3sat: Nicht nur die Nase riecht, und die riecht mehr als Gerüche
Doku "Der dufte Sinn" und "scobel"-Sendung "Liebe geht durch die Nase"
Mainz (ots)
Donnerstag, 24. September 2015, 20.15 Uhr und 21.00 Uhr Erstausstrahlungen
Lange galt das Riechen als niederer Sinn, den der Mensch heute kaum noch brauchen würde. Doch nun stellt sich heraus, er ist sogar sehr bedeutend. Im Rahmen von "Wissenschaft am Donnerstag" zeigt 3sat hintereinander die Dokumentation "Der dufte Sinn" (20.15 Uhr) und die die Ausgabe "Liebe geht durch die Nase" der Gesprächssendung "scobel" (21.00 Uhr).
Die Dokumentation "Der dufte Sinn" von Max Mönch und Alexander Lahl zeigt, was der Geruchssinn alles kann:
Über eine Billion Gerüche kann der Mensch theoretisch unterscheiden. Damit der Geruchssinn so opulent ausgestattet sein kann, braucht es ungefähr ein Prozent der Gene des Menschen - ein gewaltiger Aufwand, es ist die größte Genomgruppe. 350 Riechrezeptoren gibt es, und noch immer ist umstritten, wie genau sie funktionieren. Überraschend: Die menschlichen Riechrezeptoren finden sich nicht nur in der Nase, sondern überall, in der Leber, in den Nieren, im Hoden - und in Krebszellen, wie Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum, herausgefunden hat. Und obwohl jeder Gerüche anders wahrnimmt, gibt es universelle Düfte, die auf jeden gleich wirken und sogar nicht nur auf jeden Menschen, sondern auch auf Katze, Maus und Schwein: den Duft von Männlichkeit.
Noch weiter gehen die Forschungen von Bettina Pause, Psychologin an der Universität Düsseldorf, die ein ganzes System von Geruchsbotschaften untersucht, über das Menschen miteinander kommunizieren können. Sie hat herausgefunden, dass beispielsweise unser Empathievermögen über Geruchsmoleküle ausgelöst werden kann. Große Unternehmen versuchen, sich das zunutze zu machen.
Bettina Pause und Hanns Hatt sind neben Christian Schubert, Psychoneuroimmunologe in Innsbruck, auch anschließend zu Gast bei "scobel" (21.00 Uhr). Sie diskutieren dort mit Gert Scobel das Thema "Liebe geht durch die Nase".
Wie wählen wir unseren Partner fürs Leben aus? Die Antwort ist einfach: Mit dem richtigen "Riecher". Sie oder er muss schlicht über das passende Immunsystem verfügen. Um diese Frage zu klären, machte Claus Wedekind aus dem Team des Evolutionsökologen Professor Manfred Milinski an der Universität Bern 1995 ein interessantes Experiment: Er ließ weibliche Versuchspersonen an den getragenen T-Shirts männlicher Testpersonen schnuppern und bat sie, ihren Duftfavoriten auszuwählen. Eine Vorliebe für einen bestimmten Körperduft sollte - so die Arbeitshypothese des Wissenschaftlers - mit dem Vorhandensein bestimmter Gene zusammenhängen, denn die sexuelle Fortpflanzung und die damit verbundene Partnerwahl könnten einen Weg darstellen, um den Nachkommen möglichst unterschiedliche Immungene mitzugeben und damit ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten zu steigern. Und tatsächlich werden die Körperdüfte bevorzugt, die einem Immunsystem entsprechen, das sich vom jeweils eigenen eines Mannes oder einer Frau unterscheidet.
In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen unter anderem über gesellschaftliche und ethisch-moralische Aspekte des Themas.
Hinweis für Journalisten: Weitere Infos zur Doku sowie den vollständigen Video-Stream dazu finden Sie hier: https://pressetreff.3sat.de/startseite/programm/programmhinweise/arti kel/der-dufte-sinn/ Weitere Infos zu "scobel - Liebe geht durch die Nase": https://presse treff.3sat.de/startseite/programm/programmhinweise/artikel/scobel-lie be-geht-durch-die-nase/ Bilder zu den beiden Sendungen: https://presseportal.zdf.de/presse/wad
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