3sat-Pressemeldung - 3sat gratuliert: Bei der "Grimme"-Verleihung in Marl erhalten Romuald Karmakar und Manfred Zapatka für "Das Himmler-Projekt" eine Auszeichnung
Mainz (ots)
Bei der feierlichen Verleihung der Adolf-Grimme-Preise 2002 wurden am Freitagabend, 22. März, im Zelt des Circus Roncalli in Marl die Preisträger der Kategorie "Spezial" bekannt gegeben. Dabei wurden auch der Regisseur Romuald Karmakar sowie der Schauspieler Manfred Zapatka für die Idee und die Realisierung des Dokumentarfilms "Das Himmler-Projekt" (WDR/3sat; Sendedatum: 3sat, 4.11.2001) geehrt. 3sat, das die Verleihung ab 23.15 Uhr in seinem Programm zeigte, gratuliert den ausgezeichneten Preisträgern.
"Das Himmler-Projekt" von Romuald Karmakar nimmt eines der wichtigsten Dokumente des Nationalsozialismus, die 1943 vor 92 SS-Generälen geheim gehaltene Rede Heinrich Himmlers, zum einzigen Inhalt eines "fiktiven Dokumentarfilms". Im leidenschaftslosen Spiel Manfred Zapatkas und einer bewusst einfach gehaltenen Inszenierung macht Karmakar die Rede Himmlers zugänglich für einen distanzierten, analytischen Blick. Derart hat Karmakar auf der 24. Duisburger Filmwoche für "Das Himmler-Projekt" den 3sat-Dokumentarfilmpreis 2000 erhalten. Ähnlich lautet nun die Begründung der Grimme-Jury für ihren "Spezial"-Preis: "Kompromisslos der Stil, ohne Kommentar der Inhalt, minimalistisch die Methode, innovativ das Ergebnis, bedeutend die Substanz. Was Romuald Karmakar als Produzent, Autor und Regisseur und Manfred Zapatka als Sprecher der berühmt-berüchtigten geheimen Rede gelingt, ist neues Medienformat: eine fiktive Dokumentation."
3sat sendete das besondere Filmprojekt als erstes Programm zur Prime-Time und erörterte den historischen Kontext der Rede mit dem Moderator Reinhard Appel, mit Avi Primor, Eberhard Jäckel, Ulrich Herbert, Susanne Weingarten und Romuald Karmakar in einer einstündigen Diskussionssendung. In einem Internetforum konnten Zuschauer Fragen an Historiker und Experten des Bundesverfassungsschutzes richten. So konnte der außergewöhnliche Film einer ungewöhnlich breiten Öffentlichkeit nahe gebracht werden.
Ein anderer Preisträger ist bereits seit längerem bekannt: Der 3sat-Dokumentarfilm "Otzenrather Sprung" (Sendedatum: 3sat, 18.11.2001; Redaktion: Margrit Schreiber) erhielten im Wettbewerbskontingent "Information & Kultur" des 38. Adolf-Grimme-Preises für Buch und Regie von Jens Schanze sowie für die Kameraarbeit von Börres Weiffenbach am gestrigen Abend eine Auszeichnung in Marl. Aus diesem Grund hat 3sat den Film noch einmal, und zwar am Dienstag, 2. April, 23.25 Uhr, ins Programm genommen.
Der Grimme-Preis wird jährlich vergeben für Fernsehleistungen und Produktionen, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können".
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 - 706261)
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