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PROGRAMMHINWEIS Sonntag, 20. September 2009, 17.00 Uhr Kamingespräch Elmar Theveßen mit Ernst Uhrlau

Bonn (ots)

PROGRAMMHINWEIS
Sonntag, 20. September 2009, 17.00 Uhr
Kamingespräch
Elmar Theveßen mit Ernst Uhrlau
Er ist kein 007, kein Agent, der das Risiko sucht. Seine 
Arbeitsweise wird vielmehr als "lautlos und effizient" beschrieben: 
Ernst Uhrlau, Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND). Der 
62-Jährige kennt sich aus im Geschäft mit vertraulichen 
Informationen. Seit vier Jahren leitet er den 
Auslandsnachrichtendienst.
Uhrlau war von Anfang seiner Karriere an Sicherheitsexperte. Der 
Politologe leitete 1991 zunächst das Verfassungsschutzamt 
Schleswig-Holstein, später das in seiner Heimatstadt Hamburg. Dann 
stieg er zum Polizeipräsidenten der Hansestadt auf. Mit dem 
Regierungswechsel in Bonn, 1998, übernahm er im Bundeskanzleramt die 
Koordinierung der Geheimdienste. Als "Grenzerfahrung" erlebte er den 
von ihm vermittelten spektakulären Gefangenenaustausch zwischen 
Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Im Januar 2004 entließ 
Israel 435 inhaftierte Araber. Die Hisbollah ließ einen Israeli frei 
und übergab auf dem Kölner Flughafen die Leichen dreier israelischer 
Soldaten. Unter Bundeskanzlerin Angela Merkel übernahm Uhrlau dann 
die Leitung des Bundesnachrichtendienstes.
In seiner Amtszeit geriet der BND immer wieder in negative 
Schlagzeilen. 2006 berichteten die Medien, BND-Mitarbeiter hätten 
während des Irak-Kriegs die USA beim Ausspähen von Bombenzielen 
unterstützt, obwohl Deutschland an diesem Krieg offiziell nicht 
beteiligt war. Außerdem untersuchte ein parlamentarischer 
Untersuchungsausschuss, die Befragung des vom CIA entführten 
Deutsch-Libanesen Khaled el-Masri durch einen deutschsprachigen 
Verhörer. 2007 geriet der BND durch die Affäre um den gebürtigen 
Bremer Murat Kurnaz in die Kritik.
Die gezielte Bespitzelung von Journalisten sowie das Abhören der 
Welthungerhilfe in Afghanistan führten dazu, dass 
Rücktrittsforderungen an Uhrlau laut wurden. Kontrovers diskutiert 
wurde in der Öffentlichkeit auch die Rolle des BND in der 
"Liechtenstein-Affäre", in der der Nachrichtendienst einem 
In-formanten für rund fünf Millionen Euro Steuerdaten abkaufte. Erst 
kürzlich hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die 
Regierung künftig in Untersuchungsausschüssen die Aufklärungsarbeit 
nicht mehr pauschal mit dem Hinweis auf regierungsinterne Vorgänge 
blockieren kann.
Vor der Bundestagswahl im September sieht BND-Präsident Uhrlau eine 
erhöhte Gefahr für Terroranschläge: "Es gibt kein Vertun: Deutschland
ist im Fokus islamistischer Terrorgruppen". Al Kaida wolle 
Deutschland als Teil der "Kreuzritter" in Afghanistan angreifen.
Wiederholung am Sonntag, 20. September 22.30 Uhr

Pressekontakt:

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Telefon: 0228 / 9584 192
pressestelle@phoenix.de

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