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PHOENIX PROGRAMMHINWEIS
Sonntag, 9. April 2000

Köln (ots)

Neue 6-teilige Reihe
   14.00 Uhr Die Mauer
   1. Teil: Beton und Stacheldraht
Am frühen Morgen des 13. August 1961 werden die Berliner durch das
Dröhnen und Scheppern von Militärfahrzeugen geweckt. DDR-Bauarbeiter
beginnen, entlang der Sektorengrenze Stacheldrahtbarrikaden zu
errichten. Noch am 15. Juni hatte Walter Ulbricht versichert:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Zwei Monate
später ist das Bauwerk bittere Realität. West-Berlin ist abgeriegelt,
die Mauer wird zum Symbol für die Teilung Europas. An der
deutsch-deutschen Grenze entstehen Wachtürme und Minenfelder. Obwohl
den DDR-Grenztruppen befohlen ist, "Grenzverletzer gefangen zu nehmen
oder zu vernichten", riskieren Tausende ihr Leben bei dem Versuch,
von Ost nach West zu fliehen. "Ich habe fast nie erlebt, das ein
Grenzverletzer stehen geblieben ist", erinnert sich DDR-Oberst a.D.
Günter Bazyli, "die sind immer weiter gelaufen, der Gefahr ins Auge
schauend". Neben ehemaligen DDR-Grenzsoldaten erinnern sich in der
Dokumentation "Beton und Stacheldraht" auch Flüchtlinge. Einer von
ihnen ist der damals 14-jährige Wilfried Tews, der bei seiner
dramatischen Flucht beschossen und acht Mal getroffen wird. Zu Wort
kommen außerdem Politiker wie Egon Bahr, Rainer Barzel und Henry
Kissinger. Autor Jens Nicolai fand bei seinen Recherchen noch nie
gezeigte Farb-Aufnahmen aus der Zeit des Mauerbaus und
Propaganda-Filme über die Ausbildung der DDR-Grenztruppen.
Dokumentation von Jens Nicolai
18.30 Uhr Mit dem Zug ans Ende Europas
   2-teilige Reihe. 1. Teil: Von St. Petersburg nach Mormansk
Im frühlinghaften, prächtigen und weltoffenen St. Petersburg haben
Nina, Christine und Wolodja ein gemeinsames Ziel: den Bahnhof, an dem
der Zug zum Eismeerhafen Murmansk abfährt. Sie wollen nach Hause -
irgendwo am Polarkreis. 27 Stunden braucht der Zug für die 1500
Kilometer von St. Petersburg nach Murmansk; 30.000 deutsche
Kriegsgefangene haben die Strecke im Ersten Weltkrieg gebaut. Das
Filmteam begleitet sie nach Hause: Nina in die Tundra zu ihrer
Rentierhirtenfamilie, Christine in die Bergbaustadt Apatity und
Wolodja zum Geburtstag seiner Frau und zu seinem Fischkutter in
Murmansk. Russland hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr
verändert. "Aber die Eisenbahn hat so etwas Ewiges", sagt Kolja, der
Lokomotivführer.
Dokumentation von Rita Knobel-Ulrich
20.15 Uhr Gesichter der Wüste
   Geisterstädte und Salpeter. Die Atacama-Wüste im Norden von Chile
Überall leere, verfallene Häuser, kein Mensch auf der Straße. Nun
zieht auch noch die letzte Familie aus, weil der Arbeitgeber des
Vaters aufgibt: die vorletzte Salpetermine in der chilenischen
Küstenwüste. Wieder ist ein einst blühender Ort zur Geisterstadt
geworden.
Viele solcher Geisterstädte gibt es im Norden Chiles. Chilenischer
Salpeter war früher einmal in aller Welt begehrt. Eine Mine nach der
anderen wurde aufgemacht, große Siedlungen schossen aus dem
Wüstenboden - mit Wohnhäusern, Bahnhöfen, Krankenhäusern, Theatern,
Kinos. Das Geld saß locker, und die Prostituierten konnten den
Ansturm der Freier nur im Vier-Minuten-Takt bewältigen.
Aber mit der Erfindung des Kunstdüngers war der Boom in der Wüste
vorbei. Die Minen mussten nacheinander ihren Betrieb einstellen, die
Städte verfielen und wurden vom Sand überweht. 
Eine nostalgische Reise zu den Überresten aus der Zeit des
"Salpeterrausches" - mit Menschen, die sie noch mit erlebt haben.
Film von Uwe Kersken und Leo Kocking
23.15 Uhr Kolumbus und das Zeitalter der Entdeckungen
   7-teilige Reihe. 2. Teil: Eine Idee nimmt Formen an
Portugal im 15. Jahrhundert. Hier lebte Kolumbus neun Jahre als
Kartograph, Kaufmann und Schiffsoffizier. Bei seinen Reisen auf
portugiesischen Handelsschiffen studierte er Astronomie und die
Gesetze von Wind und Wellen am Rande der bekannten Welt.
Und in seinen Portugal-Jahren gewann Kolumbus die Überzeugung,
dass man nur ein kleines Stück nach Westen segeln müsse, um in den
Orient zu gelangen. Trotz seiner Fertigkeiten im Kartenzeichnen
verrechnete er sich um Tausende von Meilen, traf aber trotzdem auf
Inseln, die am Rande von Kontinenten lagen, die in Europa niemand
kannte.
Für sein ungewöhnliches Unternehmen brauchte Kolumbus die
königliche Schirmherrschaft. 1484 legte er seinen Plan dem
portugiesischen König vor. Ohne Erfolg. Im Jahre 1485 machte Kolumbus
sich dann auf den Weg nach Spanien, wo ihm König Ferdinand und
Königin Isabella in letzter Minute die Zusage gaben, sein
"Unternehmen Indien" zu finanzieren.
Dokumentation von Thomas Friedmann und Stephen Segaller
Rückfragen:   
PHOENIX Kommunikation, 
Telefon 0221-220-8477, 
Fax 0221-220-8089  Seite 3/3

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