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3sat: "nano" ermittelt
Fünfteilige Wochenreihe über neue Methoden der Kriminalisten
Von Montag, 10. März, bis Freitag, 14. März 2003, 18.30 Uhr

Mainz (ots)

Es ist wohl so alt wie die Menschheit selbst: Das
Verbrechen. Mord, Vergewaltigung, Raub, Nötigung. Die Straftaten und
ihre Motive ändern sich seit Jahrhunderten nicht, gleichwohl aber die
Methoden und Hilfsmittel der Täter. "nano" stellt fünf erstaunliche
Methoden der Kriminalpolizei vor, mit denen technisch versierte
Fahnder in Zukunft besser gewappnet auf Verbrecherjagd gehen können.
Flüchtige im Fokus der Wärmebildkamera/Montag, 10. März: Mittels
hoch moderner Kameras können Flüchtige aus Hubschraubern selbst im
dichtesten Unterholz eines Waldes aufgespürt werden. Die Besatzung
des Helikopters "Edelweiß" der bayerischen Polizei ist auf
Nachteinsätze spezialisiert. Mit ihrer Ausrüstung können sie in
kurzer Zeit große Gebiete nach Verdächtigen und Vermissten
durchsuchen. Die Piloten tragen Spezialbrillen, die die Nacht fast
zum Tag machen: Schwaches Restlicht wird so extrem verstärkt, dass
sich die Besatzung auch bei Dunkelheit orientieren kann. Die
Wärmebildkamera macht Wärmequellen wie Personen oder Fahrzeuge
sichtbar. Und auch nach Abstellen des Motors bleibt ein Auto noch
längere Zeit warm ...
Der Isotopenkrimi - Woher stammt die Leiche?/Dienstag, 11. März:
Über 1.200 Leichen können in jedem Jahr in Deutschland nicht
identifiziert werden. Es gibt Vermisstenmeldungen, die Polizei hängt
Fahndungsplakate auf, aber meistens stammen die Toten gar nicht aus
der Gegend, in der sie aufgefunden wurden. Laut Kriminalpolizei hat
der "Leichentransport" kreuz und quer durch Europa zugenommen, seit
an den Grenzen praktisch nicht mehr kontrolliert wird. Eine neue
Methode soll nun helfen, die geographische Herkunft von unbekannten
Leichen einzugrenzen. Genutzt wird dabei die natürliche Verteilung
von Isotopen, die sich im Körper einlagern. Sie geben Aufschluss
darüber, in welcher Region ein Mensch längere Zeit gelebt haben muss.
Gerichtsmedizin - virtuelle Autopsie gegen falsche
Schlussfolgerungen/Mittwoch, 12. März: Die virtuelle Autopsie, kurz
Virtopsie, soll Fehldiagnosen bei Autopsien reduzieren. Denn macht
ein Gerichtsmediziner bei der Autopsie heute einen Fehler, kann dies
einen unschuldigen Menschen viele Jahre hinter Gitter bringen - oder
umgekehrt einen Mörder unbestraft lassen. Die Arbeit der
Rechtsmediziner steht vor der größten Revolution ihrer Geschichte:
Virtopsie wird schon bald die klassische Autopsie ablösen. "nano"
zeigt die Vorteile dieser Entwicklung der Universität Bern.
BKA findet DNA in jedem Haar/Donnerstag, 13. März: Handelt es sich
bei den am Tatort gefundenen Haaren um die des Täters? Kann diese
Spur zum Täter führen? Bei der Haaranalyse wird nach
charakteristischen Mustern in einem bestimmten Abschnitt des
Erbgutes, der DNA, gesucht. Diese Muster sind bei jedem Menschen
anders, daher sind sie ein individuelles Unterscheidungsmerkmal - das
ist der viel zitierte genetische Fingerabdruck. Biologen des
Wiesbadener Bundeskriminalamtes (BKA) haben an der Verfeinerung der
DNA-Analyse gearbeitet, mit Erfolg. Bereits seit etwa zehn Jahren ist
es möglich, an einem ausgerissenen Haar eine DNA-Analyse
durchzuführen, denn an solchen Haaren befinden sich an der Haarwurzel
noch Reste der Haarwurzelscheide. Das ist ein feines Häutchen, in dem
sich sehr viel DNA befindet. Bei ausgefallenen Haaren hingegen fehlt
dieses Häutchen. Das BKA findet inzwischen dennoch verräterische
Spuren.
Fingerabdruck - "Das Zwischenleisten-Phänomen"/Freitag, 14. März:
Fingerabdrücke sind nicht unveränderlich, wie bisher behauptet - das
Hautleistenmuster an den Fingerbeeren verändert sich bei vielen
Menschen, wie eine Studie der Universität Bochum jetzt beweist.
Bisher nahm man an, nur seltene Krankheiten und Verletzungen könnten
den typischen Fingerabdruck verändern. Jedoch treten bei vielen
Menschen im Laufe des Lebens neue Hautleisten auf, so genannte
Zwischenleisten. Wird damit der gute alte Fingerabdruck als
Identifikationsmerkmal in Frage gestellt? Nein, denn die Studie hat
gleichzeitig gezeigt, wie die neuen Zwischenleisten zu erkennen sind.
Es moderiert Angela Elis.
Redaktionshinweis: VHS-Cassetten erhalten Sie bei der Presse und
Öffentlichkeitsarbeit 3sat. Ein Foto erhalten Sie beim
ZDF-Bilderdienst unter der Hotline-Nummer 06131 - 706100 sowie unter 
bilderdienst@zdf.de.
Rückfragen:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat, 
Peter Bernhard (06131 - 706261),

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