3sat-Wissenschaftsmagazin "nano" setzt erfolgreiche Serie zur Liebe
fort
"All you need is love' - Liebe, Leidenschaft und Sexualität
im 21. Jahrhundert"
Mainz (ots)
Fünfteilige "nano-wochenserie", Montag, 10., bis Freitag, 14. September 2001, 18.30 Uhr
Die Visionen der Sexualforscher darüber, wie wir in Zukunft lieben werden, sind widersprüchlich: Die einen prognostizieren den Tod der Erotik und klagen über die "neue Lustlosigkeit", die anderen entwerfen Szenarien ganz neuer Formen der Lust. Im Jahrhundert der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten muss sich Liebe neu behaupten und Gegensätze überbrücken - Liebe im Spannungsfeld zwischen Urtrieben und Lustlosigkeit, zwischen Jugendkult und steigender Lebenserwartung, zwischen Romantik und Pragmatismus, neuen Sexpillen und Enthaltsamkeit, Leben mit HIV und der Angst vor Aids, neuen Rollen und alten Klischees: "nano" zeigt, was aus der Liebe in Zukunft wird. Damit knüpft "nano" an die Wochenserie "Wer liebt wen?" an, die im Juli 2001 auf großes Interesse stieß.
"Designersex" - Triebe aus der Pillendose (Montag, 10. September): "Viagra ist nur der Anfang, der Trend geht zu designtem' Sex", prognostiziert der Hamburger Sexualforscher Gunter Schmidt. Neue "Libido-Boosters" sollen sexuelle Reaktionen, Funktionen und Empfindungen umfassend beeinflussen. Der Körper soll optimiert sein für unsere Vorstellung von "qualitativ hochwertigem" Sex, ohne Lustlosigkeit und Orgasmusprobleme. "nano" macht eine Entdeckungsreise durch die Entwicklungslabore der Pharmaindustrie: Was können die neuen Sexpillen?
Alte Liebe rostet? (Dienstag, 11. September): Der Mensch wird immer älter, Partnerschaften und Ehen sollen länger halten als je zuvor und dabei möglichst leidenschaftlich bleiben. Aber wie? Noch immer hängen wir am Ideal der romantischen Liebe: "Bis dass der Tod euch scheidet". Doch für immer mehr Paare wird das zu einem unerreichbaren Fernziel. Gehört die Zukunft der seriellen Monogamie, oder ist die "Liebe auf Lebenszeit" noch zu retten? Ein Langzeit-Paar berichtet über ihre Höhen und Tiefen, ihre Leidenschaft und Langeweile sowie über ganz persönliche Geheimrezepte. Sexualforscherin Ulrike Brandenburg prognostiziert, was mit steigender Lebenserwartung auf den Menschen zukommt.
Nie wieder Aids - Das Ende der Angst? (Mittwoch, 12. September): Alle paar Monate verkündet die Presse euphorisch die Entdeckung neuer Aids-Medikamente, doch bisher lässt das heilende Wundermittel auf sich warten. Der HI-Virus breitet sich weiter aus, wenn auch langsamer. Die neuen Opfer sind vor allem Frauen. Wie wird der Mensch in Zukunft mit Aids leben, wird er die Krankheit besiegen? "nano" fragt, worin die Lösung liegen könnte: in einem genetischen Schutz gegen HIV, in Impfstoffen, in Medikamenten mit weniger Nebenwirkungen oder allein in wirkungsvollerer Prävention?
No Sex - Die neue Keuschheit (Donnerstag, 13. September): Noch nie war so viel Sex. Auf Plakatwänden, in Zeitungen und Zeitschriften, in Kino und Fernsehen - nur in den Betten findet er immer seltener statt. Schon Jugendliche entschließen sich bewusst zum Verzicht. "Wahre Liebe wartet", ein amerikanischer Trend, gewinnt auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Doch nicht nur in der speziellen Situation vor der Ehe wollen immer mehr Menschen nicht mehr, sondern auch in Liebesbeziehungen haben immer weniger Menschen Lust auf Sex. Der Frankfurter Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch sieht einen Trend zum "Self-Sex". Das Spiel mit der Begierde und die Autonomie bei der Inszenierung der eigenen sexuellen Wünsche würden demnach wichtiger. "nano" fragt: Ist der Sex noch zu retten?
Abschied von Mäuschen und Machos (Freitag, 14. September): Die Geschlechterrollen sind im Wandel. Und das sorgt für immer neuen Sprengstoff. 30 Jahre nach den ersten Schritten der Frauenbewegung haben sich die Rollenbilder von Frauen und Männern zwar angenähert, aber Konflikte über die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern brechen teilweise heute erst auf. Auch wenn Männer zum Gesichtspeeling greifen und Frauen mehr Geld mit nach Hause bringen, führt das nicht unbedingt zu Frieden zwischen den Geschlechtern, sondern zu zunehmender Verunsicherung über die eigene Geschlechterrolle. Eine Flut fragwürdiger Ratgeberbücher soll vor allem Männern über die Orientierungslosigkeit hinweghelfen. "nano" klärt auf.
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