3sat: Fernsehabend zum Kampf gegen die Mafia
Mittwoch, 13. März
2002, ab 20.15 Uhr
Um Kopf und Kragen
Das entwendete Leben des
Staatsanwalts Scarpinato
Mainz (ots)
Wenn der Mafia-Jäger Roberto Scarpinato morgens das Haus verlässt, halten 13 Männer ihre Maschinenpistolen griffbereit, gehen Passanten in Deckung, jaulen Sirenen auf. Sechs Männer begleiten ihn ständig als Leibwache, Militärs bewachen sein Haus wie eine Festung. Der unerbittliche Ankläger in vielen Cosa-Nostra-Prozessen ist selbst ein Gejagter. Carmen Butta und Max Rehbein stellen in ihrem Film aus dem Jahr 2001 den italienischen Strafverfolger vor (20.15 Uhr).
Sizilianische Mafia Erstausstrahlung
Die Morde an den Mafiajägern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino besiegelten Anfang der 90er das Ende einer Ära. Die leidgeprüften Sizilianer waren des öffentlichen Mordens überdrüssig geworden. Mafiagegner wurden in Bürgermeisterämter gewählt und sollten endlich mit Korruption, Erpressung und der Schreckensherrschaft der mafiösen Clans aufräumen. Sizilien erlebte eine Verhaftungswelle ungekannten Ausmaßes. Doch der Kampf gegen die Mafia hat die wirtschaftlichen Verhältnisse auf der Insel nicht verbessert. Im Gegenteil: Zwei Drittel der jugendlichen Sizilianer sind arbeitslos - eine Entwicklung, die die Bevölkerung inzwischen den Mafiagegnern anlastet. Mancherorts zeigen die Menschen wieder - nostalgisch verklärt - unverhohlene Sympathie für die Cosa Nostra. Auch wenn die militärische Schlagkraft der Mafia inzwischen gebrochen ist und sie aus Image-Gründen nicht mehr durch brutale Morde in Erscheinung tritt, beherrscht sie die Gefühle und das Denken der Menschen noch immer, wie der Film von Katrin Pecher aus dem Jahr 2002 zeigt (im Anschluss an "Um Kopf und Kragen", 21.00 Uhr).
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