3sat: "nano-kick"-Redakteurinnen beweisen, was Fans schon immer wussten: Fußball ist eine Wissenschaft für sich
Mainz (ots)
Zur Fußballweltmeisterschaft in Japan und Korea befasst sich das werktägliche 3sat-Wissenschaftsmagazin "nano" (18.30 Uhr) mit ungeklärten und bislang selbst nach großen Anstrengungen von prominenter Seite nicht zu klärenden Phänomenen ("Ich habe fertig") dieses genialen Strategiespiels, das mit 22 Variablen, drei entscheidenden Regelgrößen und Tausenden von Katalysatoren, die in der Regel vor Ort den Prozess anheizen, Gleichgesinnten einer Gleichung sondergleichen gleicht. Während Fußballexperten bislang eine solide geisteswissenschaftlich-philosophische Ausbildung genossen, um die inneren Gesetze des Kicks zu erstürmen ("Nach dem Spiel ist vor dem Spiel"), weiß "nano": Physik ist alles ("Der Ball ist rund")! Acht kleine Beiträge zweier fußballbegeisterter "nano"-Redakteurinnen machen den Zuschauern während der WM jeweils passend zu den Ereignissen des Tages die wahren Gesetze und Formeln von Rasen, Beinen und Leder im Zusammenspiel - unter besonderer Berücksichtigung von Spielort, Spieler-Temperamenten, Schlachtenruf und Wetter - wissenschaftlich gut fundiert deutlich. Olé!
Relativitätstheorie - "Das Spiel dauert 90 Minuten" ... Sollte man meinen, tut es aber nicht. Denn gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie gilt: Die Zeit für einen sich bewegenden Beobachter vergeht langsamer als für einen ruhenden. Das heißt, für den Schiedsrichter vergeht die Zeit langsamer als für das sitzende Publikum. Bitte?!
La Ola - DIE Welle: Seit der Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko ist sie in jedem Stadion bei jedem Sportereignis ein Muss: La Ola. Aber wie entsteht eine solche Welle?
Warum ist eine Bananen-Flanke krumm? Jeder Stürmer braucht sie - die gute Flanke von der Seite. Manch eine Flanke nimmt dabei eine solch krumme Flugbahn, dass sie unberechnend wirkt. Doch die Strömungsmechanik macht es möglich, auch die krummen "Dinger" zu kalkulieren.
Kein Sex vor dem Spiel? Beim Weltmeistersieg der Italiener 1938 soll nach Angaben ihres Trainers Vittorio Pozzo "die Zeit in einem Freudenhaus" vor dem Endspiel der entscheidende Vorteil gewesen sein. Sepp Herberger dagegen empfahl seinen Spielern ein Extra-Kopfball-Training, wenn sie sexuelle Bedürfnisse verspürten. Was stimmt? "nano" klärt auf.
Hightech-Trikot: Am Trikot ziehen ist zwar eigentlich nicht erlaubt, aber trotzdem gibt es solche Situationen immer wieder. So mancher Fußballer steht da auf einmal entblößt auf dem Feld. Neue Hightech-Trikots sollen jetzt nicht nur reißfester sein, sondern können auch noch die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.
Fan-Gesänge - der Gesang der Massen: Musikwissenschaftler haben es erkannt: Fan-Gesänge sind eine lebendige "musikalische Volkskultur". Sie dienen zum einen der eigenen Identifikation, zum anderen der Diffamierung des Gegners. Nach Meinung der Forscher lebt der Fan "in einem der letzten Biotope ur-menschlichen Daseins": Er trinkt, tanzt, tobt - und macht Musik.
Die Angst des Stürmers vor dem leeren Tor: Leeres Tor und trotzdem vorbei geschossen! Unverständlich für Spieler und Fans, nicht aber für Sportpsychologen. Denn wer zuviel denkt, ob und wie der Schuss nun aussehen soll, der hat bereits verloren. Also, Gehirn ausschalten vor dem Tor!
Jubelorgien als Balzritual: Der Tanz um die Stange, das Küssen auf die Glatze und auch der Schrei aus tiefster Inbrunst nach einem Tor - typische Jubelorgien von Fußballern. Brust raus, Hüfte betonen und dann laut Brüllen, das kennen auch Verhaltensforscher schon lange - als Balzritual. Wird also der Fußballer zum Hirsch?
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