3sat: "Kultur-TUEV 2010" eine Bilanz
Vier von zehn Staedten bestehen den Test von 3sat-"Kulturzeit"
Mainz (ots)
Im Rahmen des Kultur-TÜV 2010 hat das 3sat-Magazin Kulturzeit die zehn deutschen Bewerberstädte um den Titel Europäische Kulturhauptstadt getestet. Erhalten haben die Kultur-TÜV2010- Plakette Braunschweig und Region, Bremen, Görlitz sowie Potsdam. Weder die Stadt Essen, die sich stellvertretend für das Ruhrgebiet beworben hat, noch Halle, Karlsruhe, Kassel, Lübeck oder Regensburg sind nach Ansicht der Redaktion als Europas Kulturhauptstadt im Jahr 2010 zu empfehlen.
Der Bundesrat trifft im Juni 2005 die Endauswahl für die Meldung an die europäische Jury in Brüssel. Mindestens zwei Städte müssen an die EU weitergeleitet werden. Ende 2006 wird voraussichtlich feststehen, welche deutsche Stadt den begehrten Titel im Jahr 2010 tragen darf.
In der Sendereihe Kultur-TÜV 2010 wurden die zehn deutschen Bewerberstädte anhand von Kriterien untersucht, die sich bewusst von denen der EU absetzen. Kulturzeit hat das kulturelle Profil der Städte unter die Lupe genommen, nach der Motivation ihrer Bewerbung gefragt und nach deren Relevanz für ein Europa des Jahres 2010. Die Zukunftsvisionen der Bewerber wurden in Bezug gesetzt zum bestehenden Kulturangebot vor Ort. Fest steht bislang noch nicht, auf welcher Grundlage der Bundesrat den deutschen Wettbewerb entscheiden wird. Es existieren Forderungen, eine Jury zu bilden, die sich an inhaltlichen Kriterien orientiert. Mit dem Kultur-TÜV 2010 erhofft sich das 3sat-Magazin "Kulturzeit", die Notwendigkeit einer Auswahl nach kulturellen Inhalten deutlich gemacht zu haben.
Zu den Beurteilungskriterien des Kultur-TÜV 2010 zählen neben der Überzeugungskraft des Bewerbungskonzepts und dessen europäischer Dimension, die Nachhaltigkeit der Projekte, die Qualität des bestehenden Kulturangebots und die Entwicklung kommunaler Ausgaben für Kultur und von Sponsoring.
Am heutigen Freitag, 13. August, 19.20 Uhr, sendet Kulturzeit sein TÜV-Ergebnis für Regensburg. Kulturzeit kritisiert, dass die Stadt Regensburg in ihrer Bewerbung vor allem um sich selbst kreise. Zwar habe die Stadt auf die Frage: Wo kommen wir in Europa her?, viele Antworten. Zu wenig gefragt aber werde: Wohin gehen wir? Die Bewerbungsmacher setzten auf die Altstadt mit ihrer historischen Architektur. Weder mit den weltweit bekannten Domspatzen noch mit den renommierten Tagen alter Musik und dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie kämen die Bewerbungsmacher gegen den Eindruck der Konzentration auf Vergangenes an. Konkret habe man wenig Neues erdacht, Schiffspassagen würden zu kulturellen Schiffspassagen deklariert, aus dem Bayerischen Wald werde für die Bewerbung das grüne Dach Europas. Statt Visionen und Aufbruchsprojekte für Europa zu entwickeln, klammere man sich an Begriffe wie Region und Heimat. Auch für die donumenta, ein Festival bei dem sich jährlich Künstler aus einem anderen Donauland in Regensburg präsentieren, existiere keine neue Vision für das Kulturhauptstadtjahr 2010.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Kulturzeit das kulturelle Angebot von zehn Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Vielfalt und Qualität geprüft und große Resonanz bei Presse und Zuschauern gefunden.
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Dr. Ronald Dietrich (06131 - 706332) Mainz, 13. August 2004
ots-Originaltext: 3sat
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