Werner Schneyder sieht politische Kabarettisten nicht automatisch links
"Kontrolle der Macht"
Bonn (ots)
Der Autor und Sportreporter Werner Schneyder sieht Kabarettisten in einer herausgehobenen Stellung mit gesellschaftspolitischem Auftrag. Zudem sei es falsch, dass sie automatisch dem linken politischen Spektrum zuzuordnen seien. In der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung heute 24.00 Uhr) sagte er am Freitagabend: "Es gibt immer wieder Leute, die den guten politischen Kabarettisten in die Schuhe schieben, dass sie konsequent Sympathisanten einer Linken - was auch immer das ist - wären. Das stimmt nicht. Ein politischer Kabarettist begreift sich, ob jetzt mit Hybris oder nicht, als Kontrolle der Macht." Die aktuellen politischen Verhältnisse in Deutschland sieht der ehemalige Kabarettist als vorteilhaft für den Berufsstand. Die so genannten guten Zeiten für das Kabarett seien ein "großer, billiger Definitionsirrtum der Journalisten", so Schneyder. "Die glauben, wenn alles drunter und drüber geht und wenn sich politische Parteien große Blößen geben, wären das gute Zeiten fürs Kabarett." Tatsächlich seien diese aber schlecht, "weil jeder Idiot einen Witz darüber machen kann." Die Witze würden quasi auf dem Serviertablett angeboten. "Die beste Zeit für den Kabarettisten meiner Definition nach ist die, wo man meint, es ist alles gut", sagte Schneyder.
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