Mit 3D-Drucktechnik macht die Zukunft schon heute Druck
"Wissenschaft am Donnerstag" mit Dokumentation und "scobel"-Sendung zu Fragen der Vernetzung der Welt
Mainz (ots)
Donnerstag, 14. November 2013, ab 20.15 Uhr, 3sat Erstausstrahlung
Ökonomen erwarten durch den 3D-Druck eine neue industrielle Revolution. Die Technik gibt es zwar schon seit 30 Jahren, doch die Geräte waren bis vor kurzem noch unerschwingliche Ungetüme. Heute sind die Drucker weder viel größer noch teurer als ein PC. Sie gehen denselben Weg wie einst die Computer: von den Großbetrieben auf den Schreibtisch. Produkte aus 3D-Druckern gehören bereits zum Alltag. Tausende Deutsche haben Zahnkronen im Mund, die aus dem Drucker kommen. Senioren tragen Hörgeräte, deren Außenschale gedruckt ist. Flugzeuge enthalten gedruckte Bauteile.
Die 3sat-Wissenschaftsdokumentation "Wie 3D-Druck unsere Welt verändert" von Anna Grün zeigt, was 3D-Druck schon alles kann und bald können wird. Zum Beispiel: Die erste funktionsfähige Waffe ist bereits gedruckt worden, ihre Baupläne sind im Internet verfügbar. Und da sie komplett aus Plastik ist, können herkömmliche Detektoren sie nicht entdecken. Aber das ist nur der Anfang. So wie sich heute Musik und Bücher aus Datenbanken herunterladen lassen, so wird es in Zukunft Konstruktionsbauteile zum Ausdrucken zu Hause oder in Copy-Shops geben. Spezialisten werden Gold und Haut oder Herzklappen in komplexen 3D-Strukturen drucken können - Schicht für Schicht. Herstellungs- und Konstruktionsweisen, Produkthaltbarkeit, Lagerhaltung von Ersatzteilen, Urheberrechte, Warenströme, Datenverschlüsselung und Sicherheit - viele Aspekte müssen neu gedacht werden, wenn jeder eine kleine Fabrik bedienen kann, denn "Drucker" ist vielleicht gar nicht das richtige Wort.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel im Rahmen von "Wissenschaft am Donnerstag" in "scobel - Internet der Dinge" mit seinen Gästen über die zunehmende Vernetzung von Alltagsgegenständen mit dem Internet. Ins Studio eingeladen sind Eva Flecken von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg - sie ist dort verantwortlich für die Bereiche Digitale Projekte, Netz- und Medienpolitik -, Rafael Capurro, Direktor des Steinbeis-Transfer-Instituts "Information Ethics", und Elgar Fleisch, Direktor am Institut für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen. Wie verhält es sich mit der Preisgabe von Daten im "Internet der Dinge". Denn ein solches System, das individuell auf eine bestimmte Person hin "handeln" kann, benötigt und verarbeitet eine Menge persönliche Daten.
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