3sat-Magazin "nano" ist auf den "Affen" gekommen: Das BDW-Thema im
Februar
In Redaktionszusammenarbeit mit "Bild der Wissenschaft"
entstand diesmal ein Dreiteiler zu Menschenaffen
Mainz (ots)
Von Dienstag, 26., bis Donnerstag, 28. Februar 2002, jeweils 18.30 Uhr
Die großen Menschenaffen sind vom Aussterben bedroht. Es existieren vermutlich nur noch etwa 23.000 Orang-Utans und jeweils etwa 100.000 Gorillas und Schimpansen. Dabei wäre der Verlust dieser Arten nicht nur per se schmerzlich, weil die Erde wieder etwas ärmer würde: Dieser Verlust wäre auch für den Menschen unmittelbar schmerzlich, denn von diesem nahen Verwandten kann er viel lernen - vor allem über sich selbst, über das menschliche Sozialverhalten, über non-verbale Kommunikation, über seine Entwicklung zum Erwachsenen. "nano" berichtet in drei Beiträgen über verschiedene Aspekte des Affenschutzes.
Schimpansen-Forscher (Dienstag, 26. Februar): Der Schweizer Christophe Boesch ist einer der weltweit führenden Primatenforscher. Zwölf Jahre lang studierte er im Regenwald von Tai an der Elfenbeinküste das Verhalten von Schimpansen. Anfang September ist er nach Westafrika zu "seinen" Schimpansen gereist, nicht zuletzt um die Bemühungen zum Schutz der Schimpansen vor der Wilderei zu überprüfen. "nano" hat Boesch in die von ihm gebaute Forschungsstation in den Nationalpark von Tai begleitet.
Zuckerbrot statt Peitsche - Affenforscher setzen bei Verhaltensstudien aufs Lustprinzip (Mittwoch, 27. Februar): Wer mit Menschenaffen arbeitet und ihr natürliches Verhalten studieren will, braucht nicht mehr weit zu reisen. 60 Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans leben seit vergangenem Jahr in einer künstlichen Dschungellandschaft im Leipziger Zoo. Auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern haben Wissenschaftler den natürlichen Lebensraum der Affen nachgebaut, um ihre Kommunikation zu erforschen. Rund um die Uhr können sie die Tiere nun beobachten. Gleichzeitig haben Zoobesucher die Möglichkeit, den Forschern aus versteckten Höhlen heraus bei ihrer Arbeit über die Schulter zu gucken. Wer von Menschenaffen etwas über ihr Sozialverhalten erfahren möchte, muss ihnen einiges bieten. Nur wenn sich die Tiere wohl fühlen, arbeiten sie freiwillig mit. In Leipzig setzen die Verhaltenspsychologen deshalb auf das Lustprinzip. Affen, die mitmachen, bekommen zusätzliche Leckerbissen. Ansonsten werden die Tiere in ihrem natürlichen Lebensrhythmus nicht gestört.
Fünf vor zwölf für den Orang-Utan (Donnerstag, 28. Februar): Die Schweizer Biologin Regina Frey kämpft seit bald 30 Jahren für das Überleben der Orang-Utans auf Sumatra. Trotz gesetzlichem Schutz ist der rote Menschenaffe akut vom Aussterben bedroht, sein Bestand in Sumatra ist auf etwa 6.000 Tiere geschrumpft. Schuld daran sind die Abholzung der Regenwälder, Waldbrände und der Schwarzhandel mit Orang-Utans. Vor allem der Export von Babys ist heute ein lukratives Geschäft, denn in den Ländern des Fernen Ostens sind sie als prestigeträchtige Haustiere ein begehrtes - wenn auch längst illegales - Statussymbol. Regina Frey und ihre Stiftung "PanEco" setzen sich mit einem Wiederansiedlungsprogramm, mit Forschung und einem Umweltzentrum vor Ort für die Erhaltung der letzten Orang-Utans ein. "nano" besucht die Vorkämpferin in ihrem Hauptquartier und zeigt, wie sie für ihre Schützlinge neuen Schonraum erobert und die aktive Unterstützung der lokalen Bevölkerung gewinnt.
Das Thema wurde in Zusammenarbeit mit "Bild der Wissenschaft" (BDW) recherchiert. BDW berichtet in seiner März-Ausgabe.
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