"Wem gehört die Welt? Die Macht im Netz"/ "Kulturzeit extra" spricht mit Jaron Lanier
Konzentration von Macht und Reichtum im Netz
Mainz (ots)
Dienstag, 7. Oktober 2014, 19.20 Uhr, 3sat Erstausstrahlung Moderation: Andrea Meier Gäste im Studio sind die beiden Buchautoren Thomas Hettche und Yvonne Hofstetter
Am Vorabend der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt, am Dienstag, 7. Oktober, stellt "Kulturzeit extra: Wem gehört die Welt? Die Macht im Netz" den diesjährigen Gewinner des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels vor. Ganz anders als in den vergangenen Jahren, in denen Kämpfer für Menschenrechte ausgezeichnet wurden, ehrt der Preis am 12. Oktober den US-amerikanischen Internetpionier, Erfinder und Künstler Jaron Lanier, der eindringlich vor zunehmender Machtkonzentration im Netz warnt. Die von Andrea Meier moderierte "extra"-Ausgabe des 3sat-Magazins "Kulturzeit" spricht mit dem Friedenspreisträger in San Francisco und diskutiert am Tag der Buchmessen-Eröffnung mit den beiden Buchautoren Thomas Hettche und Yvonne Hofstetter über die Macht im Netz und fragt: Wem gehört die Zukunft?
Mit enormer Geschwindigkeit entwickeln sich die Speichermaschinen im Netz und bedrohen uns alle: unsere Freiheit, unsere Privatsphäre, unser Leben. Mit seinem Buch "Wem gehört die Zukunft?", das die "New York Times" das wichtigste des vergangenen Jahres nannte, liefert Jaron Lanier eine umfassende Kritik an der Digitalkultur und ihren kulturellen sowie ökonomischen Grundlagen. Im Zentrum steht das Geschäftsmodell von Google, Facebook und anderen Netzgiganten: der Tausch von Nutzerdaten gegen kostenlose Dienste wie die Internetsuche. Nicht die Technik selbst hält Lanier für gefährlich, sondern vielmehr die Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen derjenigen, die über die Netze herrschen.
Thomas Hettche ist mit seinem aktuellen Buch "Pfaueninsel" für die Shortlist des Deutschen Buchpreises ausgewählt worden, der am 6.10. in Frankfurt verliehen wird. Zusammen mit Jana Hensel startete er 1999 das Online-Projekt "Null"; ein Experiment zu den Auswirkungen des Internets auf die Literatur. Im Dezember 2013 gehörte er zu den Unterzeichnern einer Petition gegen Massenüberwachung, dort heißt es: "Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr."
Yvonne Hofstetter ist Geschäftsführerin von Teramark Technologies und auf Techniken zur Auswertung großer Datenmengen mit sich selbst verbessernden Maschinen spezialisiert. In diesem Herbst erscheint ihr Buch "Sie wissen alles". Was sie zur Kritikerin werden ließ, ist die Ausweitung dieser Techniken der Optimierung auf die Privatwirtschaft und auf die Geheimdienste.
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