3sat: "Kulturzeit"-Schwerpunktthemen
Montag, 29. Oktober, bis
Freitag, 2. November 2001, 19.20 Uhr
Mainz (ots)
Am Montag, 29. Oktober, berichtet "Kulturzeit" von rund 8.000 so genannten Lebensborn-Kindern, die die Nazis als besonders wertvoll für die nordische Rasse registrierten. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann für die zwischen 1941 und 1945 in Norwegen geborenen Kinder norwegischer Mütter und deutscher Väter die Hölle: Sie wurden ausgestoßen und als Feinde diskriminiert, in Lagern interniert, als behindert oder geisteskrank eingestuft und misshandelt. Jetzt erheben rund 150 betroffene Norweger Anklage gegen ihren Staat. Sie wollen endlich öffentlich machen, was ihnen widerfahren ist.
Im Dezember feiert die Disney-Company den 100. Geburtstag ihres Namensgebers. Kein anderer hat die Populärkultur so geprägt wie Walt Disney. Doch die Biografie des Vaters von Mickey Mouse und Co hat auch Schattenseiten: Neben der engen Kooperation mit dem FBI in Sachen Kommunistenhatz gibt es schon länger Zweifel an der Herkunft des Zeichentrick-Tycoons. Niemand weiß genau, ob Flora und Elias Disney seine leiblichen Eltern waren. "Kulturzeit" begibt sich am Dienstag, 30. Oktober, auf Spurensuche.
Michelangelos Grabmal von Papst Julius II., eines der bedeutendsten Kunstwerke Italiens, wird seit drei Jahren restauriert. Nach mehrmaligen Verzögerungen sollen die Arbeiten in San Pietro in Vincoli bis Dezember endgültig abgeschlossen sein. Bis dahin sind sie live im Internet zu verfolgen. Es ist das erste Mal, dass Behörden und Restauratoren ihr Projekt nicht als geheime Kommandosache handhaben, sondern als öffentliches Schauspiel. So hat Starfotograf Helmut Newton seine persönliche Dokumentation über das Grabmal erstellt. Der Komponist Michael Nyman wurde vom Kultusministerium mit einer "Suite for Moses" beauftragt, die kürzlich Premiere hatte. "Kulturzeit" stellt am Dienstag, 30. Oktober, das multimediale Restaurierungskonzept und neue Forschungsergebnisse vor.
In der Vergangenheit wurden die dunkelsten Szenarien über die Beherrschung der Welt durch Geheimdienste, Satelliten und Überwachung im Internet gezeichnet. Echelon war der Inbegriff der Kontrolle des Internets und des Telefonverkehrs. Seit dem 11. September wissen wir, dass das System nicht perfekt ist. Kritiker werfen den Geheimdiensten Versagen vor. "Kulturzeit" wirft am Mittwoch, 31. Oktober, einen kritischen Blick auf die Machenschaften der Nachrichtendienste.
Die 57-jährige portugiesische Pianistin Maria Joao Pires hat ihren Traum verwirklicht und ein interdisziplinäres Kulturzentrum geschaffen: Belgais - ein wunderschönes Anwesen, 250 Kilometer nördlich von Lissabon, mit Seminarräumen, Konzertsaal und Wohnhaus. Das "Projekt Belgais" hat bei der Pianistin die Skepsis gegenüber einem Kunstverständnis, das auf Wettbewerb, Ehrgeiz und Selbstdarstellung beruht, wachsen lassen. "Kulturzeit" besucht die Pianistin am Mittwoch, 31. Oktober, in Portugal.
Es moderiert Gert Scobel.
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