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PHOENIX Programmhinweis
Freitag, 7. Juli 2000

Köln (ots)

19.15 Uhr    Kollaborateure unterm Hakenkreuz
   4-teilige Reihe. 
   4. Teil: Kreuzritter der Nazizeit. Hoffnung und Verrat im Osten
Lemberg, Juni 1941. Die Truppen der Wehrmacht werden in der
Westukraine, die erst seit Herbst 1939zur Sowjetunion gehört, wie
Befreier begrüßt. Mit der Wehrmacht sind auch ukrainische
Exilverbände in die Westukraine eingerückt. Sie rufen in Lemberg
einen "Unabhängigen Ukrainischen Staat" aus - ohne Zustimmung
Hitlers. Die Regierung wird von den Deutschen sofort abgesetzt und in
KZ Sachsenhausen eingeliefert. Nach Stalingrad wird die Beziehung
jedoch wieder reaktiviert. Am 28. April 1943 stimmt Himmler der
Aufstellung einer ukrainischen Division aus Freiwilligen des
Generalgouvernements zu. Sie sollen gegen die Rote Armee kämpfen. Es
melden sich 80.000 Bewerber.
In Weißrussland beginnt nachdem deutschen Einmarsch die kurze
Karriere des Emigranten Radaslav Astrouski. Als eingesetzter Leiter
der Landesverwaltung zieht er nach den Deportationen jüdisches
Eigentum ein und verteilt es an zurückgekommene weißrussische
Emigranten. 1942/43 wird unter dem Befehl der SS in die "Ruskaja
Narodnaja Armlja" (RNA) ins Leben gerufen, insgesamt 16 Bataillone.
Noch im Sommer 1944 tagt in Minsk eine verfassunggebende Versammlung,
auf der Astrouski der Wehrmacht dafür dankt, dass sie Weißrussland
aus den Fesseln der Sklaverei befreit habe. Die Ausschaltung der
Juden wird ausdrücklich begrüßt. Die Kollaboration im Osten hatte ein
Ausmaß, das lange unbekannt war. Dabei spielte der traditionelle
osteuropäische Antisemitismus eine ebenso große Rolle wie der
Nationalismus der nichtrussischen Völker.
Die letzte Folge des Vierteilers zeigt, wie sehr die Hoffnungen
auf Eigenstaatlichkeit verbunden waren mit dem Verrat an ethnischen
Minderheiten im eigenen Land. Zeitzeugen kommen zu Wort, die den
Einmarsch in Lemberg und den kurzen Auftritt der ukrainischen
Regierung erlebt haben. Aber auch Zeitzeugen, die
Judenvernichtungs-Aktionen der weißrussischen Polizei beobachtet
haben. Bisher unbekanntes Archivmaterial zeigt nationalsozialistische
Umzüge von Weißrussen in Minsk und nationalsozialistische
Schulungsveranstaltungen für Weißrussen auf alten
Radziwill-Schlössern.
Film von Rolf Hosfeld und Ernst Michael Brandt
Rückfragen:   
PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089

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