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Asklepios Kliniken erwarten wegen Sommerhitze mehr Notfall-Patienten
Zehn "goldene Regeln" von Notfallmedizinern für "gefühlte" 40 Grad

Hamburg (ots)

Die Notaufnahmen der Asklepios Kliniken rechnen in den kommenden Tagen damit, dass zehn bis 25 Prozent ihrer Patienten wegen hitzebedingter Beschwerden behandelt werden müssen. Wetterexperten erwarten in vielen Regionen Deutschlands Temperaturen von bis zu 35 Grad. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind dann die typischen Symptome der Patienten, die sich in einer Notaufnahme vorstellen oder dorthin gebracht werden. Häufig ist ein Flüssigkeitsmangel Ursache für die Beschwerden. Insbondere ältere Menschen reagieren dabei empfindlicher auf einen Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Schwitzen, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur noch etwa 60 Prozent ausmacht.

"Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung", erklärt Dr. Jan-Christoph Lewejohann, Leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Wandsbek in Hamburg, die jährlich ca. 36.000 Notfallpatienten behandelt. An heißen Tagen erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf mitunter erheblich. Das körpereigene Kühlungssystem stößt dann schnell an seine Grenzen und es kann zu einer Dehydrierung kommen. Der Mangel an Flüssigkeit im Körper ist dabei Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem großem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. "Man darf nicht vergessen, dass unser Körper zu 60 Prozent und unser Gehirn zu 80 Prozent aus Wasser bestehen. Deshalb macht sich ein Flüssigkeitsmangel als Erstes im Kopf bemerkbar. Die Patienten klagen dann über Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine ernstzunehmende Folge der Hitze sein", so Dr. Lewejohann. Außerdem gehen durch das Schwitzen auch wertvolle Mineralstoffe, die der Körper für seine Stoffwechselprozesse benötigt, verloren. Insbesondere kleine Kinder sowie alte und kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig sein, warnt der Notfallmediziner. Bei Patienten mit Herzschwäche ist bei zunehmenden Beschwerden zeitnah der Hausarzt zu kontaktieren. Tägliches Wiegen sowie regelmäßige Blutdruckkontrollen können zur Einschätzung des Flüssigkeitshaushaltes und der Kreislaufsituation dienen.

   Zehn "goldene Regeln" der Mediziner 

   Während die meisten Menschen die Sommerwärme voll genießen, 
sollten vor allem ältere Menschen und Kinder vernünftig mit der Hitze
umgehen. Diese Tipps haben die Experten der Asklepios Kliniken:
   1. Tragen Sie luftige Kleidung und eine helle Kopfbedeckung, wenn
      Sie in der Sonne unterwegs sind. 
   2.  Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf. 
   3.  Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung. 
   4.  Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z.B. bei der
       Arbeit im Garten). 
   5.  Gönnen Sie sich eine verlängerte Mittagspause, machen Sie
       Siesta. 
   6.  Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.
   7.  Trinken Sie mehr als sonst, immer "über den Durst", aber 
keinen
       Alkohol und nicht zu kühle Getränke. 
   8.  Trinken sie nicht zuviel auf einmal, denn pro Stunde können 
Sie
       nur 500 - 800 ml Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten.
       Am besten trinken sie über den Tag verteilt jede Stunde ein
       Glas Wasser, auch wenn sie noch keinen Durst haben. 
   9.  Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium, Magnesium  
       und Calcium. Deshalb ist es ratsam, dementsprechend
       angereicherte Mineralwässer zu trinken. Herz- und nierenkranke
       Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen,
       welche Wassersorten und -mengen für sie geeignet sind.
   10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten
       Auto zurück.

Flüssigkeitsverlust und Durst

Kleine Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, vor allem durch Schwitzen. Bei Senioren macht der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 60 Prozent aus. Bei großer Hitze gehen mit dem Körperwasser immer auch Natrium, Magnesium und Calcium mit verloren. Und zwar vor allem aus den Körperzellen einschließlich Nervengewebe. Diese trocknen dann regelrecht aus. Man wird dadurch müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant ist. Im Extremfall kann es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie.

Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine der goldenen Regeln "Trinken Sie über den Durst". In Einrichtungen wie Heimen oder Krankenhäusern wird regelmäßig zum Trinken animiert und an Hand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme auch kontrolliert. Ältere Autofahrer sollten ebenfalls ein Prinzip der Regelmäßigkeit pflegen, nämlich alle zwei Stunden eine Pause zum Abkühlen und Trinken einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die fehlende Wärmeabgabe im überhitzten Auto fatale Folgen für Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat.

Warme oder kalte Getränke

Kalte und eiskalte Getränke belasten den Körper deutlich mehr als wohltemperierte oder warme, denn er muss viel Energie aufbringen, um die Temperatur zu regulieren. Als Folge schwitzen wir noch mehr. Dadurch werden zusätzliche Kalorien verbrannt, mit dem Effekt, dass zusätzliche Körperwärme entsteht. Extrem kalte Getränke können außerdem zu Magenproblemen und Unwohlsein führen. Deshalb der Hinweis: Auch warmer Pfefferminztee kann erfrischen und die Blutgefäße in Magen und Darm erweitern, sodass der Tee besser und schneller als kalte Getränke ins Blut gelangen kann.

Gefühlte Temperaturen

Die sogenannte gefühlte Temperatur weicht von der tatsächlich gemessenen Temperatur ab. Sie wird anhand von Luftfeuchte, Strahlung, Wind, tatsächlicher Temperatur sowie dem menschlichen Verhalten (Aktivität und Bekleidung) berechnet.

Im Notfall immer 112 anrufen! Wenn es zu einem Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist oder der Verdacht besteht, ist sofort der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu verständigen. Bringen Sie den Betroffenen an einen kühlen Ort, lockern Sie seine Kleidung, kühlen sie mit feuchten Tüchern ab und reichen Sie Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal.

Pressekontakt:

Asklepios Kliniken
Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: (0 40) 18 18-82 66 36
E-Mail: presse@asklepios.com
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