3sat-Wissenschaftsmagazin "nano" sendet zum 11. September den
Beitrag: "Jahrestag 11. September - Umgang mit der Angst"
Mittwoch,
11. September, 18.30 Uhr
Mainz (ots)
Viele Menschen beschäftigt im Zusammenhang mit dem Jahrestag des 11. Septembers die Angst, möglicherweise einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen. Das ungleich größere Risiko, etwa durch Rauchen oder Fallschirmspringen zu sterben, macht denen, die das sogar freiwillig tun, offenbar keine Furcht. "nano" erklärt das Phänomen "Angst" und untersucht, was beim Umgang mit ihr wichtig ist.
Angst ist lebenswichtig, aber sie ist nicht immer rational. Dabei ist es für unsere Lebensqualität absolut entscheidend, wie rational wir mit Risiken umgehen: Dass wir einerseits Dinge nicht tun, die tatsächlich gefährlich sind - zum Beispiel Rauchen -, erhöht unsere Sicherheit. Und dass wir andererseits Dinge nicht fürchten, die verhältnismäßig ungefährlich sind - zum Beispiel Urlaubsflüge -, erhöht unsere Lebensfreude.
Gerne werden die Medien für den irrationalen Umgang mit der Angst in der Öffentlichkeit verantwortlich gemacht. Andererseits gehört Risikokommunikation zu den Aufgaben der Medien. Also lautet die Frage: Wie können Risiken so vermittelt werden, dass die Öffentlichkeit rationaler mit Risiken umgeht? Wie viel Ratio dürfen Experten den Menschen zutrauen und zumuten?
Auch für Sozialpsychologen ist das keine einfache Frage. Denn perfekt rationale Risikoeinschätzung geht nur mit höherer Mathematik. Die Psyche hingegen funktioniert nach anderen Gesetzen, wie ein Beispiel der Risikoforschung zeigt: Wissen, wie man sich im Katastrophenfall verhält, hilft Menschen viel mehr, mit ihrer Angst fertig zu werden, als das Wissen, nur ein geringes Risiko zu tragen, Katastrophenopfer zu werden. Gute Risikokommunikation ist also ein Balanceakt zwischen Einfühlung und Aufklärung.
Es moderiert Stefan Schulze-Hausmann.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 - 706261)
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