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PHOENIX-Programmhinweis für Samstag, 11. März 2000

Köln (ots)

18.45 Uhr Kains Enkel
   Folterknechte packen aus
Ein Folterknecht aus Argentinien und ein Agent des
Apartheid-Regimes in Südafrika - sie alle haben eines gemeinsam: Im
Auftrag ihres Staates haben sie Menschen verfolgt, gequält, getötet.
Und sie alle sagen, dass sie auf Befehl ihrer Regierung gearbeitet
haben, dass das Recht auf ihrer Seite gewesen ist, dass sie ihr
Vaterland verteidigen wollten.
Völkermorde, Massaker, Kriege - das vergangene halbe Jahrhundert, in
dem die Würde und Unversehrtheit des einzelnen Menschen eigentlich
durch die Vereinten Nationen geschützt werden sollten, ist voller
Gräueltaten. Doch um diese zu verstehen, reicht es nicht aus, das
tragische Schicksal der Opfer zu zeigen - man muss mit den Tätern
reden.
Wie ist ein Mensch in der Lage, andere Menschen aus einem
fliegenden Helikopter zu stoßen, Briefbomben zu verschicken, die den
Empfänger töten oder auf entsetzlichste Weise verstümmeln? Das
Porträt der Täter zeigt die Individuen hinter der anonymen Fassade
staatlicher Gewalt und Brutalität. Es macht deutlich, dass die Täter
keine Monster sind - es sind ganz normale Menschen, liebevolle Väter,
freundliche Bekannte, denen man als Nachbar oder Arbeitskollege
überall begegnen kann.
Das Porträt von Tätern aus Argentinien und Südafrika offenbart, dass
in jedem von uns das Potential zum Brudermörder steckt - wir alle
können unter bestimmten Umständen zu Kain werden.
Dokumentation von Roberto Sanchez und Stefan Schaaf
Neue 4-teilige Reihe
   21.00 Uhr Auf den Spuren Alexanders des Großen
   1. Teil: Der Sohn der Götter
Von seinem kleinen Königreich Mazedonien aus eroberte er im 3.
Jahrhundert vor Chr. fast die halbe Welt. Alexander der Große:
Weltherrscher und Genie, mutig und klug, aber auch grausam und
unerbittlich. Er unterwarf die alten Kulturen des nahen und mittleren
Ostens und drang in einem beispiellosen Eroberungsfeldzug bis nach
China vor. Am Ende seines Lebens hatte er ein Weltreich errichtet -
da war er gerade 33 Jahre alt. Wer war dieser Mann? Was trieb ihn an?
Welche Bedeutung hat er heute noch? Der britische Fernsehjournalist
Michael Wood geht diesen Fragen in dieser 4-teiligen Dokumentation
nach. Zu Fuß, im Auto, zu Pferd, mit Boot, Bahn und Hubschrauber
folgt er den Spuren Alexander des Großen. Es ist eine Reise von rund
35.000 Kilometern und sie führt an die Orte berühmter Schlachten, in
abgeschiedene Wüstenoasen und in die Katakomben Alexandrias. Orte, an
denen sich Alexander aufhielt. Wood erzählt von der Gedankenwelt des
Herrschers und Eroberers, von seiner Überzeugung, im Auftrag der
Götter zu handeln und von den niederen Motiven wie Rache und
Machtgier. Im ersten Teil der Dokumentation beginnt die Reise im
mazedonischen Verghina, wo Alexanders Vater Philipp ermordet wurde
und führt über die Türkei, den Libanon, Palästina und Israel ins
ägyptische Alexandria. Von dort geht es in die Wüstenoase Siwah. Hier
rief Alexander die Götter an und ließ sich per Orakel bestätigen, was
er schon längst wusste: Er ist der Sohn der Götter.
Dokumentation von Michael Wood
23.15 Uhr Tania La Guerrillera
   Lateinamerika - Utopie und Guerilla
Der 8. Oktober ist der Todestag des südamerikanischen
Revolutionärs Ernesto Che Guevara. In La Higuera, einem kleinen Ort
in den bolivianischen Anden, wird an diesem Tag eine Gedenkfeier
veranstaltet für den Mann, der mit seinem Engagement und seinen
Idealen die sozialistischen Bewegungen in ganz Südamerika beeinflusst
hat. Eine Frau bewundert ihn ganz besonders, eine Deutsche. Sie hat
den Traum, an seiner Seite mit der Waffe in der Hand zu kämpfen:
Tamara Bunke. Sie wird 1937 als Tochter deutscher Kommunisten in
Argentinien geboren. Die Eltern haben den Wunsch, in der neu
gegründeten DDR beim Aufbau des Sozialismus zu helfen. Sie ziehen
nach Ost-Berlin. Tamara wird Dolmetscherin. In der DDR schreibt man
den Internationalismus auf die Fahne, in der Praxis aber besteht
Reiseverbot. Mit ihren internationalen Verbindungen und ihrer
Sprachgewandtheit, gelingt es Tamara, die Ausreisegenehmigung nach
Kuba zu bekommen. Sofort engagiert sie sich dort im politischen
Kampf. Die Rolle der Frauen in der Revolution interessiert sie
besonders. Sie hört jede Rede Guevaras und hat viele Freunde unter
den Genossen. In einem kubanischen Trainingslager lernt sie die
Taktik des Guerillakampfes. Sie ist stark, denn sie glaubt an ihr
Ziel. Eines Tages erhält sie einen Geheimauftrag, den sie selbst
ihren Eltern in der DDR verschweigt: Sie wird Tania La Guerrillera.
Sie soll in geheimer Mission die Guerilla in Bolivien aufbauen. Sie
beginnt ein perfekt getarntes Doppelleben. Durch Zugang zu höchsten
Regierungskreisen gelangt sie an unschätzbare Informationen. Sie
verschafft sich einen Überblick über die aktuelle politische und
soziale Lage des Landes. Tania plant die exakte Koordinierung einer
Guerilla und wird Kontaktperson Che Guevaras. Eines Tages fährt sie
in ein Dorf am Rio Grande. Sie steigt aus und lässt im Jeep Dokumente
zurück, die den Zweck ihres Kommens verraten. Am Fluss kommt es zu
einer brutalen Verfolgung der Guerillatruppe, der sie angehört. Tania
wird erschossen. Sie hat ihren Traum gelebt bis zur letzten
Konsequenz.
Dokumentation von Heidi Specogna
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, 
Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089

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