr 1972.
Redaktionshinweis: Weitere Informationen sind im Presse-Special "50 Jahre Fernsehfilm" Teil 2 "Die 70er Jahre" zu finden, das bei der Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat und "download"-fähig unter www.pressetreff.3sat.de zu erhalten ist.
Donnerstag, 8. März 2001
14.30 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Kennzeichen D spezial Reportage Rostock anschl. Bis hierher - und wie weiter? (14.45 Uhr) Rostock, drei Monate danach
Ein "Kennzeichen D"-Team befand sich am 24. August 1992 im Zentralen Aufnahmeheim für Asylbewerber in Rostock-Lichtenhagen, als dieses von Rechtsradikalen angegriffen und in Brand gesteckt wurde. Die Reportage schildert die dramatischen Ereignisse jener Nacht, in deren Verlauf die Reporter selbst in eine lebensbedrohliche Situation gerieten. Sie erzählt von den Todesängsten der vom Feuer Eingeschlossenen, ihrer Rettung und den Hintergründen des Versagens der Rostocker Polizei.
Für seine Berichterstattung wurde das Film-Team mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte, dem "Telestar" von ARD und ZDF sowie mit dem Journalistenpreis der IG-Medien ausgezeichnet.
Ende August 1992 machte Rostock weltweit Schlagzeilen wegen schwerer Übergriffe gegen Ausländer. Inzwischen herrscht in der Hansestadt wieder Alltag. Aber können die Menschen in der Stadt nach allem, was passiert ist, einfach zur Normalität übergehen? Der Film von Hans-Jürgen Haug sucht Antworten und lässt Jugendliche und Erwachsene, Lehrer und Schüler, Kommunalpolitiker und Landesminister, Ausländer und Deutsche zu Wort kommen.
Zu den beiden Beiträgen "Kennzeichen D spezial" und "Bis hierher - und wie weiter?" ist nach dem Ende der Sendungen für zwei Stunden ein Internetforum geöffnet, an dem der Rechtsextremismus-Experte Hans-Gerd Jaschke teilnimmt. Aktuelle Informationen zu den Internetforen finden Sie unter www.3sat.de.
Donnerstag, 8. März 2001
20.15 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Die Bombe tickt Teil 2 anschl. Killer Boots (21.40 Uhr)
Vor dem Hintergrund des Neo-Nazismus, der mit prügelnden Skinheads, Mordanschlägen auf Ausländer und Wahlerfolgen rechter Parteien kurz nach Deutschlands Vereinigung einen ersten Höhepunkt erreicht, spielt der Fernsehfilm "Die Bombe tickt" von Regisseur Torsten Näter aus dem Jahr 1993. Der zweite Teil der Geschichte der Geschwister Jessica (Julia Grimpe) und Ralph (Frank Stieren) aus der DDR, die mit der Neonazi-Bewegung in Berührung kommen, versucht, Hintergründe aufzudecken, vermeidet aber vordergründige Schuldzuweisungen.
Der vielschichtige halbdokumentarische Kurzfilm "Killer Boots" zeigt mit Aufnahmen aus den Produktionsstätten der "Doc Martens"-Boots, die eigentlich traditionelle Arbeitsschuhe sind, aber weltweit zum Erkennungszeichen von Rechtsradikalen wurden, die Bedeutung von Schuhen als tödliche Waffen und Symbole brutaler Gewalt.
Im Mittelpunkt des schwedischen Kurzfilms von Regisseur Kjell-Åke Olsson aus dem Jahr 1997 steht die schwierige Rehabilitation eines jungen Mannes, der durch die "Killer Boots" beinahe sein Leben verloren hätte: Christer Dyrwold wurde in der Nähe eines Jugendzentrums zusammen getreten. Er musste nach einer Woche Bewusstlosigkeit und neun Monaten Krankenhausaufenthalt neu lernen, sein Gehirn und seinen Körper zu benutzen.
3sat setzt seine Aktionswoche "Gemeinsam Gegen Gewalt" ab 23.00 Uhr mit dem österreichischen Film "Die Gutmenschen", der sich mit dem Thema Flüchtlinge auseinander setzt, fort. Am Freitag, 9. März, folgt im Rahmen der Aktionswoche ab 15.35 Uhr der Film "Einmal Schläger - immer Schläger?", der sich mit Basler Rowdies 1993 und heute beschäftigt.
Zu den beiden Beiträgen "Die Bombe tickt" und "Killer Boots" ist nach dem Ende der Sendungen für zwei Stunden ein Internetforum geöffnet, an dem Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Justizminister von Niedersachsen, teilnimmt. Aktuelle Informationen zu den Internetforen finden Sie unter www.3sat.de.
