BLB - Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW
Richtfest am Hörsaalzentrum der RWTH Aachen
NRW-Bauminister Groschek besucht Baustelle an der Claßenstraße. BLB NRW investiert ca. 45 Mio. Euro aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes.
Aachen (ots)
Der Rohbau für eines der größten und modernsten Hörsaalzentren Europas für die RWTH Aachen wurde vor wenigen Tagen fertig gestellt. Am Mittwoch, 3. Juli 2013, feierten Bauleute, Handwerker und Vertreter der Hochschule, Politik, Verwaltung und Wirtschaft das Richtfest im Hörsaalzentrum Claßenstraße.
Auch NRW-Bauminister Michael Groschek zeigte sich von der Dimension des Neubaus beeindruckt: "Dieses Leuchtturmprojekt steht für die baukulturelle Verantwortung des Landes. Es verbessert die Studienbedingungen und stärkt die Exzellenzuniversität in Aachen. Für die ganze Region ist dies ein großer Gewinn", sagte Groschek.
Rund 45 Millionen Euro aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes investiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) als Bauherr in den mehrgeschossigen Neubau. Ute Willems, stellvertretende Leiterin der BLB-Niederlassung Aachen, lobte Bauleute, Architekten und Ingenieure für ihr großes Engagement: "Ein Hörsaalzentrum von dieser Größe in einem dicht bebauten Gebiet zu realisieren, stellt Planer und Bauleute vor eine große technische und logistische Herausforderung, die bisher vorbildlich gelöst wurde." 2015 sollen die ersten Vorlesungen im Hörsaalzentrum stattfinden.
Einen Wermutstropfen mussten die Verantwortlichen bei aller Freude über den Baufortschritt einräumen. Das Hörsaalzentrum wird später als ursprünglich geplant fertig. Drei an verschiedenen Ausschreibungen beteiligte und bei der Auftragsvergabe nicht zum Zuge gekommene Bieter haben ein Nachprüfungsverfahren bei der zuständigen Vergabekammer beantragt. Dieses Recht steht jedem Bewerber bei öffentlichen Aufträgen EU-weit zu. Das Problem dabei: Bis zur Entscheidung der Kammer darf dieses Gewerk nicht beauftragt werden. Das heißt, die Arbeiten können nicht ausgeführt werden, Folgegewerke verzögern sich oder müssen gar neu ausgeschrieben werden, der Terminplan gerät durcheinander. Das alles kostet Geld. Die finanziellen Folgen trägt der öffentliche Auftraggeber unabhängig davon, wie die Kammer entscheidet.
RWTH und Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW loten zurzeit alle erdenklichen Möglichkeiten aus, die Verzögerungen und den finanziellen Schaden möglichst gering zu halten. Auch für die Studierenden des doppelten Abiturjahrgangs bedeutet die Verzögerung eine längere Unterbringung in Provisorien. "Am Westbahnhof entsteht aktuell eine so genannte Systemhalle, diese ist wärmegedämmt und verfügt über eine angemessene Akustik. Hier finden 1000 Studierende in zwei Hörsälen Platz", erläutert RWTH-Kanzler Manfred Nettekoven.
In dem neuen Hörsaalzentrum Claßenstraße werden einmal über 4000 Studierende der RWTH Aachen Platz finden. Auf rund 14.000 Quadratmetern Fläche stehen dann elf Hörsäle, 16 Seminarräume, eine Pausenhalle mit Café sowie Flächen für die Physiksammlung, Lager und Arbeitsbereiche zur Verfügung. Vier Fachwerkträger aus Stahl mit einer Gesamtlänge von jeweils 56 Metern sind quer über das Gebäude gespannt. Sie tragen nicht nur das Dach der beiden größten Hörsäle sondern auch die Seminarräume im zweiten Obergeschoss sowie die Lüftungs- und Kälteanlagen. 1000 und 800 Sitzplätze bieten die beiden größten Hörsäle in dem neuen Gebäude an der Schnittstelle zwischen den Campus-Bereichen Mitte und West. Die Architektur stammt von dem dänischen Büro schmidt hammer lassen architects aus Aarhus. Dieses hatte 2009 den vom BLB NRW ausgelobten internationalen Realisierungswettbewerb gewonnen.
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