Ägypten - Allah und das Wohl der Wirtschaft
Eine "makro"-Dokumentation über Ägyptens Wirtschaft und Gesellschaft von Roland Strumpf
Sechs Geschichten über Brot, Tourismus und "fette Katzen"
Mainz (ots)
Freitag, 28. März 2014, 21.00 Uhr, 3sat Erstausstrahlung
Ägypten kommt nicht zur Ruhe. Erst der erzwungene Rücktritt von Staatspräsident Hosni Mubarak, dann der "Putsch" des Militärs gegen Mohammed Mursi und die Muslimbruderschaft, und nun steht das Land vor unüberwindlich scheinenden wirtschaftlichen Problemen. Nahost-Korrespondent Roland Strumpf hat in seiner "makro"-Dokumentation "Ägypten - Allah und das Wohl der Wirtschaft" am Freitag, 28. März 2014, 21.00 Uhr, ägyptische Topunternehmer - "fette Katzen" genannt -, Touristikunternehmer am Roten Meer, Bauern auf dem Land und kleine Händler auf den Basaren befragt, wie für sie die wirtschaftliche Zukunft Ägyptens aussehen könnte. In sechs Kapiteln zeigt Roland Strumpf zum Beispiel, welche Bedeutung in Ägypten das Brot hat, dessen arabische Übersetzung "Brot" und "Leben" zugleich bedeutet, sowie welche Rolle der Tourismus für das Wohl und die Wirtschaft Ägyptens spielt. "Es sind sechs Geschichten über die ägyptische Wirtschaft. Auch über eine Jugend die nicht länger still hält, die demonstriert für Sicherheit und wirtschaftliche Perspektiven in einem Land, von dessen Regierung sie nur wenig zu erwarten haben, in einem Land, das am Abgrund steht", sagt Strumpf.
"Vordergründig hat es den Eindruck, dass wir hier eine Auseinandersetzung zwischen religiösem Fundamentalismus und einer liberalen Gesellschaft haben, aber wenn man etwas in die Tiefe geht, ist es eigentlich ein Gegensatz zwischen arm und reich", analysiert Rainer Herret von der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer in der Dokumentation. Mit mehr als 83 Millionen Menschen ist Ägypten der größte und bedeutendste Staat in der arabischen Welt. Doch um zu überleben, ist das Land am Nil bis zum heutigen Tag auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Massenproteste, Straßenkämpfe und die politische Zerrissenheit haben die Wirtschaft jetzt weiter ins Trudeln gebracht. Die Preise steigen, und die Devisenvorräte werden knapper, dafür wuchern Korruption und Subventionen - vom täglichen Brot bis hin zu den Treibstoffimporten. Viele Ägypter haben Angst, dass sie diese Belastungen schon bald nicht mehr schultern können. "Die Masse der Jugend, über 25 Prozent, hat keinerlei Perspektive, eine Anstellung zu finden. Das ist eine Tragödie hier im Land", betont Herret.
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