Der Mann der Nofretete verschenkte
Dokumentation über den "vergessenen Mäzen" James Simon
Nofretete-Büste vor rund 100 Jahren entdeckt und für Museumsinsel gestiftet
Mainz (ots)
Samstag, 8. Dezember, 20.15 Uhr, 3sat
Erstausstrahlung
Sie ist der Star des Neuen Museums in Berlin: Nofretete. Doch kaum jemand kennt den Namen und die Geschichte des Mannes, der sie - wie viele andere Kunstschätze - für die Museumsinsel gestiftet hat. Die Dokumentation "Der Mann, der Nofretete verschenkte - James Simon, der vergessene Mäzen" von Carola Wedel ruft am Samstag, 8. Dezember, 20.15 Uhr, den fast vergessenen Mäzen, dem Berlin viel zu verdanken hat, wieder ins Gedächtnis. "Er hat hier einen Ort gefunden, der für ihn wie geschaffen war, um dann mäzenatisch bei der Weiterentwicklung der Museumsinsel und der Berliner Museen mitzuhelfen", betont Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Am 6. Dezember 2012 ist es genau 100 Jahre her, dass Nofretete in der Wüste von Amarna entdeckt wurde. Damals eine Sensation, heute ist die bunte Gipsbüste eine weltbekannte Sehenswürdigkeit des Neuen Museums auf der Berliner Museumsinsel, die jährlich Tausende von Besuchern anlockt. Aber kaum jemand weiß, dass die jahrelangen Grabungen, die schließlich die ägyptische Königin ans Tageslicht holten, von James Simon (1851 - 1932) bezahlt wurden, jenem jüdischen Baumwollgroßhändler und Millionär, der beträchtliche Teile seines Vermögens für die Museumsinsel ausgab. Alle Kunstwerke und Objekte aus Amarna, das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße aus Babylon, über 600 Kunstwerke der italienischen und nordalpinen Renaissance, Gemälde und Skulpturen hat er den Berliner Museen geschenkt. Aber nicht nur der Kunst galt sein Mäzenatentum, sondern auch den Armen und Bedürftigen, allen voran den Arbeiterkindern, die im aufstrebenden Berlin der Jahrhundertwende große Not litten. "James Simon hat sich persönlich komplett zurückgenommen. Ihm ging es immer nur um die Sache", urteilt der Historiker Olaf Matthes im Film, der über James Simon promoviert hat.
Carola Wedel zeichnet in ihrer Dokumentation mit viel historischem Material den Lebensweg von James Simon nach, lässt neben vielen Experten auch die Urenkelin James Simons, Irene Bader, zu Wort kommen und präsentiert einige der herausragenden Kunstwerke, die Berlin dem großen Mäzen zu verdanken hat. Außerdem werden in spielfilmähnlichen Sequenzen zentrale Situationen und Begegnungen seines Lebens dargestellt.
"Der Mann, der Nofretete verschenkte - James Simon, der vergessene Mäzen" ist der zwölfte Teil der Langzeitdokumentation "Jahrhundertprojekt Museuminsel" mit der das ZDF und 3sat die Wiederherstellung der Museuminsel begleiten.
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