Freitag, 9. März 2001
23.15 Uhr Debütfilme - made in Austria Fremde (Deutsche Erstausstrahlung)
Margit ist eine alleinerziehende Mutter um die dreißig. Ihr Alltag ist von Routine geprägt und spielt sich ab zwischen Versorgung und Erziehung der Tochter und ihrem Job am VIP-Schalter des Wiener Flughafens. Als Hollywood-Star Matt Damon als Fluggast angekündigt wird, setzt sie alles daran, wenigstens einmal aus ihrem Alltag auszubrechen und den Schauspieler betreuen zu dürfen. Und dann rückt der mit Spannung erwartete Moment näher.
"Fremde" wurde auf der Viennale 1999 mit dem Kurzfilmpreis und bei den Kurzfilmtagen Oberhausen mit dem Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs ausgezeichnet.
Mit dem Kurzfilm der jungen österreichischen Regisseurin Kathrin Resetarits setzt 3sat seine Reihe "Debütfilme - made in Austria" fort. Direkt im Anschluss an "Fremde" stellt 3sat mit "Flora", ab 23.40 Uhr, und "Inter-View", ab 0.05 Uhr, von Jessica Hausner weitere Werke einer österreichischen Nachwuchsregisseurin vor.
Samstag, 10. März 2001
20.15 Uhr Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe (Erstausstrahlung)
Weimar, im Oktober 1786. Goethe hat die Residenzstadt fluchtartig in Richtung Italien verlassen. Während Charlotte von Stein, die langjährige Freundin des Dichters (Carmen-Renate Köper), auf eine Nachricht wartet, rechtfertigt sie sich in einem furiosen Monolog, für Goethes Abreise verantwortlich zu sein. In ihrem Klagemonolog entwirft sie eine genaue psychologische Studie menschlicher Charaktere im ausgehenden 18. Jahrhundert. 3sat zeigt den Fernsehfilm, eine Inszenierung von Peter Eschberg am Schauspiel Frankfurt nach einer Vorlage von Peter Hacks.
Sonntag, 11. März 2001
11.05 Uhr Matinee Tarabas Teil 1
Tarabas, Sohn russischer Großgrundbesitzer (Helmut Lohner), schließt sich aus Leidenschaft einer revolutionären Gruppe an. Sein Vater (Eric Frey) verstößt ihn deshalb von Haus und Hof. Tarabas geht nach Amerika und entdeckt in New York die Lust an der Gewalttätigkeit. Als ihm eine Zigeunerin voraussagt, er werde ein Mörder und auch ein Heiliger werden, fühlt er sich einem unentrinnbaren Schicksal ausgeliefert.
Den zweiten Teil des Fernsehfilms "Tarabas" nach dem Roman von Joseph Roth von Regisseur Michael Kehlmann aus dem Jahr 1981 zeigt 3sat am Sonntag, 18. März, ab 11.15 Uhr.
20.15 Uhr Aus dem Mainzer "unterhaus" Verleihung Deutscher Kleinkunstpreis 2001
Aus dem Mainzer "unterhaus" zeigt 3sat Ausschnitte aus einer Aufzeichnung der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises 2001. Das Kölner Trio "3Gestirn", Michael Quast, das musikalische Duo "Queen Bee" und die "Zwei echten Österreicher" Thomas Maurer und Florian Scheuba sind die diesjährigen Preisträger in den Sparten Kabarett, Kleinkunst, Chanson/Lied und "Förderpreis der Stadt Mainz". Es moderiert der Vorjahrespreisträger in der Sparte Kabarett, Urban Priol.
21.45 Uhr Gemeinsam Gegen Gewalt Dokumentarfilmzeit Neustadt Stau - der Stand der Dinge anschl. Thomas Heise im Gespräch mit Dietrich Leder (23.10 Uhr) (Erstausstrahlung)
In einem ersten Film "Stau - jetzt geht's los" porträtierte Thomas Heise 1992 rechtsradikale Jugendliche aus Halle-Neustadt. Die Fortsetzung "Neustadt. Stau - der Stand der Dinge" will die Entwicklung der damaligen Jugendlichen und die ihrer Eltern durchschaubar machen. Der Film von Thomas Heise aus dem Jahr 2000 beobachtet das "fremde rechte Wesen", porträtiert neue Protagonisten sowie damals Beteiligte und versucht, ihr tatsächliches Lebensumfeld zu zeigen.
Im Anschluss an diesen Film spricht Dietrich Leder mit dem Autor Thomas Heise im 3sat-Studio über die Bedingungen der dokumentarischen Filmarbeit, wenn sie mit Protagonisten der rechten Szene erfolgt, und die diffizile Gratwanderung, die der Autor zwischen Annäherung und Distanz zu bestehen hat.
Mit dem Film "Neustadt. Stau - der Stand der Dinge" beschließt 3sat seine Aktionswoche "Gemeinsam Gegen Gewalt". 3sat aktuell
Rückfragen bitte an:
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