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"Asklepios Lebensretterpreis" 2018 verliehen

"Asklepios Lebensretterpreis" 2018 verliehen
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- (ots)

- Klinikgruppe Asklepios und das "Hamburger Abendblatt" belohnen 
mutiges Handeln von Laien und zeichnen drei Lebensretter aus 
- Herzdruckmassage rettet jedes Jahr 5.000 Menschenleben in 
Deutschland

Die Asklepios Kliniken und das "Hamburger Abendblatt" haben gestern Abend drei Lebensretter für ihren vorbildlichen Einsatz ausgezeichnet. Die drei Preisträger stehen beispielhaft für medizinische Laien, die im richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen haben und mit einer Herzdruckmassage ein Menschenleben gerettet haben. Der Asklepios Lebensretterpreis wird seit 2015 jährlich vergeben - in diesem Jahr zum dritten Mal in Kooperation mit dem "Hamburger Abendblatt". Die Leser der Zeitung hatten nach einem Aufruf zunächst eine Vielzahl von Kandidaten gemeldet und dann nach einer Vorauswahl durch eine Jury mit Vertretern von Asklepios und des Abendblattes über die fünf besten Vorschläge abgestimmt. Die drei Sieger wurden heute während eines Festaktes im alten Hauptzollamt mit rund 150 Gästen durch Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, den Vorsitzenden der Konzerngeschäftsführung der Asklepios Kliniken, Dr. med. Thomas Wolfram, und die Chefredaktion des Abendblattes prämiert. Sie dürfen sich jeweils einen Herzenswunsch im Wert von 1.000 Euro erfüllen.

Jessica Gondzik war mit ihrer Oma im Bille-Bad und entdeckte beim Tauchen auf dem Boden des Beckens einen Vierjährigen. Sie zog ihn aus dem Wasser. Dann kam Kranfahrer Thomas Waschull hinzu, der sofort mit der Wiederbelebung begann. Wilfried Duckwitz fuhr an einer Bushaltestelle vorbei, als er sah, wie ein Jugendlicher zusammensackte. Der Rentner war kurz zuvor bei der Verleihung des Asklepios Lebensretterpreises im vorigen Jahr gewesen, wo die Bedeutung schneller Hilfe betont wurde. Daher fuhr er noch einmal zurück zur Bushaltestelle und begann mit der Wiederbelebung. Christian Dahlke ist Geschäftsführer des Ruderclubs Alemannia und hörte bei der Büroarbeit dort einen Kollegen umfallen. Sofort rief er bei der Feuerwehr an und begann nach telefonischer Anweisungen mit der Wiederbelebung. Einen Sonderpreis erhielt der Arbeiter Samariter Bund (ASB) für seine App "Hamburg Schockt", den der stellvertretende Landesvorsitzende Gerd Prüfer entgegennahm. Mithilfe der App wird in einem Notfall umgehend der Standort des Nutzers geortet. Es kann direkt ein Notruf abgesetzt und das nächste, verfügbare Defibrilator-Gerät geortet werden. Zudem werden die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen in der gebotenen Kürze erklärt.

Nominiert wurden außerdem Jürgen Lamp und Harry Schlüter. Schlüter ist Bodenleger und rettete seine Ehefrau, die kurz vor Weihnachten plötzlich ohne Puls zu Boden stürzte, indem er sofort mit der Wiederbelebung begann. Lamp ist ehrenamtlicher Bürgermeister von Tangstedt und war mitten im Gespräch mit dem Vereinsvorsitzenden des Sozialverbands Tangstedt, als dieser plötzlich vom Stuhl fiel. Lamp rief die 112 und begann mit der Wiederbelebung.

Tausende könnten gerettet werden

Zum Hintergrund: In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Reanimationsregisters (www.reanimationsregister.de) pro Jahr etwa 5.000 erfolgreiche Wiederbelebungen außerhalb von Kliniken. Einen großen Anteil daran haben Laien, die noch vor Eintreffen des Notarztes eine Herzdruckmassage durchführen. Bei insgesamt 75.000 zu reanimierenden Fällen in Deutschland ist die Zahl der Geretteten aus Sicht der Mediziner aber noch viel zu niedrig. Sie ließe sich durch häufigeres beherztes Eingreifen deutlich erhöhen, auf 10.000 oder sogar 15.000.

"Hamburg verfügt über ein ausgezeichnetes Rettungswesen, so dass die Rettungskräfte sehr schnell vor Ort sind. In vielen Fällen zählt aber jede Minute und auch Laien können durch ein beherztes Eingreifen Leben retten", sagt Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg. "Viele Menschen wissen aber leider nicht, was im Notfall zu tun ist, oder sie scheuen sich, Gelerntes anzuwenden. Schon nach drei Minuten ohne Wiederbelebungsmaßnahmen kann es bei einem Herzstillstand aber zu bleibenden Schäden kommen. Deshalb: Nicht zögern, sondern handeln. Dies gilt auch in Hinblick darauf, an einem Erste-Hilfe-Kurs teilzunehmen oder diesen aufzufrischen."

Jeder kann Leben retten

Es kann immer und überall passieren: Ein Mensch liegt leblos auf dem Boden, atmet nicht mehr, kein Puls zu fühlen. Mediziner sprechen dann von einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren und sofort zu handeln, und zwar mit einer Herzdruckmassage, am besten im Rhythmus des Songs "Stayin' Alive" der Bee Gees - und dann solange durchführen, bis der Rettungsdienst oder der Notarzt kommt. Was kaum bekannt ist: 70 Prozent aller Betroffenen werden in häuslicher Umgebung wiederbelebt, und nahezu 40 Prozent der Patienten sind jünger als 65 Jahre. Fast immer sind es daher zunächst medizinische Laien, die erste Hilfe leisten. Und es sind immer mehr, die sich zutrauen, eine Herzdruckmassage durchzuführen. 31 Prozent waren es laut Reanimationsregister in 2014. Zum Vergleich: In den Jahren davor lag die Quote im Mittel noch bei 20 Prozent. "Das ist zwar ein deutlicher Fortschritt, aber bei Weitem nicht genug", sagt Prof. Dr. Stefan Oppermann vom Asklepios Institut für Notfallmedizin (IfN) in Hamburg (www.asklepios.com/ifn). Er verweist auf Studien und Statistiken aus unseren Nachbarländern, in denen die Bürger dank früher und häufiger Wiederbelebungsschulungen und wiederholtem Training viel häufiger Menschenleben retten. Die Spitzenplätze in Europa nehmen die Niederlande und Schweden mit Quoten von 70 und 60 Prozent ein. Auch die Dänen, Norweger und Tschechen sind deutlich eher als Deutsche bereit, eine lebensrettende Herzdruckmassage durchzuführen. "Umso wichtiger ist es, hierzulande für Aufmerksamkeit beim Thema Leben retten durch Herzdruckmassage zu sorgen", betont Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Medizinischer Direktor bei Asklepios. "Der Asklepios Lebensretterpreis soll genau dazu dienen." Die Asklepios Kliniken Gruppe, die bundesweit rund 150 Einrichtungen betreibt und mit ihren 45.000 Mitarbeitern pro Jahr mehr als zwei Millionen Patienten versorgt, wird künftig auch an anderen Standorten einen Lebensretter-Preis ausloben, um vorbildliches Handeln zu belohnen. Hier finden Sie weitere Infos zur Ersten Hilfe: http://ots.de/znPzQC

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