Eckart von Hirschhausen: Deutsche verhalten sich, als seien sie Hauptopfer der Finanzkrise
Bonn (ots)
Der Kabarettist und Mediziner Eckart von Hirschhausen hält deutsches Selbstmitleid in der aktuellen Weltwirtschaftskrise für unangebracht. In der PHOENIX-Sendung "IM DIALOG" (Ausstrahlung heute 24 Uhr) sagte er: "Die Ironie des Schicksals ist: Wir vergleichen uns ständig zu unseren Ungunsten. Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt, viertreichste Nation der Erde. Wir verhalten uns aber so, als wären wir die Hauptopfer der Finanzkrise - das sind wir nicht." Die Hauptopfer seien "die Menschen, die gar nichts haben. Bei denen macht Geld glücklich, weil es einen großen Unterschied in ihrer Lebensqualität macht - in Deutschland nicht", so Hirschhausen, in dessen jüngstem Bestseller er sich dem Thema Glück aus humoristischer Sicht nähert. Auf die Frage, wie ernst seine Aussagen auf der Bühne aus medizinischer Sicht seien, antwortete von Hirschausen: "Sehr ernst. Aber Sie würden es nicht so ernst nehmen, wenn ich es ernst sagen würde - das ist mein Trick." Ärzte würden traditionell mit dem Zeigefinger kommen und sagen: Das darfst Du nicht. "Und ich sage: Man kann den Zeigefinger nutzen - aber zum Kitzeln." Wenn Menschen lachten, seien sie viel offener und bereiter, etwas für sich und für eine Veränderung in ihrem Leben zu tun, als wenn man sie bedrohe, sagte der erfolgreiche Autor und Kabarettist. "Sobald jemand sagt, du musst das und das tun, gehen wir alle wie ein Kleinkind in den Trotz und denken: Mal gucken, ob der mitkriegt, wenn ich trotzdem weiter so esse wie ich bisher esse."
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