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Total-Deutschland-Chef sieht Ölpreis langfristig zwischen 100 und 200 Dollar
"Spekulationen spielen nur begrenzte Rolle"

Bonn (ots)

Der Deutschland-Chef des Mineralölkonzerns Total,
Michel Mallet, sieht die langfristigen Preise für ein Barrel Rohöl 
zwischen 100 und 200 Dollar liegen. Das sagte er am Freitagabend in 
der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden SPEZIAL". Spekulationen würden 
für die hohen Preisesteigerungen der jüngsten Vergangenheit "nur eine
begrenzte Rolle spielen." Wörtlich sagte Mallet: "Wenn die 
Spekulation so effizient wäre, hätten die Spekulanten in den 80er 
Jahren auch spekulieren können und hätten die Preise nach oben 
gebracht. Und das hat nicht funktioniert." Das aktuelle Ölpreisniveau
komme von der Verbindung zwischen Nachfrage und Angebot. "Heute haben
wir eine Steigerung der Nachfrage. Es gibt derzeit kein 
Reserven-Problem, es ist nur ein Engpass in der Produktion." Die 
Nachfrage sei so hoch gestiegen, dass die Preise nach oben gegangen 
seien. Zurzeit liege das Niveau der Ölproduktion bei 85 Millionen 
Barrel täglich. Dies entspreche dem täglichen weltweiten Bedarf. 
"Bisher haben wir es geschafft, diese Produktion zu erhöhen. Aber wir
sehen einen Engpass und eine Begrenzung dieser Produktion", so Mallet
weiter. Mit der heutigen Nachfrage würden die Erdölvorräte keine 100 
Jahre reichen. Die künftig noch zu entdeckenden neuen Quellen 
schätzte er auf ein Volumen von einer Billionen Faß Öl. Er hoffe, so 
Mallet, dass die Preissteigerung nicht mehr so groß sein werde. "Das 
ist nicht gesund für unsere Gesellschaft. Für unsere Wirtschaft und 
auch für die Entwicklungsländer sind so hohe Preise sehr 
problematisch."
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung stellte der ehemalige 
Bundesumweltminister Klaus Töpfer steuerliche Eingriffe zur 
Entschärfung der Situation in Frage. Die Erhöhung der 
Pendlerpauschale und die Senkung der Mineralölsteuer seien "alles 
kurzfristige Reaktionen, die an der Gesamtsache gar nichts ändern", 
sagte Töpfer. "Wenn ich die Pendlerpauschale verlängere, dann gebe 
ich nach wie vor das Signal: Ihr könnt auch außerhalb wohnen, der 
Staat zahlt einen Teil dieser Kosten mit." Töpfer schlug vor, 
Fahrgemeinschaften und die Entwicklung von Kleintaxis finanziell zu 
unterstützen. Die gesamte Siedlungsstruktur in Deutschland und noch 
drastischer in Amerika sei auf billige Mobilitäts- und Ölpreise 
aufgebaut.

Pressekontakt:

PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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