3sat: Zur Eröffnung der Ausstellung im Deutschen Hygienemuseum/Dresden
Mainz (ots)
"Mensch und Tier - Szenen einer paradoxen Beziehung"
zeigt "nano" unter gleichem Titel eine fünfteilige Reihe
Montag, 18., bis Freitag, 22. November 2002, 18.30 Uhr
Turbo-Kühe und Schmusekatzen, Massentierhaltung und Artenschutz - größer als in den vielfältigen Beziehungen des Menschen zu "seinen" Tieren könnten Gegensätze kaum ausfallen. Parallel zur Eröffnung der Ausstellung "Mensch und Tier" im Deutschen Hygienemuseum Dresden am 22. November erörtert die "nano"-Reihe diese Beziehung und setzt sich mit einem Rätsel auseinander, das Naturwissenschaft und Philosophie seit jeher bewegt: Wo ist die Grenze zwischen Mensch und Tier? - Es moderiert Ingolf Baur.
Eine Ausstellung nur für "nano"/Montag, 18. November: "nano" zeigt bereits vor der Eröffnung der Dresdner Ausstellung "Mensch und Tier" einen Rundgang durch die Ausstellungsräume.
Farm der Tiere/Dienstag, 19. November: Alles Bio, oder was?! Leider nicht, denn die Verbraucher werden immer wieder mit Bio-Etiketten-Schwindel hinters Licht geführt, wie Markterhebungen zeigen. Kontrollierbare Standards in der Ökowirtschaft sind notwendig. Auf einem Musterhof in England werden neue Haltungsmethoden erforscht: Die Tiere suchen sich selbst ihre liebsten Aufenthaltsorte aus.
Polizeihunde-Ausbildung/Mittwoch, 20. November: In Gansingen (Schweiz) betreibt Hans Schlegel das Ausbildungszentrum für Polizeihunde "Wolfsprung-Kennels". Die Ausbildung beginnt schon mit der Selektion der Welpen: Ein Diensthund müsse dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen sein, dürfe keine Angst zeigen und keine Geräuschempfindlichkeit. Schlegel erklärt, es gebe einen linksstarken und einen rechtsstarken Typus, ähnlich wie beim Menschen. Während linksstarke Hunde vor allem für Rettungseinsätze und als Familienhunde geeignet seien, eigne sich der rechtsstarke Typ vor allem für Polizeischutz-Aufgaben und Anti-Terror-Einheiten. Schlegel hat seine Tierkenntnisse von Indianern gelernt sowie durch das Beobachten von Wölfen und ihrer Kommunikation. Denn die Verständigung zwischen Mensch und Tier muss stehen, damit der Hund lernen kann. Es bedarf allerdings einer festen Beziehung und harter Arbeit, bis das Tier mit dem Menschen "spricht".
Ich denke, also beweg' ich - Affenhirn steuert Roboterarm/Donnerstag, 21. November: Ein Rhesusaffe steuert einen Roboter mit der Kraft seiner Gedanken. Das Experiment gelang Forschern der Uni in Phoenix/USA. Steve Helms-Tillery und sein Team haben die Hirnströme, die für die Armbewegung verantwortlich sind, analysiert und können diese mit einem eigens dafür entwickelten Interface aus dem Affenhirn isolieren und zur Steuerung von Roboterarmen benutzen: Der Affe denkt eine Bewegung, der Roboter setzt sie um. Das Team hofft, die Ergebnisse zur Steuerung von Prothesen für Menschen verwenden zu können.
Tierisches Bewusstsein/Freitag, 22. November: Brauchen wir eine neue Ethik für das "Tier der Zukunft"? Das Tier ist ein "Markenartikel" und ermöglichte erst die Entwicklung des Menschen. Und heute? BSE treibt es in den Wahnsinn. Auch Klon-Schöpfungen wie Dolly, das Kunstschaf, das drei Mütter aber keinen Vater hat, wirft ethische Fragen auf. Das Verhältnis Menschen/Tier ist ein Spiegel der Gesellschaft. Katzen helfen bei Lebenskrisen, Hunde steigern durch ihre Gesellschaft Selbstbewusstsein - was bleibt von der "Unschuld" des Tiers? Tiere sind zentraler Bestandteil aller Kulturen. Doch in Zeiten des Artensterbens fällt der schonungslose Umgang mit der Natur zunehmend auf ihn selbst zurück.
Redaktionshinweis: Die weiteren Themen dieser "nano"-Ausgabe werden jeweils am Vortag veröffentlicht. Fotoanfragen ab Dienstag, 12. November, unter 06131 - 706261.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat, Peter Bernhard (06131 - 706261)
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