PHOENIX-Programmhinweis für Mittwoch, 12. April 2000
Köln (ots)
19.15 Uhr Stern über Detroit
Am Day one durfte sich Dennis Murray in Detroit über Spätzle und Maultaschen freuen, während an seine neuen Kollegen von Daimler-Chrysler in Stuttgart Donuts verteilt wurden. Mehr als für deutsche Spezialitäten interessiert sich der Arbeiter am Band von Chrysler dafür, wie seine Kollegen jenseits des Atlantik bezahlt werden und ob ihre Gewinnbeteiligung höher ist als seine.
Detroit, motor city. Hier schlägt das Herz des Automobils. Ford ist dort, General Motors und nun auch Daimler-Chrysler. Detroit ist eine Stadt, die sich völlig dem Auto ergeben hat. Und fast daran zu Grunde ging, als die US-Automobilindustrie vor Jahren in ihre schwerste Krise geriet. Detroit stirbt nicht mehr, beschwören sie heute in motor city. Im Gegenteil: Es wurde Hochzeit gefeiert. In zahllosen Integrationsteams handelten Daimler -Leute aus Stuttgart und Chrysler-Mitarbeiter die Details des neuen globalen Konzerns aus. Und stellten dabei fest, dass sich auch diese Fusion auf eine eigentlich einfache Frage reduzieren ließ: Versteht man sich in der transatlantischen AG oder nicht? Amerikaner haben schließlich ein völlig anderes Hierarchieverständnis, US-Arbeitnehmer haben eine viel lockerere Bindung an ihr Unternehmen und Amerikaner zeichnen ein ganz anderes Bild von der Rolle des Automobils.
Wie sieht die spektakulärste Fusion der Industriegeschichte aus, wenn man sie aus Detroiter Sicht betrachtet?
Dokumentation von Tilman Achtnich
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