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Edathy: Gesetze können Taten wie in Winnenden nicht verhindern
"Durchgeknallte Menschen hat man in einem Land mit 82 Millionen Einwohnern immer"

Bonn (ots)

Amokläufe wie in Winnenden sind nach Meinung des
Vorsitzenden des Bundestagsinnenausschuss, Sebastian Edathy (SPD), 
nicht durch Gesetze zu verhindern. In einem PHOENIX-Interview sagte 
Edathy am Donnerstagnachmittag: "Ich stimme Herrn Schäuble 
ausdrücklich zu, dass ich gesetzgeberisch  keine Möglichkeit sehe, so
etwas zu verhindern, wie es sich gestern in Baden-Württemberg 
ereignet hat." Die Frage sei, was man mehr im Bereich der Prävention 
machen könne, so Edath. "Wenn man feststellt, dass wir in Deutschland
im Vergleich zur Schülerzahl deutlich weniger Schulpsychologen haben 
als in anderen europäischen Ländern, sollte man darüber nachdenken."
Der Öffentlichkeit müsse man "sehr deutlich sagen, dass es immer ein 
Restrisiko geben wird und dass wir natürlich die Aufgabe haben, durch
gesetzliche Bestimmungen ein Risiko möglichst klein zu halten. Aber 
ein Risiko auf null zu bringen ist nicht möglich", sagte der 
SPD-Politiker. Wörtlich ergänzte er: "Durchgeknallte Menschen werden 
sie in einem Land mit 82 Millionen Einwohnern immer haben. Da können 
sie höchstens durch Pädagogik, durch Bildung, durch Aufpassen dazu 
beitragen, dass sie die Zahl möglichst klein halten. Aber dass man 
sie auf null bringt, halte ich für völlig unrealistisch."
Die Forderung nach einem zentralen Waffenregister nannte Edathy 
"einen guten Vorschlag," der jedoch nichts mit den Ereignissen in 
Winnenden zu tun habe. "Ein solches Waffenregister verhindert nicht 
den missbräuchlichen Umgang mit Waffen", so der 
Ausschuss-Vorsitzende. Gegen die Nichtbeachtung eines Gesetzes sei 
der Gesetzgeber machtlos.
In einigen Schulen in Deutschland gebe es die Situation, dass Schüler
vermehrt aus Prestigegründen oder um andere zu beeindrucken oder 
einzuschüchtern, Messer oder andere Gerätschaften mit in die Schulen 
brächten. In solchen Einzelfällen könnten in solchen Schulen 
Metalldetektor dazu beitragen, "den einen oder anderen davon 
abzuhalten, so einen Unfug zu treiben und entsprechende Gerätschaften
mit in die Schule zu bringen." Allerdings müssten Schulleitung und 
Lehrerschaft entsprechende Maßnahmen für sinnvoll halten, sagte 
Edathy.

Pressekontakt:

PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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