Isabelle Huppert: 3sat zeigt drei Filme mit dem französischen Filmstar
Mainz (ots)
Donnerstag, 6. März, 20.15 Uhr: Nach der Liebe Donnerstag, 13. März, 20.15 Uhr: Eine Frauensache Freitag, 14. März, 22.30 Uhr: Entre Nous
Sie ist begehrt, sie ist erfolgreich. Als Meisterin der sparsamen Mimik, erreicht sie dennoch in ihrem Spiel größtmögliche Ausdruckskraft. In über 70 Filmen hat sie mitgewirkt, 15 davon standen seit 1975 in der Auswahl für das Filmfestival in Cannes. Zuletzt wurde sie dort 2001 zur besten Schauspielerin für ihre Darstellung in Michael Hanekes Film "Die Klavierspielerin" gekürt.
Isabel Huppert wurde am 16. März 1953* in Ville d'Avray bei Paris geboren. Die kleine Französin spielte schon als Jugendliche an der Seite von großen Stars wie Isabelle Adjani, Romy Schneider, Yves Montand, Gérard Depardieu und Jacques Brel. Ihren ersten großen Erfolg feierte sie 1977 in Claude Gorettas Film "Die Spitzenklöpplerin". 1992 entstand unter Regie von Diane Kurys der Film "Nach der Liebe". Isabel Huppert verkörpert darin eine Frau, die in ihrer Liebe zwischen zwei Männern steht. Lola ist mit dem verheirateten Architekten David liiert, hat aber nebenbei noch eine Liebesaffäre mit dem Musiker Tom. Alle scheinen locker mit der Situation umgehen zu wollen, bis Toms Frau hinter das Verhältnis ihres Mannes kommt. Da bemerkt Lola, dass sie schwanger ist. In der feinsinnigen Beziehungsstudie suchen die Protagonisten Orientierung zwischen "offener" Liebe und Leidenschaft und den seelischen Verletzungen, die durch Lügen und Verdrängung entstehen.
Als Marie Latour in "Eine Frauensache" spielt Huppert eine kühle "Engelmacherin" während der deutschen Okkupationszeit in Frankreich. Sie nimmt Abtreibungen bei Frauen vor, die sich mit Besatzungssoldaten eingelassen hatten. Als ihr eigener Mann aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt und ihre Beziehung zu einem Kollaborateur bemerkt, zeigt er sie an. Sie wird zum Tode verurteilt und 1943 hingerichtet. Claude Chabrol, mit dem Isabel Huppert sieben Filme drehte, schildert in seinem 1988 entstandenen Spielfilm einen authentischen Fall. Neben der eindringlichen Darstellung des Schicksals seiner Protagonistin gelingt ihm eine eindringliche Milieustudie der Okkupationszeit. Für ihre Leistung erhielt Isabelle Huppert bei den Filmfestspielen in Venedig die Coppa Volpi als beste Schauspielerin.
Ebenfalls von der französischen Regisseurin Diane Kurys stammt der Spielfilm "Entre Nous". Isabelle Huppert beeindruckt darin in der Rolle der Jüdin Léna, die der Deportation nach Deutschland nur durch Heirat mit dem Lagerkoch entkommt. Nach dem Krieg begegnet sie 1952 in Lyon Madeleine, einer Künstlerin, die mit einem erfolglosen Schauspieler verheiratet ist. Die beiden Frauen fühlen sich immer stärker voneinander angezogen und verbringen bald jeden Tag miteinander. Ihre Männer werden schnell zu bloßen Statisten und den beiden Frauen wird klar, dass sie sich nur eine gemeinsame Zukunft vorstellen können. Nuancenreich und ohne in Klischees oder Schwarzweiß-Malerei zu verfallen, schildert Diane Kurys die Beziehung der beiden Protagonistinnen, die mit wachsendem Selbstbewusstsein dem tristen Alltag ihre Träume und Wünsche entgegensetzen.
Redaktionshinweis: Zu den Filmen mit Isabelle Huppert gibt es beim ZDF-Bilderdienst (Telefon: 06131 - 706100) Fotos. Unter http://bereitstellung.zdf sind sie auf den Seiten
http://bereitstellung.zdf.de/Grobdaten/2003KW10/0306/2015/ für "Nach der Liebe"
http://bereitstellung.zdf.de/Grobdaten/2003KW11/0313/2015/ für "Eine Frauensache" und unter
http://bereitstellung.zdf.de/Grobdaten/2003KW11/0314/2230/ für "Entre Nous" eingestellt.
*Anmerkung: Zu Isabelle Huppert existieren zwei widersprüchliche Geburtsdaten. In eine Reihe von Publikationen taucht als Geburtsdatum der 16. März 1955 auf. Diese Angabe scheint aber aufgrund des Vergleichs verschiedener Quellen unwahrscheinlich zu sein.
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