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Wirtschaftspolitische Sprecher verurteilen Nokias Haltung als enttäuschend, arrogant und anmaßend

Bonn (ots)

Der wirtschaftspolitische Sprecher der
Unionsfraktion, Laurenz Meyer, hat die Äußerung des Nokia-Vorstands 
zur Endgültigkeit der geplanten Werksschließung in Bochum scharf 
kritisiert. Im PHOENIX-Interview (Ausstrahlung heute 17.45 Uhr) sagte
er: "Das ist enttäuschend und kann auch noch nicht das letzte Wort 
gewesen sein. Die Nokia-Verantwortlichen werden sicher - wenn sie 
klug nachdenken - daran denken, dass Deutschland ihr größter Markt in
Europa ist." Es gebe aber auch einige Punkte, "über die wir selber 
untereinander sprechen müssen, zum Beispiel über unsere 
Subventionspraxis in Deutschland", sagte Meyer. Mit Blick auf die 
gezahlten Subventionen sagte der CDU-Abgeordnete: "Ich sehe da nicht 
nur die finanzielle Komponente sondern die moralische Verpflichtung."
Die Nokia-Verantwortlichen forderte zum Einlenken auf. 
"Arbeitsplatzverlagerungen im Europa von heute dürfen nicht noch 
belohnt werden, weil es volkswirtschaftlich für Europa nichts 
Zusätzliches bringt."
Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer 
Wend, kritisierte das Unternehmen: "Ich finde es ein Zeichen ganz 
besonderer Arroganz und Anmaßung, was die Nokia-Geschäftsleitung in 
Finnland heute gesagt hat, nämlich, "wir reden nicht mit den 
Verantwortlichen in Deutschland". Nachdem das Unternehmen 90 
Millionen Euro Subventionen aus Steuergeldern erhalten habe, "haben 
die wirklich die Stirn zu sagen, wir sind nicht einmal bereit zu 
verhandeln über den Standort, obwohl die Beschäftigten angeboten 
haben, auch deutliche Einbußen beim Gehalt und bei der Arbeitszeit 
hinzunehmen." Wer diese klaren Signale der Belegschaft "in dieser 
Weise ausschlägt wie die Geschäftsleitung von Nokia, der darf sich 
nicht wundern, wenn auch der Investitionsstandort und der Absatzmarkt
in Deutschland darunter leidet", sagte Wend. Weiter erklärte der 
wirtschaftspolitische Sprecher im PHOENIX-Interview: "Wir sollten 
sehr ernsthaft auch die Rückforderung der Subventionen ins Spiel 
bringen." Zwar sei die Haltefrist abgelaufen, doch gebe es auch eine 
Geschäftsgrundlage. "Und die kann nicht heißen, dass kurz nach Ablauf
der Haltefrist alle Arbeitsplätze vernichtet werden." Weiter 
erinnerte Wend daran, dass das Nokia-Werk in Bochum eine 
Umsatzrendite von rund 15 Prozent erziele. Damit lebe das Unternehmen
"verdammt gut". Es könne nicht richtig sein, um eine Rendite von 20 
oder 25 Prozent zu erzielen nach Rumänien oder Ungarn zu gehen und 
die Arbeitnehmer mit ihren Familien im Stich zu lassen.

Pressekontakt:

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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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