PHOENIX-Programmhinweis für Montag, 17. Januar 2000
14.00 Uhr Machtspiele: Bill Gates - sanfter Krake
Dokumentation von Wolfgang Herles (1996)
Köln (ots)
"Machtspiele" zeigt einen Mann, von dem man sagen kann, er habe die Welt verändert. Dabei ist er noch jung. Aber er hat als erster erkannt, wie der Computer die Welt erobern wird, und er hat diese Vision zu Geld gemacht.
Jedes Kind kennt heute Bill Gates, den noch immer jungenhaft wirkenden Computerfreak aus Seattle, wo er als Schüler die erste Programmiersprache für PCs erfand und als Student die Firma Microsoft gründete, die heutzutage den Software-Markt dominiert. Bill Gates zählt zu den reichsten Menschen der Welt.
Seine Konkurrenten halten ihn für gefährlich. Einem Kraken gleich, erdrücke er jeden, den er vorher durch seine Marktbeherrschung zur Kooperation zwang. Inzwischen sehen die Gegner eine Hoffnung: Bill Gates hat den Fehler gemacht, das weltweite Internet zu unterschätzen. Doch der Mann, der eher ein blendender Geschäftsmann denn ein genialer Softwareentwickler ist, hat das Steuer herumgerissen.
Bill Gates' Traum: Wann immer auf der Welt jemand einen Computer einschaltet und Daten transferiert, kassiert Microsoft mit, nur Bruchteile von Pfennigen, aber millionenfach in jeder Stunde. Noch immer wächst Microsoft in atemberaubendem Tempo, und von jeder Mark Umsatz bleibt ein Viertel als Gewinn hängen. Als Prophet einer schönen neuen Computerwelt zieht Gates um die Welt, von Staatspräsidenten und Konzernchefs hofiert. Wolfgang Herles hat Gates in Seattle besucht, auf einer Tour durch Polen und Deutschland begleitet und zeigt das Innenleben dieses ungewöhnlichen Weltkonzerns. Das Geheimnis des Erfolgs: Microsoft hat aus Computertechnologie ein Stück Popkultur gemacht.
20.15 Uhr Schwerpunkt
Präsident als lahme Ente: Clintons letztes Amtsjahr
U.S.-Präsident Bill Clinton befindet sich in seinem letzten Amtsjahr. "Lame duck" nennen die Amerikaner ihre Präsidenten im achten Mandatsjahr. Die Vorwahlkämpfe sind im Gange, und der amtierende Präsident kann nicht wiedergewählt werden. Zwar erschweren die Mehrheitsverhältnisse im Kongress Bill Clinton das Regieren, dennoch sprechen die gesamtwirtschaftlichen Daten für den Erfolg seiner Politik.
Wird auch Bill Clinton zur "lame duck"? Kann er im Kongress noch Mehrheiten gewinnen? Wofür verwendet er den Haushaltsüberschuss? Bringt er die Friedensverhandlungen im Nahen Osten zu einem erfolgreichen Ende? Wie fällt die Bilanz seiner Amtszeit aus?
Nur einige der Fragen, die Gaby Dietzen mit Melinda Crane-Engel, amerikanische Journalistin, Prof. Ernst-Otto Czempiel, Politikwissenschaftler und Gerd Helbig , ehemaliger ZDF-Korrespondent in Washington, diskutiert.
Um mitzudiskutieren, wählen interessierte Zuschauer die Rufnummer 01802-8217 oder Fax 01802-8213.
21.00 Uhr Gerd Ruge unterwegs - Im Amerika der kleinen Leute
Wo entscheidet sich, wie der nächste Präsident der Vereinigten Staaten heißt? Im Herzen Amerikas, in den Städten und Dörfern der kleinen Leute. Zu ihnen hat sich Gerd Ruge aufgemacht, zu Feuerwehrmännern, Bürgermeistern, Stahlarbeitern und Farmern. Gerd Ruge folgt einer Reiseroute, die Bill Clinton vor Jahren einschlug, damals in seinem ersten Präsidentschaftswahlkampf. Die Busreise führte von New York nach Saint Louis, durch Landstriche, in denen sich der Norden und der Süden der USA und auch der Osten und der Mittelwesten begegnen. Clinton folgte dem Brauch amerikanischer Präsidenten, die im Ausland wenig bekannten kleinen Städte auf ihren Kampagnen zu besuchen. Eisenhower, Kennedy, Nixon, Reagan und Bush testeten so im "middle america" die Stimmung, warben um Stimmen. Gerd Ruge interessiert sich für die Sorgen und Hoffnungen, für die politischen Einschätzungen der Amerikaner. Was sie von Clinton gehalten haben, damals, und wie sie ihn nun sehen? Manche zweifeln an Clintons Moral, aber nur wenige trauen seinem Gegner zu, Amerikas Wirtschaft erfolgreicher zu führen. Das zählt heute mehr als alles andere, Außenpolitik spielt keine Rolle (anno 1996).
Auf der Strecke durch die kleinen Orte fand Gerd Ruge den Beweis, dass dieses Durchschnitts-Amerika auch heute den Kandidaten als politisches Barometer gilt: Das Kamerateam und Herausforderer Dole auf mehreren Treffen mit den kleinen Leuten von "middle america", die das große Heer der Wähler stellen.
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089
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